Nachdem am Montag das „Edge rusher-Casting“ der Miami Dolphins mit den Gast-Spielern Emmanuel Ogbah und Yannick Ngakoue stattgefunden hat, wurde kurz danach Nägel mit Köpfen gemacht. Nachdem Bradley Chubb und Jaelan Phillips noch auf unbestimmte Zeit ausfallen werden und der als „Ersatz“ geholte Shaquil Barrett in der letzten Woche sein Karriere-Ende bekanntgab, waren die Fins gefordert, einen Ersatz des Ersatzes zu verpflichten. Weil das Gute so nah liegt und die Trennung von Ogbah eher finanzielle denn sportliche Gründe gehabt zu haben scheint, wurde die Rückhol-Aktion von „The Nigerian Nightmare“ schließlich perfekt gemacht. Dem Vernehmen nach wurde ein 1 year-contract ausgehandelt, dessen Dotierung noch nicht bekanntgegen wurde.
Bei Fangio kaum beachtet – bei Weaver zurück zu alter Stärke?
Der Absolvent von Oklahoma State, der im Jahr 2020 zu den Miami Dolphins gewechselt, hatte seine beste Zeit unter HC Brian Flores. In den ersten zwei Jahren wurde er jeweils in knapp 750 snaps eingesetzt und konnte durchaus beachtliche Zahlen aufs Papier bringen. Besonders unter DC Vic Fangio allerdings nahm seine Rolle in der Defense doch merklich ab. Lediglich 25% der snaps in der Defense sprechen hier Bände. Zwar konnte er auch hier 5.5 sacks erreichen; an die jeweils 9 snaps der Jahre 2020 und 2021 kam er allerdings nicht heran. Es bleibt spannend zu sehen, ob das System des neuen Defensive Coordinators Anthony Weaver wieder zu dieser Stärke verhelfen kann.
Wozu Ogbah auf jeden Fall den Dolphins verhelfen kann, wird seine Rolle als Veteran und Edge-Mentor sein. Mit seiner Erfahrung von insgesamt 107 Spielen in der NFL kann er den Rookies Chop Robinson und Mohamed Kamara sicherlich den ein oder anderen Trick beibringen und die beiden unter seine Fittiche nehmen. Eine Spezialität von Ogbah sind – wo wir gerade bei Fittichen sind – die deflected passes. Ogbah ist wie kaum ein Zweiter bei aller Stärke im pass rush in der Lage, selbst bei einem Block der O-Line seine Hände nach oben zu bekommen und in den Passweg der gegnerischen Quarterbacks zu bekommen. In seiner Karriere gelang ihm dies 39 mal; allein 2021 zwölf mal. Man darf also durchaus erwarten, dass Emmanuel Ogbah den Miami Dolphins wird weiterhelfen können.
In einem weiteren move haben die Miami Dolphins, wohl in erster Linie um der leichteren Verletzung von Odell Beckham Jr. Rechnung zu tragen, der vorübergehend auf der PuP-Liste (personally unable to perform) gelandet ist – wegen einer „minor injury“ – haben die Miami Dolphins den WR Kyric McGowan verpflichtet. Das einzig Relevante, was McGowan zu bieten hat, sind zehn snaps für die Washington Commanders im Jahr 2022. Dort wurde der Absolvent von Georgia Tech undrafted unter Vertrag genommen. Ball-Fänge hat er dabei nicht zu verzeichnen. Da der Spieler realistisch gesehen kaum Mehrwert fürs roster bieten dürfte (ohne despektierlich zu sein), wird es sich um eine reine „Camp buddy“ – Verpflichtung handeln. Aber (ohne zu große Hoffnungen zu wecken) diese Einschätzung hatte ich auch zu einem Spieler, der inzwischen fünf Jahre NFL und 61 Spiele für die Miami Dolphins gemacht hat – von daher…
#GoFins!
Keine Antworten