Die erste Welle der Free Agency ist vorbei, die Miami Dolphins haben wichtige Deals unter Dach und Fach gebracht. In den jetzt noch vier Wochen vor dem Draft haben GM Chris Grier und Konsorten fast alles erzeugte „freie Geld“ ausgegeben, der cap space steht bei „nur“ noch bei 2.578 Millionen Dollar (Quelle: https://nflpa.com/reports/public-salary-cap-report – die Homepage der Spielergewerkschaft NFLPA, der alle contracts vorgelegt werden müssen).
Ein erster Move, um weiteren Freiraum generieren zu können, bevor es in den NFL Draft geht, befasst sich mit der Personalie Christian Wilkins – es ist kein Geheimnis, dass der Vertrag des DTs und 1st round Rookies des Jahres 2019 verändert werden könnte.
Die Causa Wilkins
Dabei steht außer Frage, dass es keine Option sein sollte, die kompletten 10,753 Millionen Dollar durch einen Trade einzusparen. Zu wertvoll ist der Alumnus von Clemson für die Defensive der Fins – und das nicht nur als „Spaßkanone“ und „Trashtalker“ deluxe im locker room. Es betrifft in erster Linie den sportlichen Wert, den die Nummer 94 für die Defensive hat. In den vier Jahren seines Rookie-Vertrags hat CW von 66 Spielen lediglich zwei nicht gespielt – 60 Spiele als starter. Seine 290 Tackles und 11.5 Sacks sind für die Position des DTs zwar hervorragend, aber eben auch nicht Liga-Spitze.
Trotzdem ist er sicherlich bei den Interior Defensive Lineman in den Top 10/Top 15 der Liga anzusiedeln (PFF hat ihn für die abgelaufene Saison auf Rang 9 in dieser Kategorie). Natürlich wurde dann durch die Dolphins auch seine 5th year option in der eben bereits angesprochenen Höhe von 10,753 Mios gezogen, die ihn lt. Overthecap auf Platz 6 der Interior D-Linemen hievt. Der Vertrag läuft allerdings lediglich ein Jahr und Wilkins würde nach der Saison Free Agent.
Was ist also zu tun und was darf man in den nächsten Tagen erwarten
Nun lässt sich für Chris Grier das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Denn: wenn man sich mit Wilkins auf einen neuen, mehrjährigen, Vertrag einigen kann, hat man auf der einen Seite die sportliche Sicherheit, einen absoluten Top-DT/DE gehalten zu haben. Darüber hinaus verringert sich durch die extension aber auch der Cap hit für die kommende Saison. Dadurch, dass sowohl der Spieler als auch die Franchise davon profitieren, ist das Ganze zwangsläufig und wahrscheinlich nur eine Lapalie. Es könnten aber maximal 7,738 Millionen an cap eingespart werden – und damit lassen sich schon der Draft Pool 2023 und ein weiterer FA bezahlen. Ich persönlich rechne nun damit, dass sich die Miami Dolphins so in den nächsten Tagen den cap space verschaffen, um zumindest die needs (bis auf die O-Line. Da erwarte ich weiterhin den Havenstein-move ^^) vor dem Draft abzudichten.
Aus meiner Sicht wären das ein Nachfolger für Melvin Ingram (veteran Edge rusher), eventuell ein weiterer Safety (wobei spekuliert wird, dass Trill Williams von CB auf Safety umschulen wird, um das Quartett Holland, Jones, Eliott und McKinley zu vervollkommnen) und ganz vielleicht noch ein WR (wobei mit Hill, Waddle, Wilson, Ezukanma, Berrios, Cracraft und Swain bereits ausreichend Catcher im roster sind). Der RB room steht und wird nur noch einen Rookie erhalten. Der Free Agent-TE-Markt ist nach der „Absage“ von Irv Smith Jr. (ging lieber zu den Bengals) auch nahezu leer gefegt, da rechne ich ebenfalls mit einem Neuling vom College. Meine O-Line-Überlegungen zum Draft eines IOL (dann geht Connor Williams auf Left Guard), die Zukunft der Herren Eichenberg und Jackson (ab Juni wird ein Abgang „günstig“) sowie eines Trades von Rams-RT Rod Havenstein nach dem Draft habe ich in der FB-Gruppe ja schon ausgeführt.
Der zweite Move: Keion Crossen
Eigentlich habe ich diesen Move zum Erzeugen von Cap Space schon längst erwartet. Spätestens nach dem re-signing von Justin Bethel in der letzten Woche hatte ich dies erwartet. Der CB room der Dolphins ist durch Howard, Ramsey, Needham, Kohou, Igbinoghene (den bekommt man erst nächstes Jahr günstig von der Payroll runter) und eben Justin Bethel ausreichend gefüllt. Keion Crossen, der im letzten Jahr durch die vielen Verletzungen in der Secondary aber auf 383 defensive snaps und 213 im Special Team kam, trägt allerdings eine 3,155 Mios-Cut-Summe ohne dead cap vor sich her, so dass ich davon ausgehe, dass hier eine Trennung erfolgen wird. 4 deflected passes und 32 Tackles bei einem Coverage grade von 99.6 sind jetzt auch nicht gerade legendär. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Crossen behalten wird. (P.S. ich würde ja ein Bild hochladen; da die HP ihn aber auch nicht zu mögen scheint, funzt das gerade nicht). Es blieben knapp 20 Millionen Dollar übrig – plus man hätte mit Havenstein einen sehr starken RT verpflichtet. Das ist dann schon einen Pick 2024 wert. Aber erstmal sehen, was so vor dem Draft noch kommt…
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