Die OTAs laufen, die Mannschaft trainiert wieder – und auch auf der Seite des cap space ist mit dem 1. June (June 1st) ein wichtiges Datum an den Miami Dolphins vorbei geschritten. Mit dem gestrigen Tag wird die Trennung von All Star-CB Xavien Howard wirksam. Chris Grier nicht nur in Kendall Fuller schon vor geraumer Zeit einen Nachfolger gefunden, es gibt noch einen weiteren Grund zur Freude des General Manager: der finanzielle Spielraum des Teams vergrößert sich wieder etwas. Befand man sich im Liga-Vergleich mit knapp 1.5 Millionen Platz eher im unteren Bereich der Bilanzen der Teams, hat man mit danach 18,8 Millionen an Geld einen Mittelfeld-Platz inne. Doch was macht man jetzt mit der ganzen Kohle – da gäbe es verschiedene Möglichkeiten…
I. Die 100% wahrscheinliche Variante – man verpflichtet die Rookies
Dieses Element des Cap space ist nachvollziehbar und werden die Miami Dolphins in den nächsten Tagen unter Dach und Fach bringen – sie werden ihre Rookies offiziell unter Vertrag nehmen. Chop Robinson, Patrick Paul, Jaylen Wright, Tahj und Malik Washington, Mohamed Kamara und Patrick McMorris sollen ja an die Fins gebunnden werden. Laut overthecap kostet der Rookie-Pool etwas unter 8.5 Millionen Dollar. Das zählt aber bei Weitem nicht alles gegen den Cap space. Derzeit wird der letzte für die Berechnung der Gehälter wichtige Spieler, TE Jody Fortson, mit 1.025 Mios angegeben. Gegen den jährlichen Cap verdienen von den Rookies aber nur Chop Robinson (2,722 Mios) und Patrick Paul (1,314 Mios) mehr als dieser. So fallen die salaries von Fortson und RB Salvon Ahmed (1,063 Mios) heraus, die von Robinson und Paul kommen dazu, so dass am Ende lediglich zwei Millionen Mehrkosten verbleiben. Bilanz: – 2 Mios, verbleiben 16.5 Millionen Dollar
II. Das Eichhörnchen ernährt sich mühsam
Ab hier wird es dann kreativ mit der Cap-Gestaltung. Naheliegend wäre es, das angefallene Geld zu sparen und mit in das nächste Jahr zu nehmen. Laut overthecap sind hier nämlich aufgrund der diversen Veränderungen und Verlängerungen rote Zahlen zu erwarten. Die könnte man mit einem rollover cap von 16,5 Millionen Dollar schon einiges anstellen. Denn nicht nur Jaylen Waddle hätte eine Contract extension verdient; Tua Tagovailoa oder Safety Jevon Holland gehören zu den prominenten Namen, deren Verbleib mit mehr Geld zur Verfügung sicherlich einfacher zu realisieren wäre.
III. Was die Jets wollen, können wir besser: ein All- in move in der O-Line oder Secondary
Natürlich ließe sich das freigewordene Geld auch wunderbar in einen Free Agent oder einen Trade-Kandidaten investieren. Nachdem man sich mit Dalton Risner getroffen und der danach lieber bei den Vikings unterschrieben hat, sind die Optionen in der O-Line aber wesentlich kleiner als z.B. auf der Safety-Position. Wirklich instant Hilfe gibt den Fins von den verbliebenen O-Liner auf der Problem-Position Guard sicher keiner. Dennoch steht dort auch immer noch der Name Connor Williams. Sollte der fit werden und/oder fit sein, kann ich mir gut vorstellen, dass Miami ihn gerne als Center oder Guard für die Tua-Protection haben wollte. Ich rechne aber hier dann eher mit Safety-Nachbesserungen.
Neben Jevon Holland und Altmeister Jordan Poyer (die eigentlich beide eher Free Safeties als Strong Safeties sind) stehen bei den Fins Mark Perry, Jordan Colbert, Elijah Campbell und Siran Neal im Kader. Nick Needham ist wohl in der Lage, auch Safety zu spielen – die Qualität ist nur nicht ganz klar. Hier könnte und sollte man demnach nochmal reagieren und zumindest einen starken dritten Mann installieren. Die Kandidaten-Liste reicht dabei von Justin Simmons über Micah Hyde und den beiden Neals (Keanu und Ryan) bis hin zu Veteran Duron Harmon. Interessantester Name auf der prall gefüllten Liste der Free Agent-Safeties ist aber Ex-Broncos-Spieler Justin Simmons – obwohl der auch in erster Linie Free Safety ist. Wenn man allerdings sich nur einen starken Safety von einem Playoff-run entfernt sähe, hätte man jetzt die finanziellen Möglichkeiten, selbst Simmons oder Jamal Adams zu locken.
Aber wie man es macht, man macht es verkehrt. Miami hat nicht mehr den finanziellen Drang, sparen zu MÜSSEN und kann sich in Ruhe entscheiden, was und ob sie etwas machen.
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