Das „Endspiel“ um die Krone der AFC – Knall-Effekt zu Silvester oder ein erwartbarer „Blindgänger“?

WAS: NFL Woche 17, Miami Dolphins (11-4) @ Baltimore Ravens (12-3)

WANN UND WO: Sonntag, 31.12. 19 Uhr deutscher Zeit, M&T Bank Stadium, Baltimore/Maryland (MD)

WO ZU SEHEN: RTL Nitro (mit Jan Stecker und Patrick Esume), NFL ENDZN (mit Flo Hauser) und natürlich über den Game Pass (Ian Eagle, Charles Davis, Evan Washburn)

Eine historische Chance

Ich wünsche allen Miami DolFans weltweit ein frohes und ruhiges Weihnachten gehabt zu haben! Nach dem Endspiel ist vor dem Endspiel. Nachdem uns die Miami Dolphins letzte Woche einen Heimsieg gegen die Dallas Cowboys unter den Baum gelegt haben, hat sich das Team dadurch gleich (mindestens) ein Endspiel erarbeitet. Im Gastauftritt beim Führenden der AFC, den Baltimore Ravens, stehen nicht weniger als zwei zu erreichende Titel auf dem Spiel. Mit einem Sieg oder einer gleichzeitigen Niederlage der Buffalo Bills gegen die Pats aus Boston winkt der Divisions-Titel in der AFC East. Damit aber nicht genug: mit einem Auswärts-Sieg in Maryland würde sich das Team von Headcoach Mike McDaniel vor dem Saison-Abschluss gegen die „Klapptisch-Kombo“ in die Position bringen, auch die Conference gewinnen zu können. Während die Division zum letzten Mal vor 15 Jahren gewonnen wurde (2008), muss man für einen AFC-Titel schon 40 Jahre zurückdenken – das war 1984. Die Fins stehen am Sonntag also vor einer historischen Chance – und nun darf der Kanon „ausgerechnet in Baltimore“ angestimmt werden…

Gibt es in Maryland wieder mal eine Klatsche oder einen Knall wie das letzte Mal?

Denn wenn man sich die nähere Vergangenheit der Spiele der Miami Dolphins bei den Ravens in (schmerzhafte) Erinnerung ruft, gab es in diesem Jahrtausend fast immer ordentlich Saures. Vier der letzten fünf Duelle wurden doch teilweise verheerend verloren (0:40 im Jahr 2017, 6:38 in 2016, 10:26 in 2010) und auch im letzten Jahr sah es lange Zeit nicht wirklich gut für das Team aus Florida aus. Vor dem letzten Viertel lag man aussichtslos mit 14:35 zurück. Was dann passierte, ist sicherlich franchise history und das beste Quarter von Tua Tagovailoa in seiner Karriere. Er führte die Fins fast im Alleingang zu einem nicht für möglich gehaltenden Comeback. Vier TD-Pässe in einem Viertel waren sicher nicht zu erwarten – und auch vor diesem Duell sind die Vorzeichen doch eher semi gut. Zwar konnte man in der letzten Woche das Narrativ beenden, man könne gegen Teams mit positivem Record nicht gewinnen. Trotzdem geht man ob der teilweise recht langen und bis zum Kickoff unsicheren Verletzten-Liste als Außenseiter in die Partie. Das Team von Coach John Harbaugh ist nicht nur wegen der leicht besseren Bilanz und des Heimvorteils bei vielen Experten klarer Favorit.

UND TÄGLICH GRÜßT DER INJURY REPORT

In den letzten Tagen und Wochen wurde die Verletzten-Liste der Miami Dolphins doch z.T. sehr hochkarätig besetzt und einige Leistungs-Träger sind in den letzten Spielen ausgefallen. Dabei sprechen wir noch nicht einmal von Jalen Philipps, Isiah Wynn, Connor Williams (alle Saison-Aus) und Jerome Baker (den man wohl zu den Playoffs als letztmöglichen Kandidaten wieder von der IR-Liste holen möchte). Vielmehr sprechen wir (leider) über WR Jaylen Waddle, der definitiv am Sonntag nicht wird spielen können und wohl mindestens bis zum Beginn der Playoffs benötigen wird – wenn nicht gar länger. Dies ist besonders bitter, weil Waddle den Ravens im letzten Duell des Jahres 2022 der Secondary der Raben 171 Yards und 2 TDs aufgebrummt hat. Das alleine wäre schon schlimm genug. Darüber hinaus ist der Einsatz von RG Robert Hunt, der eigentlich am Sonntag wieder mittun wollte, mehr als fraglich. Der O-Line, durch die Ausfälle von starting Center Connor Williams und Guard Isiah Wynn eh schon geschwächt, droht aber weiteres Ungemach. Guard Lester Cotton, RT Austin Jackson und Backup-Center Liam Eichenberg sind auf dem letzten injury report als „Questionable“ gelistet und ein Einsatz entscheidet sich wohl erst kurz vor Spiel-Beginn.

Dieses Schicksal teilen sie mit weiteren Leistungs-Trägern, deren Mittun in diesem AFC-Duell zumindest fraglich ist. Jevon Holland (beide Knie, immerhin wieder im leichten Training), Xavien Howard (Hüfte und Daumen), Jalen Ramsey (auch Kniebeschwerden) – die Secondary ist nicht wesentlich besser dran als die Offensive Line. Dazu kommt mit RB und 1.000 Yard-rusher Raheem Mostert (Knie und Knöchel) ein weiterer prominenter Name auf dem Injury report. Immerhin wird QB Tua Tagovailoa (der wohl Probleme am Daumen der Wurfhand hat/hatte) sicher spielen können und einen Versuch starten, dem 469 Yards- und sechs TDs-Spiel aus dem letzten Jahr eine weitere überzeugende Performance folgen zu lassen.

Baltimore vs. Miami – ein Duell (auch) um den MVP?

Sicherlich sticht bei dem Matchup von Sonntag besonders das Duell der beiden offensiven Spielgestalter heraus. Sowohl Lamar Jackson als auch Tua gehören zu den Spielern, die bei den Kandidaten um den Titel des most valuable player der regular season mit am Häufigsten genannt werden. Also lohnt es sich auch vor diesem Hintergrund, sich das Duell der lt. der Statistik fünftbesten Offense (Ravens) mit der besten Offense der NFL (Dolphins) mal etwas genauer anzusehen.

Dabei ist auffällig, dass der Absolvent von Louisville im offensiven Schema des OCs Todd Monken gar nicht sooo viel wirft. 436 Pass-Versuche sind in der NFL doch eher durchschnittlich (Platz 19). Tua z.B. hat bislang 495 Wurfversuche zu stehen, der statistic leader ist Patrick Mahomes mit 568 passing attempts. Seine Pass-Genauigkeit liegt bei knapp 66% – auch hier verpasst Jackson die Top 10 und ist Elfter. Diese Statistik führt ein gewisser Hawaiianer mit 70,5% an, der am Sonntag auf der Gegenseite steht. 19 TDs, 7 INTs, 3357 Yards, 97er passer-rating, knapp 224 Yards pro Spiel (da liegen die Ravens im unteren Durchschnitt der Liga) – das alleine würde den MVP des Jahres 2019 nicht zu einem so herausragenden Spieler machen. Vielmehr ist es die Verbindung mit dem, was in den letzten Jahren die Nemesis für Miamis Defenses darstellte – neben seinen passing skills setzt Jackson immer mal wieder zum Lauf an und konnte 2023 so bereits für 786 Yards (Platz 20 ALLER im rushing, mit Abstand bester Nicht-RB) und 5 TDs verantwortlich zeichnen. Besonders wenn es um das Konvertieren von 1st downs geht (dies hat er 47 Mal mit seinen Füßen erreicht), sollte die Defense der Dolphins gewarnt sein. Die hatte es diese Saison schon mit Jalen Hurts (Platz 37) oder Josh Allen (Platz 47) zu tun. Beide Spiele gingen zwar verloren; Josh Allen (17 Yards rushing) und Hurts (21 Yards) schlugen die Dolphins aber nicht auf dem Boden. Das Ziel muss es also sein, Lamar Jackson den Raum zum scrambling zu nehmen – und sei es durch einen QB spy. Die Devise muss es sein, dass der QB von Baltimore die Fins mit dem Arm wird schlagen müssen – denn das zählt nicht zu seinen Elite skills.

LAMAR SOLL UNS MIT DEM ARM, NICHT MIT DEN FÜßEN SCHLAGEN (?)

Auf der anderen Seite sollte es die Defense rund um DC Vic Fangio und „double digit sacker“ Bradley Chubb aber verstehen, Druck auf den gegnerischen QB auszuüben. Zwar wurde Baltimores Spielgestalter diese Saison erst 36 mal gesackt. Miamis Defense steht aber nicht nur mit 52 Sacks an zweiter Stelle der NFL; die 129 QB hits sind mit Abstand das Beste, was die Liga zu bieten hat. Es wäre ein lohnenswertes Ziel von Ex-Raven Zach Sieler, an alter Wirkungs-Stätte ebenfalls zweistellig in dieser Kategorie zu werden. Laut der Statistik fehlen ihm hierzu gerade einmal 1.5 Sacks. Chubb, Sieler, Wilkins (8), van Ginkel (6), Ogbah (5) – die Stärke in dieser Saison ist die Verteilung auf mehrere Schultern. Die Tatsache, dass Baltimores Guard Kevin Zeitler angeschlagen ist, mag da ein Vorteil sein. Ein weiteres Indiz könnte die letzte Woche darstellen, in der die – eigentlich sehr starke – Offensive protection der Dallas Cowboys vier sacks zubilligen musste, wäre sicherlich im M&T Bank stadium ein Schlüssel, eventuell einen Sieg einzufahren. Lamar Jackson nicht ausbrechen lassen, den Druck hochhalten und ihn zum Werfen zwingen, wird Vic Fangio als Option sicherlich auf dem Zettel haben.

Denn die Pass-Empfänger der Baltimore Ravens zählen nicht zur Elite in der NFL. TE Mark Andrews kann wegen einer Verletzung ebenso wenig mittun wie WR Zay Flowers. Odell Beckham Jr. ist nicht mehr in der Prime seiner Leistungs-Fähigkeit, die Nelson Agholor seit 2020 erfolgreich zu verbergen sucht. Rashod Bateman, die nun nominelle Nummer drei der Offense von Todd Monken, zählt auch eher zu den soliden Receivern der NFL. Sollte die Secondary der Dolphins tatsächlich zum ersten Mal seit vier Wochen wieder in Bestbesetzung (Howard, Ramsey, Holland, Elliott) antreten können, dürfte es schwer werden. Zum Vergleich: Agholor, Bateman und Beckham kommen zusammen auf 151 targets, 90 catches für 1169 Yards und 8 TDs. Tyreek Hills Zahlen: bei 146 targets 106 catches für 1641 Yards und 12 TDs. Da die Coverage grades von Ramsey, Howard und Holland allesamt unter 87 liegen und (ein weiterer Ex-Raven btw) DeShon Elliott in den letzten Wochen sehr solide spielt, liegt der Vorteil in den Matchups klar auf Seiten der Dolphins. Durch die Luft geht nicht viel – und auf dem Boden warten auf Jackson und seinen RB Gus Edwards (172 Carries für 694 Yards sind knapp 4 Yards pro Lauf. Ihn sollte man dennoch nicht unterschätzen) immerhin mit LB David Long und Co. die fünftbeste Lauf-Verteidigung der NFL – in den letzten Wochen sogar noch wesentlich besser. Baltimore nicht viele Punkte zugestehen und die run defense nicht vernachlässigen, dann könnte zumindest auf dieser Seite des Balls ein erster Punktsieg nach Florida gehen.

FINS-OFFENSE vs. SACK LEADING DEFENSE DER RAVENS

Nicht weniger interessant wird das Duell von Sonntag, wenn man sich die Matchups der Dolphins-Offense und der Defense der Ravens von DC Mike Macdonald vor Augen führt. Okay, das Duell der „Mac´s“ wäre an dieser Stelle etwas platt. Nichtsdestotrotz darf man gespannt sein, wie Miamis Playcaller Mike McDaniel gegen die Führenden im Bereich Druck auf den QB agieren und wie er O-Line Coach Butch Barry agieren lassen wird. Die vermeintlichen Ausfälle waren bereits Thema; gegen Dallas stand mit Terron Armstead lediglich ein nomineller starter der O-Line auf dem Platz. Am Sonntag könnten zumindest Robert Hunt und Austin Jackson für Tuas „Blindside“ (wirft links, Blindside also rechts) in die Formation zurückkehren. Dennoch sind die Duelle mit Justin Madubuike (12 sacks), Jadeveon Clowney (8) und Ex-Dolphin Kyle van Noy (7 Sacks) nicht minder spannend als dies auf der anderen Seite der Fall sein dürfte. Tua Tagovailoa wird den Ball in durchschnittlich 2.37 Sekunden los – zuweilen auch in unter zwei Sekunden. So lange muss die Protection halten (können) – was sie in dieser Saison auch gegen starken pass rush bereits getan hat. Mit 27 erlaubten sacks steht man auf Platz drei der Liga – das muss aber auch so sein. Wenn der statistisch beste Passer der Liga seinen bislang 4214 Yards nur 240 folgen ließe, würde ihm Platz drei in der team-internen Kategorie „single season Yards passing“ gehören. Die Vorzeichen dazu stehen, wenn er dem Druck umgehen kann, nicht schlecht. Zwar ist Baltimores passing defense nicht dafür bekannt, QBs über 200 Yards zu gestatten. Brock Purdy (49ers) hat aber trotz diverser Fehlwürfe immer noch 255 Yards durch die Luft eingestrichen, Trevor Lawrence 264 oder Matt Stafford 294. Natürlich, Baltimore hat dank „bend, don´t break“-Taktik alle drei Spiele gewonnen. Durch den Pass ist hier aber einiges möglich – umso bitterer ist der Ausfall Waddles und die Konzentration auf Tyreek Hill.

Natürlich, der statistisch beste Receiver der NFL wird dieses Spiel nicht alleine bestreiten. TE Durham Smythe, Braxton Berrios, Cedrick Wilson oder die RBs werden das ein oder andere target bekommen. In der Regel wird aber der „Cheetah“ versuchen, das Kunststück des letzten Jahres zu wiederholen. Insgesamt hat er in vier Karriere-Spielen gegen die Ravens 420 Yards und 3 TDs erzielen können. 2 TDs davon und 190 Yards im letzten September. Die Vorzeichen sind in der Secondary des Teams aus Maryland sicher alles andere als optimal. Safety Kyle Hamilton hat lediglich am Donnerstag leicht trainiert, CB Brandon Stephens diese Woche gar nicht. Ein Ausfall beider Stammkräfte wäre natürlich ziemlich bitter, da neben dem CB Stephens auf dieser Position bereits Jalyn Armour-Davis ausfällt, Arthur Maulet angeschlagen war und die Tiefe fehlen könnte. Ronald Darby und Rock Ya-Sin bürgen allerdings für diese eigentlich starke Ravens-unit. Der zweite Safety, Marcus Williams, hat 2023 bereits 269 Yards und 3 TDs abgegeben. Miami wird dies mit Hill testen (wollen) und versuchen, ähnliche Yards zu kreieren wie die WRs der matchups der letzten Wochen. George Kittles Leistung (126 Yards) rückt einen möglichen Einsatz von TE Durham Smythe (#81, s. Bild oben) als wichtiges target in den Vordergrund, der gegen die Cowboys bereits das ein oder andere mal zeigen konnte, dass er auch im Pass-Spiel eine veritable Option darstellt. Darüber hinaus konnten Brandon Aiyuk (113 Yards), Jamal Agnew (70 Yards) oder Cooper Kupp (115 Yards) die Verwundbarkeit von Baltimore zeigen. Besser als ein Tyreek Hill sind sie zumindest nicht, so dass das Duell Hill vs. Ravens-Secondary ein weiterer key to win für Miami darstellen könnte.

WIE WEIT TRÄGT MOSTERT DEN FRANCHISE-REKORD NOCH?

Dabei stellt die Pass-Verteidigung laut Statistik noch nicht einmal den Schwachpunkt der Defense von MacDonald dar. Vielmehr werden pro Spiel über 100 Yards durch das rushing game abgegeben. Kyren Williams (Rams, 114 Yards) oder Christian McCaffrey (103) haben bewiesen, dass die Harbaugh-Schützlinge hier mitunter anfällig sind. Da kommt es gerade recht, dass mit dem Franchise-Rekordhalter und 1000 Yards-Rusher Raheem Mostert in Kombination mit „Super-Rookie“ Devon Achane und Allzweckwaffe Jeff Wilson Jr. die fünftbeste Lauf-Offensive zu Besuch kommt. Deren Aufgabe wird es nicht nur sein, Tagovailoa zu entlasten. Bei den richtigen Blocks u.a. von FB Alec Ingold könnten die Ravens (traditionell sind Raben auf dem Boden ja langsamer als in der Luft) hier anfällig sein, damit Mostert seinen Rekord von 1012 Yards noch in Richtung der 1200 verschiebt und den franchise TD-Rekord (den hält Mostert mit jetzt 21 ja schon) noch weiter auszubauen. Mit 197 Yards und einem TD aus zwei Matchups hat die #31 übrigens gute Erinnerung an den Gegner von Sonntag. Mal sehen, ob er in der Lage ist, da etwas Ähnliches zu bewerkstelligen und ob Devon Achane mal wieder einen TD macht. Generell muss man aber konstatieren, dass Raumgewinn gegen Baltimore schwer werden dürfte – Punkte aufs Board bringen aber ebenso und noch mehr. Die beste Scoring defense rührt nämlich reichlich Beton an und lässt nicht viel Zählbares zu. Jaguars (7), Chargers (10), Seahawks (3) oder Lions (6) – viele Punkte konnte das gegnerische Team nicht anschreiben. Die Cleveland Browns haben tatsächlich das Kunststück von 36 Zählern gegen Baltimore hinbekommen. Eine wichtige Rolle kann dabei – in einem Spiel, in dem es auf Augenhöhe vor allem auf Tagesform und Fehler-Vermeidung ankommen sollte – ein weiteres hochkarätiges Duell spielen: das Duell zwischen Justin Tucker und Jason Sanders, AFC Special Teams player of the week.

JUSTIN TUCKER ODER JASON SANDERS – ENTSCHEIDET SICH DAS SPIEL MIT EINEM LETZTEN KNALL?

In der letzten Woche bereits konnte der Kicker der Miami Dolphins seine ihm nachgesagte Schwäche bei 50+ Yards eindrucksvoll beenden und das Spiel mit auslaufender Uhr entscheiden. Das könnte durchaus auch am Sonntag bevorstehen. Justin Tucker, Kicker der Ravens, schwächelt dahingehend in dieser Saison ein wenig. Hat er unter 50 Yards lediglich ein FG und einen PAT nicht verwandelt, konnte er bei 50+ Yards lediglich eins der 5 längeren FGs in Punkte umsetzen. Man kann mit Fug und Recht behaupten: das kann Miamis Nummer sieben besser! Klar, er hat ebenfalls erst einen PAT nicht verwandeln können. Sicher, seine Bilanz zwischen 40 und 49 weist zwei Fehlschüsse aus und insgesamt traf er vier mal nicht – Tucker „ballerte“ schon fünf Mal daneben. Seit letzter Woche steht der Karriere-Bestwert auch bei 57 Yards. Justin Tucker (career high von über 60 Yards, einer der Besten seines Fachs) schwächelt 2023 hingegen und zeigt sich fehlbar – eine Eigenschaft, die dem 34-Jährigen in den letzten Jahren etwas abging. Dennoch ist hier ein Duell auf Augenhöhe zu erwarten und einer der beiden Könner könnte letzten Endes zum Matchwinner oder Gegenteil mutieren. Wie bei so vielen Matchups am Silvester-Abend kommt es auch bei den Kickern auf Nuancen an, die im Rennen um die Krone der AFC entscheidend sein können. Nichtsdestotrotz hoffen wir alle auf ein spannendes und verletzungsfreies Spiel, auf das die Truppe von Mike McDaniel in der Lage ist, zumindest einen der angestrebten Titel aus dem alten ins neue Jahr zu übertragen und sich in die Bücher der franchise einzutragen – auf das wir nach Abpfiff mit einem positiven Gefühl und lauten Knall werden Silvester begehen können.

Guten Rutsch euch und #FinsUp!

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