Nun sind es bis zum „Draft day“ noch knappe drei Wochen und die Teams der NFL beginnen ihre eigenen „Draft boards“ zu finalisieren. Sie ranken die Spieler nach Positionen ein, sie identifizieren die Kandidaten, die sie gerne als Rookies aufnehmen möchten und stellen ihre Informationen zusammen. Das tun natürlich auch die Miami Dolphins. Einen wichtigen Teil dabei nehmen die Interviews und persönlichen Kontakte mit den Prospects ein.
Natürlich beschäftigen die Teams eigene Scouting-Abteilungen, die sich die Spiele auf den verschiedenen College-Levels ansehen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass sich General Manager, Head Coach und/oder Coordinatoren einzelne Spiele live ansehen und die Spieler selbst unter Augenschein nehmen. Persönliche Kontakte sind dabei eher selten. Diese finden häufig im Rahmen „offizieller“ Veranstaltungen statt. So bieten der Senior Bowl (eine Art All-Star-Game des College-Footballs, bei dem NFL-Coaches das Coaching und Training übernehmen) erste Anknüpfungs-Punkte. Eine zweite Möglichkeit stellt der NFL Combine in Indianapolis dar. Hier zeigen die Kandidaten, eingruppiert nach Positionen, ihr Können bei diversen Vermessungen und skill practices. Eine Teilnahme dort ist für NFL-Verantwortliche Pflichtprogramm.
Eine dritte Möglichkeit bieten die sog. „Pro days“, die von den College-Programmen selbst angeboten werden und den potentiellen Rookies die Möglichkeit bieten, auf „heimischen Terrain“ die Scouts von sich zu überzeugen. Die meisten davon sind im 2023er-Kalender schon durch. Je nach Bedeutung des Colleges oder der Prospects des jeweiligen Jahrgangs sieht auch die Delegation der einzelnen franchises aus. Die Teilnahme von GM und HC ist hier keine Seltenheit.
Ist das alles ins Land gegangen, gibt es natürlich noch die Möglichkeit, die Spieler individuell einzuladen und zu befragen, selbst zu messen bzw. zu untersuchen oder schonmal die Franchise und das Trainings-Gelände zu zeigen. Das bedeutet nicht, dass diese Spieler letzten Endes auch dort spielen werden, ist aber ein nächster Fingerzeig. Diese „Besuche“ sind allerdings reglementiert – dies nennt sich die sog. Top 30-visits. Es ist erlaubt, bis zu 30 Spieler in die Facility einzuladen – in dieser Phase befinden wir uns Anfang April.
Für die Dolphins sind noch nicht alle Namen bekannt, die eingeladen werden (sollen). Eine erste Auswahl ist aber bekannt, so dass vor allem die Positions-Gruppen einen Aufschluss darüber geben KÖNNEN, wie die Draft-Strategie der mit Picks dünn besetzten Franchise aus dem Süden Floridas aussehen dürfte. Die bereits bekannten visits (diese Liste werde ich immer mal wieder aktualisieren) sind derzeit:
- DT Karl Brooks, Bowling Green
- RB Kendre Miller, TCU
- LB Garrett Nelson, Nebraska
- LB DeMarion Overshown, Texas
- TE Daniel Barker, Michigan State
- CB Anthony Johnson, Virginia
Um die Bedeutung dieser Visits zu verdeutlichen: letztes Jahr hatten die Dolphins einen gewissen Chaning Tindall eingeladen, der letzten Endes dann auch das Jersey der Fins überstreifen konnte. Aber wie schon gesagt: da weder D´Eriq King (QB) noch G Cole Strange oder RB James Cook gepickt wurden, ist dies auch keine „automatische Freikarte“ – dafür kann während des Drafts zu viel passieren. Abwarten, welche Spieler wir in drei Wochen bei den Miami Dolphins (vielleicht ein zweites mal) begrüßen dürfen…
#FinsUP
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