In Deutschland kochen die Temperaturen – in Miami das Front Office (und wie…)

In der NFL kommt es meistens anders – und zweitens als man denkt. Das Front Office rund um GM Chris Grier hatte offensichtlich in den letzten Tagen einiges zu tun und hat sich im Rahmen mehrerer Trades auf der Abgangs- und Zugangs-Seite entschieden, mal die große Kelle rauszuholen. War man auf der einen Seite schwer zu Gange, um mit den Pittsburgh Steelers an einem nicht gerade erwartbaren Trade zu basteln, haben die Fins sich keine 24h später dazu entschlossen, dem Wort „Rückkehr“ ein fettes Ausrufezeichen hinten an zu stellen. Doch gehen wir der Reihe nach…

Das Star-CB Jalen Ramsey noch vor Beginn der Trainings-Camps sich einer anderen Franchise anschließen würde, war zu erwarten gewesen. Das TE Jonnu Smith seine (offensichtlich) horrenden salary-Vorstellungen von jemandem anders bezahlen lassen würde, kam nicht unerwartet. Das sich beide Spieler im Rahmen eines ersten (Mega-) Trades den Pittsburgh Steelers anschließen würden, war schon etwas verwunderlich.

ABER: das die beiden Franchises nicht nur Picks austauschen würden, sondern auch mehrere Spieler in den Trade inkludiert sind, ist nicht gerade Alltag in der besten Football-Liga der Welt. Pittsburgh erhält für Herrn Rodgers also Ramsey, TE Jonnu Smith und einen 2027er Siebtrunden-Pick (der von den Fins abgegebene value wird später noch mal auftauchen) und macht im Gegenzug einen 2027er 5.Ründer und Rückkehr Teil eins perfekt. Der im Jahr 2018 von den Dolphins gedraftete Safety Minkah Fitzpatrick (und seine Mutter?) kehrt nach Florida zurück und wird die Defense von Anthony Weaver verstärken.

Isloliert betrachtet verlieren die Dolphins einen oder zwei wechselwillige Spieler und gewinnen einen (jüngeren) potentiellen All Pro-Safety hinzu, der als Hybrid auch CB spielen KÖNNTE. Man erinnere sich allerdings an das Drama unter Flores, weil der gute Minkah lieber nur auf einer Position spielen wollte. Mal sehen, ob er hier unter Mike Tomlin gereift ist und da spielt, wo der Coach ihn haben möchte…

Miami verbessert sich auf der Safety-Position massiv, verliert aber gleichzeitig den #1-TE und macht eine neue Lücke auf. Sie sparen etwas Geld ein, erhalten in 2027 eine etwas verbesserte „Munition“ für den Draft; die Offense wird aber an einer Stelle geschwächt. So weit zumindest die Einschätzung noch vor ein paar Stunden – und dann…

Trade-Küche und Rückkehr Teil II

Es wurden im Anschluss sofort die Namen mehrerer namhafter TEs gelistet, die Smith ersetzen und der Offense neue Stärke verleihen könnten. Kyle Pitts, TE Mayer von den Raiders – auf dem Zettel standen mehrere Namen. Wenn die Dolphins dann aber aus dem Hut zauberten, kommt doch arg überraschend.

Darren Waller, eigentlich nach dem letzten Jahr bei den New York Giants ins retirement abgebogen und für die „G-men“ nicht mehr spielwillig, schließt sich ab sofort (zu einem sehr moderaten Kurs) den Miami Dolphins an. DER Darren Waller? Genau, eben jener. Das es in Miami zu einer Reunion mit Wallers ehemaligem Coach bei den Raiders kommt, der nun bei den Dolphins den Posten des OCs bekleidet, gibt dem Ganzen noch eine zusätzliche Note. Wen es interessiert, der möge sich die (Monster-) Stats von Waller aus den Jahren rund um 2020 zu Gemüte führen…

Miami wird einen 6th round Pick im 2026er Draft einsetzen , bekommt Pittsburghs 2027er 7th round pick (einen eigenen haben sie ja an die Steelers abgegeben) und wird dem 32-jährigen Waller „bis zu 5 Millionen“ für ein Jahr bezahlen. Heißt nichts anderes als: relativ geringes Grundgehalt, einige erfolgsabhängige Prämien. Liefert DW nicht, verliert Miami nicht viel. Liefert er ab, bleiben die Fins immer noch weit hinter den 12 Mios zurück, die ein Jonnu Smith in Pittsburgh bekommt.

Unter dem Strich

Miami bekommt also einen 2027er Fünftrunden-Pick, Minkah Fitzpatrick und Darren Waller.

Miami gibt dafür einen 2026er Sechst-Runden-Pick ab, gibt Ramsey und Smith an die Steelers.

Zusätzlich dazu tauschen die Dolphins die Position eines 2027er Siebtrunden-Picks; sie geben den eigenen ab und erhalten einen von den Giants zurück (der in der Theorie mehr wert sein sollte als der eigene).

Miami spart massiv an Geld, weil sie weder Jalen Ramsey eine Gehalts-Erhöhung bezahlen (was PIT tut), Jonnu Smith keine 12 Mios geben (was PIT ihm überweist), sich für „bis zu 5 Mios“ (könnten auch 2 sein) das Risiko eines ehemals Zurückgetretenen leisten und in der Secondary um 2-3 Jahre verjüngen. Qualitativ ist ein MF29 ja nicht wirklich schlechter einzuschätzen als ein Jalen Ramsey. Die Lücke auf CB bleibt, die auf Safety ist zubetoniert. Das Fragezeichen auf TE ist nicht wegzudiskutieren. Es bleibt jedem selbst überlassen, dies für sich individuell zu bewerten. Kreativ und unerwartet sind die beiden „Rückhol-Aktionen“ der Dolphins auf jeden Fall.

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