Nach dem „Ende“ der Preseason games: das passiert noch bis zum Saison-Start

Nachdem die Miami Dolphins in einem Florida-internen Duell gestern in der Preseason (vornehmlich mit Spielern der zweiten bis vierten Garde) den Tampa Bay Buccaneers in deren Stadion mit 14-24 unterlegen waren, sind damit die Vorbereitungs-Spiele offiziell für die Fins beendet. Doch was passiert in dem Zeitraum bis zum 08.September, wenn die Dolphins in einem weiteren Duell der Florida-Franchises zum Auftakt in die regular season Trevor Lawrence und seine Jacksonville Jaguars im heimischen Hard Rock stadium empfangen? Dies soll ein kleiner Fahrplan bis dort hin verdeutlichen

I. Das Wunden lecken – die Rekonvaleszenten

Auch im Spiel gestern mussten wieder einige Spieler in Aqua den Platz unter Hilfe verlassen. In den kommenden zwei Wochen gilt es wieder fit zu werden und zu gucken, welche Spieler zu Saison-Beginn verfügbar sein werden und wer wie lange ausfallen dürfte und könnte. Gefühlt ist die halbe Mannschaft verletzt oder zumindest angeschlagen. Das Pro Football Network hat auf seiner Homepage eine Liste veröffentlicht mit Stand von vor dem Spiel, auf dem sich derzeit 26 Spieler befinden.

Wie anhand dieser Screenshots von https://www.profootballnetwork.com/nfl-injury-report/miami-dolphins-injury-report ersichtlich ist, befinden sich im roster derzeit sieben Spieler auf der Reserve/injured-List und vier Spieler auf der PuP-List. Für die Ersteren ist die Saison gelaufen, sie werden in diesem Jahr nicht mehr für die Dolphins aktiv sein können. Bei allen anderen Spielern hat die franchise bis nächsten Dienstag Zeit zu entscheiden. Entweder man setzt die Verletzten auf die IR und beendet so deren Saison – oder man belässt sie auf der PuP-Liste und sie verpassen die ersten vier Wochen des neuen Spieljahres. Natürlich dürfen sie auch dem aktiven roster hinzugefügt werden, so sie denn fit sein sollten. Viele der angeschlagenen Spieler sollten diesen Weg beschreiten. Unter anderem Tyreek Hill, Jaylen Waddle, Jevon Holland oder Jalen Ramsey wurden gegen die Buccs schlichtweg geschont und werden in zwei Wochen einigermaßen fit wieder auf dem Platz stehen. Bei einigen Spielern gilt es die kommenden Tage abzuwarten, hier ist die Entscheidung wesentlich spannender. Prominentestes Beispiel dürfte Odell Beckham Jr. sein, der im Jersey der Fins noch quasi gar nicht trainieren konnte. Hier darf man auf den kommenden Dienstag gespannt sein.

II. Der „besondere“ Tag der Arbeitslosigkeit – der roster cut day

Ein sehr arbeitsreicher Tag steht dem Front Office rund um GM Chris Grier am Dienstag, den 27.08., bevor. Bis um 22 Uhr deutscher Zeit müssen sich die Miami Dolphins entscheiden, mit welchen 53 Spielern sie in die NFL-Saison starten wollen. Mit dieser Anzahl bilden alle 32 NFL-Franchises ihre roster und entlassen damit jeweils knapp 35-37 Spieler in die (vorübergehende) Arbeitslosigkeit. In den Tagen bis dahin werden also diverse releases, waivings oder Trades durchgeführt werden, um diese Zahl erreichen zu können. Wer also in das Büro des Front office gerufen wird, für den wird es wahrscheinlich das vorübergehende Ende eines Traums bedeuten. Stand jetzt haben die Fins 89 Spieler unter Vertrag (das Maximum wären 90 Spieler plus OT Bayron Matos aus dem International Pathway program). 36 aktive Miami Dolphins werden demnach die Papiere bekommen.

Einige Spieler werden sich dem Ende ihres Traums bereits bewusst sein; die Chancen eines WR Ja´Quan Burton oder eines S Jordan Colbert dürften verschwindend gering sein. Andere Spieler konnten sich in der Preseason in den Fokus spielen und haben bessere Optionen. Ob es allerdings für LB Quinton Bell oder CB Storm Duck reicht in den illustren Club der 53 aufgenommen zu werden, ist dennoch fraglich. Selbst ein eigenhändig gedrafteter Spieler wie LB Channing Tindall (Foto unten) bewegt sich derzeit auf der „Bubble“ – ein Verbleib ist alles andere als gesichert.

Besonders interessant werden die Personalien von BU-QB Mike White und RB Jeff Wilson. Hier sind (u.a. durch die nicht so guten Leistungen in den drei Vorbereitungs-Spielen) Trades oder gar eine Entlassung denkbar. Sollte Miami mit lediglich zwei QBs oder drei RBs (plus FB Ingold) das roster bilden wollen, drücken Skylar Thompson oder vielleicht sogar ein Chris Brooks von hinten nach. Es ist alles andere als unwahrscheinlich, dass beide „Veteranen“ gegen die Buccs ihr letztes Spiel im Jersey der Dolphins absolviert haben werden. Des Weiteren gilt: für jeden „externen“ Neuzugang – einen Spieler, der bei anderen Franchises den Cut nicht übersteht und der die Fins verstärken sollte – wird ein anderer von Miamis Liste mehr gehen müssen. Hier werden Grier und Kompagnon Brandon Shore sicherlich flexibel reagieren können oder wollen, „the money is there“.

Mehr als „Trainingsgruppe II – das sog. Practice squad“

Einen Zwischenschritt und eine „Reserve“ können die NFL-Teams allerdings bis zum 28.08. noch bilden – das sog. „Practice squad“. Diese 17 Spieler, von denen einer der „international player“ Bayron Matos sein wird, stehen exemplarisch den Miami Dolphins zu Trainings-Zwecken zur Verfügung; während der Saison können aus diesem Spieler-Pool heraus Akteure ins aktive roster hoch rutschen, um Verletzungen auszugleichen etc. Dies ist besonders für die UDFAs interessant, die knapp am 53er-Kader gescheitert sind. Ich rechne z.B. damit, dass sich ein Storm Duck, Rookie Patrick McMorris oder TE Hayden Rucci hier werden aufhalten können. Sie werden durch die Miami Dolphins gesigned, sind aber nicht Teil des aktiven rosters.

Es besteht für andere Franchises die Option, diese Spieler in ihre jeweiligen 53 Mann-Kader zu berufen und „abzuwerben“. Ausnahme ist allerdings der nächste Kontrahent – zu leicht wäre es möglich, sich so jede Woche das Playbook des nächsten Gegners zu „verschaffen.“

Das development von Spielern und das Fungieren als „scout team“, um Spielweisen des jeweils nächsten Gegners im Training abbilden zu können, stehen im Vordergrund. Aus diesem „Bestand“ an Spielern können darüber hinaus jede Woche 1-2 Spieler für die anstehenden Spiele in den aktiven Kader berufen werden – dies allerdings nur zwei mal ohne weitere Konsequenzen. Wird ein Spieler des sog. „PS“ für das dritte Spiel hochgezogen (Fachbegriff „elevated“), muss er in den Kader der 53 Spieler fest aufgenommen werden und ein anderer für ihn weichen.

So entsteht bei den Miami Dolphins eine illustre Gruppe aus 70 Spielern, deren genaue Zusammensetzung am nächsten Donnerstag bekannt sein wird und die sich dann zehn Tage lang auf den Start der regular season vorbereiten werden, um möglichst erfolgreich in die Saison starten zu können und die nächste „perfect season“ auf den Turf zu brennen – seien wir gespannt ^^

#GoFins!

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