
Nachdem sich die Miami Dolphins und ihr Owner Stephen Ross zu der Entscheidung durchgerungen haben, sich von ihrem langjährigen GM Chris Grier zu trennen (er war seit 2000 in der Franchise und seit 2016 auf seiner hervorgehobenen Position tätig), steht natürlich – mal wieder – ein Rebuild des Rosters im Raum. Nun stehen die Dolphins für 2026 derzeit mit knapp 12 Millionen über der Gehalts-Obergrenze und damit würde das Argument greifen, dass der neue GM, der auf die Interims-Lösung Champ Kelly folgen soll, gar nicht so große Möglichkeiten haben könnte, den Kader nach seinen Wünschen umzubauen. ABER: dies ist mit einem kurzen Blick auf die mittelfristige Zukunft nur die halbe Wahrheit. Es ist mit wenigen, teilweise zwangsläufigen, Moves möglich, einen erheblichen Freiraum zu schaffen. Dies hat in erster Linie mit folgenden Spielern zu tun:
- Tyreek Hill – 2026er cap hit: 51,898 Millionen Dollar. Der schwer verletzte 31-jährige WR wird sicherlich nicht mehr für die Miami Dolphins spielen. Zwar wird man knapp 16 Millionen an dead cap fressen – aber auch 36 Millionen Dollar einsparen. Ob man ihn cuttet oder er einen Trade-Partner findet für jeden x-beliebigen Gegenwert; es würde sehr überraschen, wenn dieser move NICHT käme

2. Bradley Chubb – 2026er cap hit: 31,202 Millionen Dollar. Klar, man wird bei dem Move in diesem Jahr knapp 11 Mios an dead money fressen und lediglich 1,355 Mios einsparen können. ABER: da der move zur Trade deadline am Dienstag für 2026 und vor allem auch 2027 reichlich Freiraum schafft, ist er in jedem Fall vorstell- und denkbar. Da die Zahlungen an ihn nicht garantiert sind, dürfte Miami in der Lage sein, für das nächste Jahr um die 20 Millionen Dollar an cap einzusparen. Auch hier ist ein solcher move alles andere als unwahrscheinlich

3. Jaelan Phillips – EDGE ohne 2026er-Vertrag. Die Frage ist bei JP, ob man ihn behalten – und dann im Anschluss auch bezahlen – möchte. Er würde im nächsten Jahr sicherlich einen guten Vertrag haben wollen. Bei einem entsprechenden Angebot wird Miami aber die aktuelle salary des 5th year contracts sparen und knapp 13 Millionen Dollar an rollover cap (eingesparter cap wird ja im nächsten Jahr angerechnet) für 2026 erzeugen können. Ist zwar nicht so wahrscheinlich wie das Ende von Hill und Chubb, aber auch absolut denkbar.
Dann wäre man allein mit diesen drei Moves bei knapp 70 Millionen Dollar weniger, die das Team 2026 ausgeben müsste. Das ist nicht wirklich viel, aber auch nicht gerade wenig – vor allem, wenn man bedenkt, dass Trades von Chubb und Phillips neben dem Geld auch noch (wahrscheinlich) einen day 2 und einen frühen day 3-Pick bringen dürften. Aber natürlich muss man auch über den Elefant im Raum sprechen…

4. Tua Tagovailoa, 2026er cap hit: 56,4 Millionen Dollar – der aktuelle QB der Miami Dolphins macht nicht gerade sportliche Eigenwerbung in den letzten Wochen, so dass nach dem GM-Wechsel seine Zukunft fraglich erscheint. Was ihn ein wenig retten könnte, ist das Zahlenwerk. Eine Entlassung des Hawaiianers wäre mit dermaßen viel dead money verbunden, dass sich dies ausschließen lässt. Käme jetzt aber eine franchise, die Tua ertraden wollte, sinkt das dead money merklich. Zur trade deadline betrüge sie 13,4 Millionen Dollar – Miami könnte 25,781 Millionen sparen. Im nächsten Jahr sogar 43 Millionen Dollar.
Nehmen wir einfach an, die Dolphins trennen sich zur trade deadline von Chubb und Phillips nach der Saison von Tyreek Hill und vor der 2026er-Spielzeit per Trade von ihrem derzeitigen starting QB. Dann bekommt Miami nicht nur drei Picks, sondern spart ganz gewaltig auch den Spielraum ein, den der dann agierende neue GM nutzen könnte. Spätestens Dienstag sollte der erste Baustein zum neuen Gebilde erfolgt sein – warten wir es ab 😉


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