Eine Ära geht zu Ende – eine (kleine) Ode an die #25 oder schlicht: Good bye X

Was anhand der Zahlen und seines Vertrags schon abzusehen war, scheint sich nach den Informationen einiger Beat writer in Miami zu bestätigen: der X-Faktor wird in der kommenden Saison nicht mehr Teil der Miami Dolphins sein. Der Ballhawk und Interception-Sammler, den die Dolphins 2016 in der zweiten Runde SELBST gedraftet hatten und der seitdem wesentlicher Faktor der Secondary war, wird uns (leider) verlassen.

Man könnte jetzt ganze Loblieder auf den viermaligen Pro Bowler (davon drei mal hintereinander von 2020 bis 2022) und 2020 NFL All Pro singen, aber seine Statistiken tun ihr Übriges dazu: 100 Spiele in Aqua, orange oder weiß, davon 99 gestartet. 29 Interceptions, 2 davon zu einem TD zurückgetragen. Insgesamt vier defensive Touchdowns. 95 Pässe deflected, 331 Tackles und zwei Sacks. Mit diesen 29 INTs liegt er in der Geschichte der Dolphins auf Platz vier. Lediglich Jake Scott (1970-75, 35 INTs und Vorgänger als Träger der legendären #13 eines gewissen Dan the Man), Dick Anderson (34 abgefangene Bälle von 1968 bis 1977) und Sam Madison (schaffte zwischen 1997 und 2005 genau 31 Interceptions) rangieren hier vor ihm, u.a. Patrick Surtain Sr. hat ebenfalls 29 Bälle geschnappt.

Das alles wird der Leistung und der Bedeutung von „X“ aber nur unzureichend gerecht. Wie oft er uns in Spielen den Allerwehrtesten gerettet, wie viele er mit entschieden hat und wie oft man vor dem TV saß und dachte: „Jetzt schnappt sich X eine INT und das Ding läuft“ – es dann aber auch oft genug genauso auch passiert ist! Quasi seine gesamte Zeit in Miami war er der beste Pass-Verteidiger der Mannschaft, ein key piece und Cornerstone der Mannschaft und Hoffnungsträger einer gesamten Fanbase. Übrigens: mit den oben angesprochenen 29 INTs liegt er in der Zeitspanne zwischen 2017 und heute ganz vorne in der NFL. Keiner hat mehr in dieser Zeit abgefangen. Highlight war sicherlich das Jahr 2020. Hier konnte er zehn Pässe intercepten; in diesem Jahrtausend hatte nur Trevon Diggs (2021 mit elf) eine bessere Ausbeute zu bieten. Alles Zahlen und Fakten, die deutlich machen, WIE GUT Xavien Howard im Trikot der Dolphins war.

Es wird – trotz der nicht gerade wenigen Skandälchen und issues off field – mindestens ein weinendes Auge bleiben. Trotzdem hatte man gerade in der letzten Saison an der ein oder anderen Stelle den Eindruck, dass Howard mit seinen 31 Jahren den Zenit seiner Leistungen überschritten hatte. Was nicht an der Tatsache lag, dass er nach drei Nominierungen zwischen 2020 und 2022 den Pro Bowl verpasste. „Nur“ eine Interception in 2023, an einigen Stellen merklich langsamer und nicht so spritzig wie gewohnt. Dazu dann seine Attitüden, weil er seit der Ankunft von Jalen Ramsey eben seinen Status als Nr.1 – CB verloren hatte plus seinen megafetten Contract.

2022 unterzeichnete er einen 5 Jahres-Vertrag für 90 Millionen Dollar. Auf den ersten Blick nicht „so viel“. Wenn man aber sieht, dass er 2024 einen cap hit von 25,9 Mios und in den darauf folgenden Jahren jeweils 22,9 und 24,4 Mios gegen den Cap gezählt hätte, war das Ende jetzt sicher der richtige Zeitpunkt. Es ist davon auszugehen, dass er durch einen „post June 1st release“ gehen wird. Miami kann dadurch das dead cap auf zwei Jahre aufsplitten und spart in der kommenden Saison stolze 18,5 Mios an salary ein. Um das mal einzuordnen: Charvarious Ward von den 49ers, der siebtbestbezahlte CB der NFL in 2024, hat einen geringeren cap hit als das, was die Dolphins durch diesen move einsparen. Wenn wir mal ehrlich sind: der siebtbeste Corner der Liga ist Howard nun auch nicht mehr.

Von daher bleibt einem DolFan nur noch übrig, sich herzlich für die Leistungen im Trikot der Fins zu bedanken und ihm auf seinem weiteren Weg in der NFL alles Gute zu wünschen. Er ist nicht mehr der shutdown Corner Nummer eins, aber er kann als erfahrener Veteran einer franchise als Nummer zwei oder drei immer noch sehr sehr gute Dienste leisten und es ist nicht davon auszugehen, dass Howard keinen Job mehr bekommen wird. Interesse soll zumindest von „zahlreichen franchises“ bestehen. Mir persönlich wird es fehlen, nach (fast) jeder Interception das X zu machen und zu wissen, dass die #25 es in der Secondary richten wird. Dennoch war und ist dieser (Business-) move alternativlos.

#Fins Up

Ein Xavien Howard-Fan

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