
In der nächsten Woche (ab dem 12.3.) beginnt offiziell das neue Liga-Jahr und die Free Agency signing period findet statt. Im Vorfeld dieser Phase stellen sich nun die Miami Dolphins entsprechend auf. Dies geschieht durch vorzeitige re-signings, Gespräche mit einigen Groß-Verdienern und Umstrukturierungen von Verträgen. Hier schlägt die große Stunde eines Mannes, der sonst eher im Verborgenen und in der zweiten Reihe agiert: Brandon Shore.
Im Gegensatz zu GM Chris Grier taucht der senior vice president of football & business administration doch eher selten in den Schlagzeilen auf, er ist aber in erster Linie für die Neu-Gestaltung der Verträge bei den Miami Dolphins zuständig. Dieser Tage hat Shore dabei einiges zu tun; neben einigen nachvollziehbaren contract moves sind auch einige kreative Wege dabei, den cap space der Franchise aus dem Süden Floridas zu erweitern und die Kader-Gestaltung vorzubereiten.
I. Die re-signings

Der Reihe nach beginnen die Miami Dolphins mit den erwartbaren und einfachen re-signings. Es wird sich dabei in erster Linie zunächst um die exclusive rights free agents (ERFAs) der Fins gekümmert, die zunächst nur mit den Dolphins verhandeln dürften. Dabei wurden die Verträge von OLB Cameron Goode (Bild oben) und G Kion Smith zum Minimum von je 1.030 Millionen Dollar verlängert. Im Gegensatz zum WR Grant DuBose, dessen Football-Karriere nach seiner schweren Verletzung gegen die Houston Texans weiterhin fraglich ist, haben die beiden Spieler in der Saison-Vorbereitung die Möglichkeit, sich um einen Platz im roster zu bewerben. Ihre Verträge sind ohne dead cap ausgelegt, so dass eine Trennung ohne zusätzliche Kosten möglich wäre. Die Chancen, dass einer der beiden zu den „ausgewählten 53“ gehören wird, sind ohnehin gering. Eine Verpflichtung ist aber ohne jegliches Risiko für die Franchise – gegen den Cap werden die Verträge ohnehin kaum zählen.
II. Vertragliche Umgestaltungen

Anders ist dies bei den Verträgen von LT Terron Armstead und OLB/DE Bradley Chubb. Bei beiden (sehr voluminösen) Verträgen fanden Gespräche statt und in Abstimmung mit den Spielern hat Brandon Shore den Rotstift angesetzt. Terron Armsteads cap hit 2025 beträgt nun „nur“ noch 9,071 Millionen Dollar (vorher lag der bei um die 22 Mios). Dessen 2025 compensation wurde auf ein Minimum reduziert und beträgt nun nur noch 1,255 Millionen Dollar. Dies hat vor allem Auswirkungen auf einen möglichen Release nach dem 1. Juni, falls TA seine Karriere beenden sollte. Das dead cap liegt nun „nur“ noch bei 7,818 Millionen in 2025 – weil ein splitting auf zwei Jahre möglich wäre. Zusätzlich zu den bereits jetzt eingesparten 13,75 Mios wären damit zusätzliche 1,21 Millionen einzusparen – und es ist nicht gesagt, dass der OT nicht doch noch ein Jahr „dranhängen“ wird.

Eine andere Option wird mit Bradley Chubb in die Tat umgesetzt werden. Dessen Cap hit beträgt eigentlich etwas über 28 Millionen Dollar. Gestern nun wurde bekannt, dass a) der Spieler weiterhin gewillt ist für Miami aufzulaufen und b) der aktuelle Vertrag re-negotiated und umgestellt wird. Zwar sind die genauen Details noch nicht bekannt – eine sehr hohe Summe kann Chubb aber durch erfolgsabhängige Boni (incentives) wieder zurück erhalten. Nimmt man hierbei das Maximum an, wäre es für die Dolphins möglich, einen Großteil der base salary von 19,45 Millionen Dollar umzuwandeln und bilanztechnisch „aufzuhübschen“. Es handelt sich dabei nicht um ein restructurement, welches den Fins maximal 13,7 Millionen an zusätzlichem Kapital einbrächte. Wenn er – wie Armstead – sein Grundgehalt auf knapp 1,2 Millionen drückt, wird es der Magie von Brandon Shore vorbehalten bleiben, die 18,2 Millionen (das ist das Maximum) so umzuschichten, dass sie nicht voll gegen die Gehalts-Obergrenze gerechnet werden würden.
Die Frage, die es zu klären gibt, ist nun lediglich, ob es sich bei den incentives um solche handelt, die „likely to be earned“ (LTBE) oder „non likely to be earned“ (NLTBE) sein werden. Man wird also erst nach der Saison wirklich wissen, wie viel Bradley Chubb verdient haben und wie das gegen den Cap zählen wird. Für die Berechnung zum Start in das neue Liga-Jahr spielt dies aber zunächst keine große Rolle; Brandon Shore verschafft der Franchise dadurch einen erheblichen Platz zum Handeln.
EDIT VOM 07.03. ES SOLLEN KNAPP 16,3 MILLIONEN DOLLAR SEIN, AUF DIE „ASTRONAUT“ BRADLEY CHUBB VERZICHTET BZW. DEN VERTRAG UMWANDELT. DAS IST SCHON MAL EIN WORT
III. Die bereits bekannten Gerüchte folgender Moves

Dies wird aber noch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Fast sicher wird man sich auch mit den Verträgen von „cornerstones“ der Franchise befassen, die in den nächsten Jahren eine tragende Rolle spielen sollen und die durch restructures eine erhebliche Summe generieren können. RT Austin Jackson (26, mögliche Einsparungen von 7,3 Mios), QB Tua Tagovailoa (27; hier sind sogar knapp 19 Mios drin) oder DT Zach Sieler bzw. LB Jordyn Brooks (30 und 28, 5,5 bzw. 5,7 Mios Einsparungs-Potential) brächten knapp 40 Millionen Dollar. Selbst ein Restructure von WR Tyreek Hill (31; 7.7 Mios) erscheint möglich. Derzeit stehen die Miami Dolphins bei knapp 12,2 Millionen Dollar Freiraum. 55-60 Millionen sind binnen einer Woche aber ohne Weiteres denkbar.

Ein weiteres Potential bietet der Vertrag von DE Jaelan Phillips. Dessen Vertrag in Form der 5th year option liegt derzeit bei 13,25 Millionen Dollar. Wenn man es hinbekäme (beide Seiten scheinen gesprächsbereit), den Spieler mit einem langfristigen Vertrag auszustatten, ist hier weiteres Einspar-Potential vorhanden. Es wird sicherlich kein Deal der Marke Maxx Crosby sein (3 Jahre/106,5 Millionen) – dafür war Phillips zu oft verletzt. Er wird sich mit Sicherheit im Bereich der Top 10 EDGE rusher bewegen. Der 28-jährige Viking Jonathan Greenard z.B. wäre ein gutes Beispiel. Dessen Vertrag aus dem letzten Jahr bewegt sich bei 76 Mios für 4 Jahre (im Schnitt 19 Mios sind für Phillips auch denkbar). Sein erstes Vertrags-Jahr hatte einen cap hit von 5,8 Mios. Hier wären im Vgl. zu JPs 5th year also knapp 7,5 Millionen an Einspar-Potential drin.

Spieler, die man auf jeden Fall länger an die franchise binden will, sind z.B. DT Benito Jones oder LB Tyrel Dodson. Sie haben sich diese Verlängerungen sowohl durch ihre Leistungen als auch ihre Konditionen verdient. Bei Dodson ist spannend, ob man ihn länger in Miami unter Vertrag nehmen und was er verlangen würde. In Seattle hat Dodson für ein Jahr 4,25 Mios verdient – eine ähnliche Größenordnung wird wohl auch Brandon Shore für die Miami Dolphins anstreben. Aber nicht nur bei ihm wird „Kaderplaner“ und „Vertrags-Guru“ Brandon Shore in den nächsten Tagen viel zu reden und viel von seiner Magie zu versprühen haben – man darf durchaus gespannt sein ^^
#GoFins
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