
Es sind gerade einmal noch fünf Tage, bis die Miami Dolphins in die neue NFL-Saison starten. Es wurde in den letzten Tagen viel geredet, viel predicted und ganz viel eingeladen. Unter anderem Gast-Auftritte der Miami Dolphins Germany e.V. bei RTL Radio (Hörempfehlung für den 02. und 03.09.), ein AFC East round table unter Mitwirkung der deutschen Dolphins-Community sowie mehr als ausreichend Content für die Podcast-Enthusiasten unter euch. Es ist also der Boden bereitet für die 2025er-Saison der franchise aus dem Süden Floridas. Was bis jetzt fehlte: der finale depth chart aus dem Front Office – den gibt es jetzt aber auch. Wobei der an der ein oder anderen Stelle eher humorisch-bezeichnend denn sportlich hundertprozentig abbildend daher kommt.
Damit ist nicht die Tatsache gemeint, dass die Miami Dolphins ihr Practice squad noch einmal verändert und sich nun doch für CB Isaiah Johnson anstelle seines Positions-Kollegen BJ Adams entschieden haben – denn die tauchen beide auf der Liste ja gar nicht auf. Viel mehr bietet sich ein durchaus kurioses Bild. Da reicht der Blick auf die Special Teams für ein süffisantes Lächeln.

Special Teams
Wie ja bekannt ist, steht der dienstälteste Dolphin (seit 2018 in Aqua), Kicker Jason Sanders nicht zur Verfügung und auch dementsprechend nicht auf dem depth chart. Der als sein part time replacement verpflichtete 27-jährige Riley Patterson ist aber offiziell (noch) member des Practice squads und wird ebenso wenig gelistet. Da es offenbar keinen emergency Kicker (mit Ausnahme von Punter Jake Bailey) zu geben scheint, besteht das Special Team derzeit aus Holder Joe Cardona und eben Bailey. Kein Kicker weit und breit. Das die Dolphins schlichtweg nicht kicken werden, ist in der Praxis unmöglich. Denn selbst, wenn sie nur auf Touchdowns gehen und keine FG trys versuchen würden, die jeweiligen Kickoffs müsste ja jemand machen. „Einfach lange auf die schnellen Leute, jeden Vierten Versuch ausspielen und die Defense erledigt ihren Teil“ wäre zwar lustig, ein langer Zeitraum ohne Kicker aber nicht denkbar. Laut depth chart haben die Fins aber keinen – frei nach dem Motto „quicker without a Kicker“ oder so ähnlich…
Defense
Damit genug Leerstelle, aber nicht genug mit dem „auf dem depth chart stehend, in Woche 1 aber sicher nicht verfügbar. Klar, die zweite Safety-Position neben Minkah Fitzpatrick nimmt offiziell Ashtyn Davis ein. Der wegen einer Fuß- und Knöchelverletzung lange Zeit ausgefallene Spieler wird wohl, obschon er keinen walking boot mehr trägt, aber wohl nicht zu Beginn im Lucas Oil stadium auf dem Platz stehen (können) – oder etwa doch? Ob nun er oder Ifeatu Melifonwu neben Minkah starten werden, entscheidet sich offensichtlich in den nächsten Tagen.

Die zweite bemerkenswerte Personalie in der Defense betrifft ebenfalls die Secondary, dieses Mal aber die zweite CB-Position. Das ein Jack Jones starten könnte, war abzusehen. Das er sich aber – neben Storm Duck – vor Neuzugang Rasul Douglas würde behaupten können, mag den einen oder anderen verwundern. Ebenso der Verzicht auf einen starting Nickel Corner. Jason Marshall Jr. (mit flashes in der Preseason) ist lediglich als 3rd string Corner hinter „der Sturmente“ und Ethan Bonner gelistet. Ob dies auf dem Feld genauso aussehen wird, darf zumindest angezweifelt werden. Ansonsten: viel Erwartbares, einiges an Tiefe (LBs: Britt und Gay hinter Dodson und Brooks, DEs: Judon hinter Chubb, DTs: Grant hinter Sieler – wobei Nose Tackle Benito Jones als zweiter starter des 1st string gelistet ist – und ob das tatsächlich so kommt im System von DC Anthony Weaver? I doubt it ^^
Offense

Keiner der elf Namen aus der ersten Reihe verwundert. Tyreek Hill, Jaylen Waddle, Darren Waller, Devon Achane, Alec Ingold, Patrick Paul, Jonah Savaiinaea, James Daniels, Aaron Brewer, Austin Jackson und natürlich Tua sind 1st string. Viel Geld hätte man bei der prediction nicht gewinnen können. Das Kendall Lamm Backup-LT und Larry Borom Backup-RT zu sein scheint – geschenkt. In der Realität darf man es auch anders herum vermuten. Malik Washington und Nick Westbrook-Ikhine als WR3 und vier, Daniel Brunskill als zweiter Center, Kion Smith als Backup-Guard, Zach Wilson vor Quinn Ewers in der zweiten Garde, Julian Hill vor Tanner Conner hinter dem verhinderten Ex-Rapper – auch damit war niemand hinter dem Ofen hervor zu holen. Ein wenig verwunderlich ist lediglich die Tatsache, dass der verletzte Jaylen Wright auf dem depth chart immer noch vor Ollie Gordon II steht. Dies wird in Woche 1 bei den Colts sicherlich nicht so aussehen – vielmehr dürfte wahrscheinlich PS-Member Jeff Wilson Jr. die dritte Option im RB room darstellen und Gordon an die zweite Stelle rücken. Ansonsten: erwartbar, mit Lücken im zweiten Anzug, ziemlich unspektakulär. Es gilt aber auch hier: auf dem Papier steht es so – was zählt, is aufm Platz. Da dürften die injury reports der kommenden Tage bis hin zum Sonntag einige der Fragen beantworten und die starting lineup verändern. Dies aber in erster Linie in der Defensive. Dann wird man sehen, wofür es gut ist und ob der auf den Tag genau 60 Jahre nach dem ersten Spiel der franchise veröffentlichte depth chart auch 1:1 umgesetzt wird. Was zu Beginn und während der Vorbereitung noch dramatisch aussah, lässt sich zumindest auf dem Papier – bis auf Jason Sanders – gar nicht sooo übel an; ob es dann zu 5 (Minimun der predictions) oder für bis zu 9 Siege (PFF geht hier voran und gibt den Dolphins diese Anzahl an Siegen) reicht, bleibt abzuwarten. Letzten Endes können die Fins beinahe nur positiv überraschen.
#GoFins, Fins Up und viel Spaß in der Saison!

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