Wie jedes Jahr üblich, wird in der NFL nach den drei Preseason games (von denen eins bereits gespielt wurde und das Zweite der Miami Dolphins in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 1 Uhr deutscher Zeit in Miami gegen die Commanders aus der amerikanischen Hauptstadt stattfinden wird) eine Deadline haben, in der die momentanen Roster der NFL-franchises von derzeit maximal 90 Spielern auf die 53 Spieler verkürzt werden muss, mit denen die Teams die Saison 2024/25 angehen möchten. Im Vorfeld dieses 27. August, der Tag an dem knapp 900 Spieler arbeitslos werden, lassen sich natürlich bereits roster predictions anstellen – und dies könnte ein mögliches Szenario sein. Aufgrund der Länge wird es – wie in den letzten Jahren auch – zwei Teile geben. Der heutige Teilbereich wird sich mit der offensiven Seite des Balls (sowie mit den Special Teams) befassen, für die auch in dieser Saison OC Frank Smith verantwortlich ist – bei der Fluktuation der letzten Jahre muss positiv erwähnt werden, dass der 43-Jährige bereits ins dritte Jahr geht und weiterhin ein Trio mit Danny Crossman (Special Teams seit 2019) und HC Mike McDaniel (auch der geht ja ins dritte Jahr) bildet.
Vorab: die „Sonderfälle“
Derzeit trainieren bei den Miami Dolphins vier Spieler nicht mit, die sich auf der PuP-Liste (sie sind pyhsically unable to perform) befinden. Die Herren Bradley Chubb, Odell Beckham Jr. , Cameron Goode und Isaiah Wynn sind mehr oder weniger weit von der Rückkehr ins Team-Training entfernt. Es ist damit zu rechnen, dass zumindest Chubb und Goode auch die Saison auf dieser Liste beginnen könnten – diese beiden werden demnach in der roster projection außen vor gelassen. Die Informationslage hierzu stellt sich etwas schwierig dar. Wynn leidet an einer Verletzung des Quadriceps, ist wie Beckham Jr. aber nicht mehr weit von der Rückkehr auf den Platz entfernt. Beide dürften zu Saison-Beginn wieder im roster stehen.
I. Die „sichere Bank“ – die Special Teams-Experten (3 Spieler)
- Long Snapper: Blake Ferguson
- Punter/Holder: Jake Bailey
- Kicker: Jason Sanders
- Zum Start der Projection gibt es keinerlei Diskussion darüber, welche drei „Spezialisten“ zu Saison-Beginn im roster der Miami Dolphins stehen werden. Das hat nur bedingt damit zu tun, dass sich derzeit weder ein zweiter Long Snapper, ein zweiter Kicker noch ein zweiter Punter bei den Dolphins im Trainings-Camp aufhalten. Die Herren Blake Ferguson (Long Snapper, seit 2020, geht ins fünfte Jahr), Jake Bailey (Punter und Holder, geht nach zuvor vier Jahren Boston nun in Miami ins zweite Jahr) und Jason Sanders (Kicker, steht vor dem siebten Jahr als Dolphin) sind schlichtweg unangefochten und stehen nicht zur Disposition. Der 57-jährige Special Teams Coordinator Danny Crossman hat in diesem Bereich also das selbe Trio wie letzte Saison zur Verfügung – ohne Verletzung wird sich dies auch nicht ändern. Die übrigen 50 Plätze sind da schon etwas umkämpfter – wenn auch in der Offensive nur zu einem gewissen Teil.
II. Tua leads the way – Die Miami Dolphins Offense (25 Spieler)
In der Offense sind viele der Plätze des rosters bereits im Vorfeld vergeben. Variationen bieten sich hier kaum. Es bestehen in erster Linie kleinere Fragezeichen, wie viele Spieler jeder Positions-Gruppe in den 53 Platz finden werden. Quarterbacks (2 oder 3), Tight Ends (2 oder 3 oder 4), Running Backs/Fullback (vier oder fünf, evtl. gar sechs), Wide Receiver (5 oder 6) sowie Offensive Linemen (9 oder 10) – hier könnte es die ein oder andere Varianz geben. Es ist aber zu vermuten, dass man sich vermutlich für zwei QBs/drei TEs/fünf HaLfbacks/sechs WRs/neun Liner entscheiden dürfte, die sich wie folgt verteilen könnten:
- Quarterbacks (2): Tua Tagovailoa, Mike White
- auch wenn White im ersten Preseason-Spiel noch reichlich rostig daher kam und „erst“ den zweiten Teil spielen durfte, sollte er sich gegen Skylar Thompson durchsetzen können. Allerdings: will man 3,5 Mios an cap sparen und einen Veteranen als BU für den unangefochtenen starting QB Tua holen, wackelt auch Whites Position ein wenig. Ein 36-jähriger gebürtiger Texaner mit langjähriger Fins-Vergangenheit ist immer noch Free Agent..
- Running Backs/Fullback (5): Raheem Mostert, Devon Achane, Jaylen Wright, Alec Ingold (FB), Jeff Wilson Jr.
- Hier steht eins der größten Battles an, die es in der Offensive derzeit auszufechten gibt – und das auf ganz hohem Niveau. Nicht mit Jaylen Wright – der Rookie überzeugt und wird seinen Platz sicher haben. Über TD-Maschine Raheem Mostert, den letztjährigen Super-Rookie Devon Achane sowie FB Alec Ingold müssen wir auch nicht reden. Die vier sind fester Bestandteil der Pläne von Mike McDaniel. Was aber passiert mit einem evtl. fünften Platz? Hier streiten sich der 24-jährige Chris Brooks und Veteran Jeff Wilson Jr. um den letzten Platz. Rein finanziell sieht es für Brooks gut aus. Er verdient 915k (nur 1k dead cap), Wilson hingegen knapp 2,4 Millionen Dollar (man würde davon lediglich 782,5k zurückbehalten). Sportlich bleibt der 29-jährige Veteran Wilson ein wenig hinter den Erwartungen zurück – dennoch sollte er der Offensive mehr geben können als Brooks. Sollte sich kein Trade-Partner finden, wird aus meiner Sicht Wilson den freien roster-Platz belegen.
- Wide Receiver (6): Tyreek Hill, Jaylen Waddle, Odell Beckham Jr., Braxton Berrios, River Cracraft, Malik Washington
- natürlich, Miami hat Willie Snead IV nachverpflichtet, Tahj Washington durch schwere Verletzung verloren und mit Erik Ezukanma, Anthony Schwartz, Tanner Conner, Braylon Sanders und vielen Anderen weitere Alternativen im Camp. Sollte Beckham allerdings fit werden (das wird er in drei Wochen sicher sein), dann sind die genannten Sechs gesetzt und qualitativ eins der besten Sextetts der Liga.
- Tight Ends (3): Durham Smythe, Jonnu Smith, Julian Hil
- Nicht nur, weil die anderen Tight Ends mehr oder weniger angeschlagen sind, sollten die drei Spieler unangefochten auf der Position sein. Jody Fortson oder Tanner Conner dürften es verdammt schwer haben, an der Situation etwas zu ändern. Einzig eine Entscheidung für einen vierten TE im roster könnte Fortsons Chancen merklich steigern.
- Offensive Line (9): Terron Armstead (OT), Isaiah Wynn (G), Aaron Brewer (C/G), Robert Jones (G), Austin Jackson (OT), Patrick Paul, Kendall Lamm, Liam Eichenberg, Jack Driscoll (G/T)
- Die Problem-Positionsgruppe der Miami Dolphins. Armstead, Robert Jones und Isaiah Wynn haben sich letzte Saison schon verletzungsanfällig gezeigt, Wynn und Brewer sind aktuell angeschlagen. Eine Alternative in Kion Smith hat sich bereits eine season ending injury zugezogen. Die genannten neun Aktiven sind demnach das erste (und das letzte) Aufgebot, denn weder Matthew Jones noch Andrew Meyer oder Ryan Hayes bzw. Sean Harlow haben sich als Konkurrenz gezeigt, Bayron Matos ist noch arg roh und weit vom NFL-Niveau entfernt. Einzig Guard Lester Cotton könnte mit etwas Glück (oder einem Ausfall von Wynn) in das roster rücken. So lange extern keine neuen Spieler mehr herangeführt werden, sind die oben Genannten neun nahezu unangefochten. Einen shot auf die Starter-Rolle könnte durchaus Jack Driscoll bekommen. Der hat bei den Eagles in den letzten Jahren sowohl Tackle als auch Right Guard gespielt. Im depth chart taucht er als Backup von Eichenberg auf, könnte aber durchaus für eine Überraschung sorgen und neben Isaiah Wynn (wenn fit) sowohl LE als auch Robert Jones verdrängen. Die Zahlen von 2021, wo er lt. Pro Football Reference RG gespielt haben soll, sind bei PFF (Grade von über 70, je 1 penalty und sack bei 500+ snaps sehen ordentlich aus) zumindest nicht zu verachten. In den letzten beiden Jahren hat er zudem kein Spiel verpasst und zumindest einige snaps gesehen. Es würde mich persönlich nicht wundern, wenn Driscoll eine größere Rolle einnehmen könnte als man annehmen durfte…
OFFENSIVES FAZIT
Viele der 25 zu vergebenen Plätze im roster der Miami Dolphins scheinen vergeben. In der O-Line stellt sich derzeit die Frage gar nicht, bei den Tight Ends sind die ersten drei spots klar. Auf RB ist Position 25 zwischen Brooks und Wilson unklar, QBs und WRs sollten auch soweit ihre Plätze sicher haben. Viel wird sich hier also nicht mehr tun. Die Unit ist aber alles andere als schwach zu bezeichnen und kann easy eine Top 10-Offensive der Liga bilden. Sollte es dann einem der O-Liner (Robert Jones, Jack Driscoll, Liam Eichenberg) noch gelingen, fit zu bleiben und eine solide Rolle zu spielen, ist auch diese Thematik kleiner, als sie geredet wird. Dann kann man sich auf eine produktive Saison freuen – und vielleicht tut sich ja in den nächsten zwei Wochen noch etwas…
#Go Fins!
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