
Die Meinungen der Experten, was die Miami Dolphins mit ihren Picks veranstalten, haben sich in den letzten Tagen noch einmal gedreht und gewendet. Nichts Genaues weiss man nicht. Nun bin ich kein Experte und ich stehe eher auf der Position eines Downtrades. Wer gestern die Live Drafterei der Footballerei verfolgt hat: die haben für CB Will Johnson ein Trade-Angebot von den Green Bay Packers auf Position 23 abgelehnt. Das würde ich so nicht machen, sondern mir durch einen Trade mit den LA Chargers (die standen an 22.Stelle) einen zusätzlichen Pick in Runde 2 (55) und einen future Pick für den nächstjährigen Draft verschaffen (5th round 2026). An der 22. Stelle fiele die Wahl zwischen S Malakhi Starks, OG Tyler Booker und Walter Nolan zu Gunsten des DTs von Ole Miss aus.
In Runde zwei wäre dann bei mir der „sweet spot“ für einen Cornerback gegeben. Ein Faible für Azareye’h Thomas (Florida State) und seiner physischen Spielweise besteht bei mir, deswegen wähle ich den aus. Er wird von vielen als klassischer Boundary corner gesehen, gesegnet mit einer Spiel-Intelligenz und „playmaker instincts“ bei gerade mal 21 Jahren. Aber auch Trey Amos (Ole Miss), Maxxwell Hairston (Kentucky), Benjamin Morisson (Notre Dame), Darien Porter (Iowa State) oder Shavon Revel (East Carolina) sind mögliche Rookies für die Dolphins. An dieser Stelle gilt es dann, sich je nach System einen passenden Spieler auszuwählen.

Der zusätzliche Pick an Position 55 ist eine Wahl zwischen Offensive Line und Tight End. Verfügbar wären z.B. OT Ersery (Minnesota), Marcus Mbow (Purdue) oder die Guards Tate Ratledge (Georgia) und Jonah Savaiinaea (Arizona). Hier entscheiden aber Need und Romantik zu Gunsten des Sohns von Jason Taylor, TE bei LSU. Masons Stärken liegen vor allem beim Receiving, er ist aber nicht umsonst ein Top 50-Prospect auf vielen Big Boards. Auch er ist noch sehr jung und könnte sich zu einem dominanten Tight End entwickeln; deswegen muss die Wahl an dieser Stelle auf ihn fallen.
Mit Pick 98 wird dann ein Need der Miami Dolphins bedient, welches vielleicht gar nicht als so groß angesehen würde. Safeties hat man in der FA mit Melifonwu und Davis ja geholt, mir persönlich ist aber daran gelegen, noch einen Spieler mehr in die Rotation zu bekommen. Die Wahl zwischen Jonas Sanker (Virginia) und Billy Bowman Jr. fällt dabei, trotz seiner Tackling-Probleme und seiner geringen Körpergröße (5´10, also um die 1,77 Meter) auf den Spieler aus Oklahoma. Zu hoch sind sein Football-Verstand, seine Playmaker-Qualitäten und seine Stärke in der Coverage. An dieser Position ergibt es auch Sinn, Konkurrenz auf der Safety-Position zu schaffen.

In der vierten Runde gehe ich dann wieder einen Trade ein, um die Lücke zwischen Pick 155 und 224 zu füllen und eine andere Option zu bekommen. Die Baltimore Ravens bieten mir für Pick 116 die beiden Auswahlen an 125 und 183 an – denn das ist für mich sehr akzeptabel. Der Spieler, den ich nämlich hier auswählen möchte, ist dann immer noch da. Es handelt sich um OT Logan Brown aus Kansas. Er gilt als einer der Sleeper in der vierten Runde und kann sowohl links als auch rechts als Tackle eingesetzt werden. Seine Athletik hat er beim diesjährigen Senior Bowl bewiesen, so dass ihm die Rolle im Quartett Jackson/Paul/Borom Jr./Brown durchaus zuzutrauen ist.
An Position 135 wiederum ist die Sachlage für mich klar. Neben Jaylen Wright und Devon Achane sowie Alexander Mattison und FB Alec Ingold wird noch ein weiterer Spieler für das running game benötigt – und wieso in die Ferne schweifen, wenn hier Damien Martinez von den Hurricanes noch zu haben ist? Sein Speed, seine Athletik und seine Zahlen neben Cam Ward sprechen für sich, so dass er in diesem mock draft nicht umziehen müsste.

Bei Pick 150 nun wird das letzte „primary need“ angegangen: die Guard-Position. Meine Wahl fällt hier auf Garrett Dellinger von LSU. Der kann nicht nur LG, RG und Center spielen (was er bei LSU getan hat), sondern ist auch spielerisch eine ziemlich gute Wahl. Lediglich drei sacks in den letzten drei Jahren sprechen von einer gewissen Qualität, seine Stärken liegen gerade im pass blocking. Zwar wird er noch etwas an Arbeit vor sich haben; einige sprechen aber jetzt schon davon, dass er NFL-ready sein könnte. Zwischen ihm und seinem LSU-Nebenmann Miles Frazier entscheidet lediglich die Tatsache, dass der im mock draft ein paar spots vorher vom Board ging.
Pick 155 nun ist der „Quarterback pick“. Es bietet Miami die Möglichkeit einen Spieler auszuwählen, der jede Menge Erfahrung auf College-Niveau mitbringt. Sein passer rating und seine Leistungen bei Oregon waren in den letzten Jahren durchaus beeindruckend. Natürlich bringt er mit 1,80 nicht die ideale QB size mit, seine sechste College-Saison und sein hohes Alter (24) drücken seinen draft stock. Aber nicht nur die Tatsache, dass auch er Hawaiianer ist, macht einem Mut, hier eine sehr gute Nummer drei (mindestens) gefunden zu haben. Seine Einsetzbarkeit bei Run play options (RPO) und seine Accuracy erinnern ein bisschen an Tuas Spielstil, welches ein großes Plus an der Stelle ist und die Auswahl erleichtert.

Mit dem nächsten, von den Baltimore Raves im Trade anufgenommenen, Pick kehren die Miami Dolphins nun wieder zum alten Credo zurück: Speed kills. Man hat mit Hill, Waddle, Westbrook-Ikhine und Malik Washington vier WRs spots fix, um Nummer 5 wird sich Arian Smith von Georgia bemühen. Zwar muss er noch an seinem route tree und seiner Technik arbeiten, aber er bringt jede Menge Antritt und Geschwindigkeit mit. Seine 40´ time von 4.35 ist durchaus bemerkenswert und passt doch sehr nach Miami – auch in Runde 6.
Verbleiben noch die drei Auswahl-Möglichkeiten in Runde 7. Da es sich bei diesen Spielern um solche handelt, die man aufgrund einer herausragenden Eigenschaft, der Position oder Flexibilität auswählt, werde ich dazu wenig sagen. Für mich an dieser Stelle wichtig ist ein weiterer DT für die Tiefe sowie ein LB, den ich im bisherigen Draft immer verschmäht habe. Ich entscheide mich hier für Vernon Broughton (Texas) und Collin Oliver (Oklahoma State). Nicht, weil ich sie beide gescoutet hätte. Klar, den DT von Texas habe ich gesehen und in Runde 7 ist er für die Tiefe auf der Position ein echter Steal. Bei Oliver ist es rein der RAS (die Athletik) unter Nicht-Berücksichtigung seiner Schwächen im Tackling. Für Safety Rayuan Lane III (Navy) sprechen seine Erfahrungen im Special Team als Gunner sowie als box Safety.
Damit endet mein finaler Mock Draft für die 2025er Saison. Ich bin ziemlich zufrieden – auch wenn ich die ein oder andere Position eventuell anders hätte besetzen können.

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