Recap Tag Drei des NFL Drafts 2025 – die Miami Dolphins go international (beim Verkünden der Picks) und wählen neue Spieler aus

Tag Drei der wilden Fahrt und Großkampftag beim NFL Draft 2025 in Green Bay/Wisconsin. Beginnend mit Pick 103 zu Beginn der dritten Runde und endend mit Pick 257 am Ende der siebten Runde wurden heute mal wieder über 150 Draft-Auswahlen verkündet. Besonderheit bei den Miami Dolphins dabei: zwei der Picks wurden durch die Freunde der Dolfans Espana (von der Plaz Major in Madrid übrigens – Vamos Delfinos!) und von Miamis IFOTY Lucas verkündet (der ist übrigens Fan of the year der gesamten NFL geworden; was er für den Football in Brasilien getan hat, war dabei mehr als ausreichende Begründung). Dabei spielten die Miami Dolphins eine nicht unerhebliche Rolle. Hatten sie sich in den vergangenen beiden Tagen jeweils nur einen Spieler in Runde eins und zwei gesichert, sollten und wollten die Fins nun etwas stärker auf dem Markt zuschlagen. Nachdem sie in R3 auf Pick 98 verzichtet hatten, konnten sie den Tag heute mit der folgenden Auswahl beginnen:

Sieben Möglichkeiten, die letzten Needs abzudecken, die neu gewählte Strategie physischer Spieler und Athleten weiter fortzusetzen und – gerade in den hinteren Runden – spannende Spieler-Projekte zu finden, die sich in den Konkurrenzkampf um die 53 roster spots werfen könnten. In der Theorie hätten die Fans auch nicht lange warten müssen, bis in der vierten Runde die Miami Dolphins „on the clock“ hätten sein sollen – aber hier hatte das Front Office eine andere Idee. Die Spieler-Auswahl und der value waren für die Ziele der Dolphins offensichtlich nicht ausreichend genug, so dass man sich mit den Houston Texans auf einen Trade einigen konnte (und wollte). Miami sicherte sich Pick 179 (Anfang der sechsten Runde) und zusätzlich einen Drittrunden-Pick des Jahres 2026 von den Texans, gab dafür Pick 116 und 224 (in der siebten Runde) ab. 63 Punkte gegenüber 19 (179) – der 3rd round pick wurde demnach mit 44 Punkten bewertet. Das ist schon alleine deswegen bemerkenswert, da der geringste 3rd round Pick 2025 (ohne compensatory picks) mit 116 Punkten angegeben wird. In der Regel halbiert man den Wert der future Picks zur besseren Berechnung – aber auch daran sieht man, wie gut Chris Grier verhandelt haben und wie groß der Wille der Texans gewesen sein muss, sich RB Woody Marks von USC zu sichern. Der Drittrunden-Pick der Texans lag 2025 übrigens an Position 79… well played, Mr. Grier!

Also musste Miami letzten Endes dann doch etwas warten, bis sie letzten Endes an Position 143 in der fünften Runde (und nicht eben in R4) das erste mal wieder bereit waren, einen neuen Spieler zu holen. Die Wahl fiel schließlich, an der Stelle ein wenig überraschend, auf einen weiteren DT. Man hatte ja in der ersten Runde schon Kenneth Grant (Michigan) zu sich bugsiert und entschied sich zur weiteren quantitativen Verstärkung dieser Position und zur weiteren physischen Verbesserung der Defensive Line für Jordan Phillips, DT von Maryland. Apropos Maryland: die Terrapins (auf Deutsch: Wasserschildkröten) werden im weiteren Verlauf noch mal eine Rolle spielen, nicht nur bei Phillips.

P.S. Nein, nicht DER Jordan Phillips, der 2015 in der zweiten Runde des Drafts von den Fins ausgewählt wurde und inzwischen bei den Buffalo Bills gelandet ist; es handelt sich hier um einen anderen jungen Mann. 1,88m groß, 141 kg schwer, an der Higschool Ringer und Gewichtheber – auch hier spielten Kraft und Toughness eine gewisse Rolle. Auf einigen big boards war dieser Spieler durchaus in der Nähe der 100 zu finden, so dass alleine dies schon als Gewinn angesehen werden kann. Zwar hat er noch Luft nach oben, wenn es darum geht, den QB zu sacken oder den pass rush zu bedienen. Bei klaren run downs und allgemein als Blocker ist er aber sehr gut zu gebrauchen. An dieser Stelle wurde also die vorher nur mit Sieler und Benito Jones besetzte Position im roster so weit fit gemacht, dass man nun vier Spieler besitzt, die angemessene snaps in der Liga erhalten könnten. Announced wurde dieser Pick übrigens durch Hugo Manero aus Spanien, der gemeinsam mit TD von der Plaz Major in Madrid die Ehre hatte, hier den Pick zu verlesen.

Wenig später in der 5. Runde, an Position 150, waren die Miami Dolphins wieder on the clock. Hatte man sich defensiv nun um die Front gekümmert, wendeten sich die Miami Dolphins nun – so wie auch bei Pick 155 – der Secondary zu. Auch hier war im Vorfeld auf beiden Positionen, CB und Safety, ein Need zu erkennen gewesen. Dem nahm sich Miami an und zog mit Pick 150 Jason Marshall Jr. von den Florida Gators und an 155 – da sind die Terrapins wieder – Safety Dante Trader Jr. aus Maryland. Beide Spieler als instant starter anzusehen, wäre sicherlich verkehrt. Allerdings haben beide Spieler, Marshall noch mehr als Trader, das Potential dazu. Wegen einer Verletzung 2024 nicht so produktiv, waren dessen Leistungen vor allem 2023 bei den Gators recht beeindruckend gewesen. Was ihm fehlt, ist die Konstanz auf einem höheren Niveau. Dies herauszukitzeln wird Aufgabe von Anthony Weaver sein, der auch an dieser Stelle wieder beschenkt wurde. Nimmt man den Guard aus Runde zwei aus, wurden bis 155 vier Picks in die Defensive investiert. Dante Trader ist sicherlich kein starter als Safety – bei klaren running downs ist er aber an der Linie zu gebrauchen und kann seine Fähigkeiten dort besser ausspielen. Trotz seiner etwas kleineren Körpergröße ist er nämlich ein adäquater Lauf-Verteidiger und muss sich nur in der Pass-Verteidigung noch etwas verbessern. Dann kann sowohl aus Marshall Jr. als auch aus Trader Jr. ein wichtiger Teil in Defensive und Special Teams zukommen.

Da man sich ja gestern in einem Trade mit den Las Vegas Raiders zusätzlich einen Pick zu Beginn der sechsten Runde an 179 verschafft hatte, mussten die DolFans nicht lange warten. Hier nun wurde der RB room und damit die Offense als Ziel ausgesucht und ein vierter Spieler neben Achane, Wright und Mattison gepickt. Die Wahl fiel dabei auf Ollie Gordon, RB von Oklahoma State. Der führte im letzten Jahr die FBS in rushing yards an und führt die (neue) Philosophie der Dolphins fort. Mit 1,86 Metern und einem Gewicht von knapp über 100 Kilo scheint er eine echte „Dampframme“ sein zu können. Wenn er noch an seiner Technik als pass blocker arbeitet, seine Qualitäten im pass Catching noch etwas ausbaut und die PS durch eine verbesserte allgemeine Technik noch mehr auf den Turf bringt, kann Ollie Gordon (jetzt haben nicht nur die German DolFans ihren Ollie, sondern auch die Miami Dolphins) eine Waffe bei short yardage situations werden und das roster schaffen – wie man an dieser Stelle merkt, ist er mindestens der BU von Alexander Mattison, wenn nicht sogar mehr.

Bis zu den letzten beiden Draft picks der Fins in der siebten Runde, 231 uns 253, mussten die DolFans nun ein bisschen warten. Die Erwartungshaltung an diese beiden Picks ist generell ein wenig geringer, denn an dieser Stelle im Draft geht es nur darum, Spieler mit einer speziellen Fähigkeit oder Potential zu finden, die eventuell in der Lage sein könnten, das roster zu schaffen. Wesentlich mehr erwartet man an dieser Stelle hier nicht mehr. Es geht darum Spieler zu sichern, die man als undrafted free Agents wohl nicht an sich binden könnte. Was dann die Miami Dolphins aus dem Hut zauberten, war aber durchaus mehr als das. Der zu diesem Zeitpunkt noch beste verbliebene Spieler (und QB), Quinn Ewers von Texas, wird sich den Miami Dolphins anschließen und den QB room verstärken. Der junge Mann hat jede Menge Potential und wurde von einigen Experten bereits viel früher predicted als Runde sieben. Seine Zahlen in einem der besten Programme des Landes sind beeindruckend und es ist nicht gesichert, dass tatsächlich Zach Wilson der erste BU von Tua sein wird, wenn die Saison beginnt. Quinn Ewers an der Stelle füllt nicht nur ein need, sondern schüttet ein ganzes Loch zu – die Frage bleibt nur, für wie lange ^^

Zum Abschluss des Drafts und an 253. Stelle entschieden sich die Miami Dolphins letztlich für DT Zeek Biggers von Georgia Tech, wohl einzig und allein, um ihn nicht als UDFA versuchen zu bekommen. Er wird wohl in den DT-Konkurrenzkampf mit einsteigen wollen und soll dies wohl auch tun, wenn man bedenkt, dass dieser äußerst physisch geprägte Draft insgesamt drei DTs für die Miami Dolphins bedeutete. Zum Spieler selber gibt es wenig zu sagen. 1.98, 145 kg schwer, herausragende Länge und lange Arme. Athletisch und schnell für seine Größe, hat seine Stärken gegen den Lauf und könnte somit ebenfalls neben Zach Sieler stehen und ein nose tackle-BU sein.

Damit endet an dieser Stelle der Draft – nicht aber der Draft-Prozess, denn einige hintere Need sind noch nicht bedient und könnten undrafted erledigt werden, unter Vertrag genommen werden. Möglich wären hier vor allem:

WIDE RECEIVER

  • Xavier Restrepo
  • Nick Nash
  • Bru McKoy
  • Da´Quan Felton

TIGHT END

  • CJ Dippre
  • Jake Brinningstool
  • Joshua Simon

OFFENSIVE LINE

  • OT Logan Brown
  • OG Clay Webb
  • OG Xavier Truss
  • OG Joe Huber
  • C Seth McLaughlin
  • C Jake Majors

CORNERBACKS

  • Zy Alexander
  • Cobee Bryant
  • Tommi Hill
  • Sebastian Castro (der ist allerdings Safety)

Wahrscheinlich wird bei keinem von denen das Telefon geklingelt haben und die Dolphins werden sich um andere Spieler bemühen. Stand 01:10 Uhr waren zumindest noch alle verfügbar

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