„Michael Jordan“ – Tage bis zum Saisonstart: Zeit für eine roster prediction (Part I): Die Julian Hill-Frage

Es sind zwar noch 23 Tage (in meiner Generation die „Michael Jordan – Zahl“) bis zum season opener gegen die Indianapolis Colts und noch zwei Preseason games (am Samstag, 19 Uhr bei den Lions/In der Nacht vom 24. zum 25. August als Heimspiel im Florida-Duell mit den Jaguars) zu spielen, bevor die Miami Dolphins ihren finalen 53-Mann-Kader für die 2025er Saison bekannt geben müssen – in elf Tagen, am 26.August, muss dieser Schritt erfolgen – es lässt sich aber schon jetzt eine grobe Einschätzung darüber geben, wer dazu gehören wird und auf wen man in den kommenden Wochen achten sollte. Wer hat noch Chancen, wer kaum welche und wer ist ein sicherer roster lock? Oder um es mit Goethes Faust auf polemische Art auf eine Personalie hin zu verengen: „sag, wie hältst du es mit Julian Hill?“

Um den Umfang im Griff zu behalten, wird das Ganze in zwei Teile geteilt: heute Offense und Special Teams, als nächste Folge die Defense. Hier nun meine subjektive Einschätzung:

Miami Dolphins Offense

1. Quarterbacks (3): Tua, Ewers, Zach Wilson

Tua Tagovailoa ist als klarer starter gesetzt. Ich sehe auch Quinn Ewers als sicheren lock, damit der Rookie lernen kann. Zach Wilson, eigentlich Nummer zwei, könnte seinen Status an Ewers und seinen roster spot verlieren. Ihm hilft die Tatsache, dass bei den FAs außer Carson Wentz quasi niemand anderes verfügbar ist – deswegen bleibt er wohl (wenn bei mir auch Nummer 3). Weiteres Argument für ihn: 6 Mios dead cap.

2. Wide Receiver (6): Jaylen Waddle, Tyreek Hill, Nick Westbrook-Ikhine, Malik Washington, D´Wayne Eskridge, Tahj Washington

Miami wird wohl aufgrund der Schwäche auf TE mit sechs WRs in die Saison gehen. Ja, Waddle ist aus meiner Sicht die neue Nummer eins und Hill muss zeigen, dass er auch über die Trade deadline hinaus noch in Miami abliefern will. Big body-Receiver Ikhine wurde als eben solcher geholt und soll den Abgang von TE Smith etwas kompensieren; die beiden Washingtons machen eine sehr gute Figur, Eskridge ist ein erheblicher Faktor auch bei den Special Teams. Erik Ezukanma hat Außsenseiter-Chancen, Armstrong oder Wease sehe ich eher im Practice squad. Chancen auf das roster gebe ich ihnen nur sehr geringe.

3. Running Backs/Fullback (eher 4, maximal 5): Achane, Wright, Gordon, Ingold und vielleicht Boone (oder evtl. ein „Nachrücker“)

Das Laufspiel soll von Devon Achane und Jaylen Wright getragen werden; Ollie Gordon wird nach der Verletzung von Mattison die short yardage-Versuche bekommen, Ingold einen kleinen Teil dessen übernehmen und ansonsten als Vorblocker parat stehen. Boone und Shampklin gebe ich keine großen Chancen, rechne eher noch mit einer nachträglichen Aquirierung für den fünften spot. Mike Boone hat die zwei Preseason games Zeit, Werbung für sich zu machen – ihn sehe ich tatsächlich gegenüber Shampklin klar im Vorteil. Veteran, Journeyman, Erfahrung sprechen sehr deutlich für den 30-Jährigen.

4. Tight End (3): Darren Waller, Pharaoh Brown, Julian Hill (oder hoffentlich ein Nachrücker)

DIE Problem-Position in der Offense. Unser Pharaoh ist quasi ein reiner blocking TE, unsere nominelle Nummer eins ein minder begabter Rapper aus dem retirement – und Julian Hill ist Julian Hill. Ob er mit zweitem Namen Gretchen heißt, ist unwahrscheinlich. Die Behandlung seiner Position im Kader zeigt aber die Schwäche dieser Position mehr als deutlich an. Ich hätte gerne Conyers mitgenommen statt ihm, aber der fällt verletzt leider aus. Free Agents gibt es keine namhaften, aber ich gehe davon aus (Hoffnung und so), dass man sich Ende August nach den roster cuts bedient. Zwar würde man bei Hill „nur“ eine Million sparen – aber jede Menge grauer Haare der Fans. Klar, er hat 100 Yards erzielt – aber auch 60 Yards durch Strafen wieder abgegeben. 4 false starts, drei holdings, insgesamt neun Strafen. Die +/- Bilanz des Herren ist veheerend. Sein blocking hat sub 40-rates, sowohl beim Lauf als auch beim Pass. Warum der Herr das roster auffüllt, weiss niemand. Aber genug davon…

5. Die Offensive Line (9): Austin Jackson, James Daniels, Aaron Brewer, Jonah Savaiinaea, Patrick Paul, Daniel Brunskill, Larry Borom, Jackson Carman, Liam Eichenberg

Das ehemalige Sorgenkind der Dolphins ist scheinbar an der ein oder anderen Stelle etwas verbesser worden. Gut ist das immer noch nicht, nun aber immerhin solide. Die starter sind relativ gefestigt (RT Jackson, RG James Daniels, C Aaron Brewer, LG Jonah Savaiinaea, LT Patrick Paul), dahinter besitzt Miami einige versatil einsetzbare Optionen in Brunskill, Eichenberg und Larry Borom Jr. Da ich von neun O-Linern ausgehe, haben die Fins noch Platz für einen, vermutlich einen Guard, der auch Tackle spielen kann. Ich tippe entweder auf eine externe Lösung oder auf Jackson Carman. Aber warten wir es ab.

Special Teams (3): Joe Cardona, Jason Sanders, Ryan Stonehouse

Die Unit des neuen Coordinators Craig Aukerman ist auf zwei Positionen in Stein gemeißelt. Joe Cardona und Jason Sanders sind klare roster locks. Um die Stelle des Punters spielen Stonehouse und Bailey in den nächsten beiden Wochen einen aus, der den Dolphins 1,7 – 2 Millionen an mehr Cap-Freiraum beschert und einen, der die Saison spielen darf. Aufgrund der Historie mit seinem Coach tippe ich auf den Neu-Dolphin Stonehouse. Aber das ist absolut subjektiv und kann wechseln. Auch in Chicago wurde der Wechsel praktiziert, beide bekamen jeweils einen Punt. Bailey war hier leicht vorne (59-50).

Dieser roster spot dürfte der umkämpfteste in der Offense und im ST sein. Bei allen anderen Positionen steht relativ fest, wen die Dolphins mitnehmen. Eventuell können sie ja noch ihre ein-zwei Baustellen adressieren, wobei die Position des Tight Ends die wesentlich Dringendere darstellt. Oder man geht eben mit Julian Hill in die Saison ^^

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