Wechsel im Coaching staff der Miami Dolphins mit Auswirkungen auf das WR squad?

Nachdem sich die Miami Dolphins in den vergangenen Wochen von Wes Welker als WR-Coach getrennt hatten, wurde nun ein Nachfolger gefunden und Robert Prince benannt. Der 1965 im japanischen Okinawa geborene Prince kann auf eine lange Coaching-Karriere zurückblicken. In den letzten Jahren war er unter anderem als für die Wide Receiver verantwortlicher Coach in Detroit (2014-2020), Houston (2021) und für die Dallas Cowboys (2022-24) tätig. Er ist demnach der komplette Gegenentwurf des jungen und dynamischen Ex-Spielers Wes Welker, indem er eben Erfahrung und Expertise mitbringt. Darüber hinaus kennt er den bereits bei den Dolphins beschäftigten Darrell Bevell (passing game coordinator) aus einer gemeinsamen Zeit in Detroit, so dass hier die Chemie auch besser stimmen sollte. Doch welche Auswirkungen dies auf den WR room in Miami haben könnte, ist nicht absehbar; ein Umbruch ist hier aber ebenso möglich

Eine spannende Offseason steht bevor – ebenfalls ein Umbauu?

Betrachtet man nämlich die Position der Wide Receiver, haben für die nächste Saison zwar die drei Spieler dieser Positionsgruppe mit den meisten catching Yards der abgelaufenen Saison einen gültigen Vertrag (Tyreek Hill, Jaylen Waddle, Malik Washington) – dahinter stehen aber fünf Spieler auf der Liste der künftigen Free Agents. Bis auf die Top 3 reduziert sich der WR room zwar nicht nominell. Der entlassene Odell Beckham Jr. steht aber nur noch in den Büchern, größere Faktoren sollten Tarik Black, Erik Ezukanma (25 Snaps), Tanner Connor (18) aber nicht gerade werden. Tahj Washington, der 2024er-Rookie, kommt aus einer schweren Verletzung zurück und wird die Chance bekommen sich zu zeigen. Vieles spricht dafür, dass die WRs ein neues Gesicht bekommen könnten.

  • River Cracraft: kam aufgrund einer schweren Verletzung auf lediglich 120 offensive snaps, 9 targets und sieben Receptions für 66 Yards ohne TD. In den Jahren davor war er stets produktiver und konnte seine Bedeutung für das Roster der Phins herauskristallisieren. Seinem vierten Jahr bei den Dolphins sollte aber wenig im Wege stehen
  • Braxton Berrios kommt bei 112 snaps auf nicht mal 10% der Einsatz-Zeiten. Mitte Oktober wurde er dann nach einer Verletzung auf die IR-Liste gesetzt und seine Saison damit beendet. Lediglich vier targets ohne Catch in den sechs Spielen davor sprechen aber eine deutliche Sprache, dass die Zeit von Berrios in Miami nach zwei Jahren zu Ende sein dürfte
  • Das wird sicherlich auch für Anthony Schwartz und D´Wayne Eskridge gelten. Der Erstere ohne jeglichen impact, Eskridge zumindest 37 snaps auf dem Platz. Drei Receptions für 44 Yards sind aber nicht gerade starke Argumente für eine Weiterbeschäftigung.
  • Ein solches Re-signing von Grant DuBose kann ich mir lediglich als gutes Zeichen der franchise vorstellen, den im Spiel bei den Texans erheblich verletzten Spieler an die Franchise zu binden. Allerdings ist der 24-Jährige zudem Exclusive Rights Free Agent und falls er im Sommer wieder professionell Football spielen kann und möchte, wird er sicherlich einen one year – Contract vorgelegt bekommen. Hier eine Prognose abzugeben, erscheint aber nicht angebracht

FAZIT UND AUSBLICK

Malik Washington hat sich mit seinen Leistungen den Status als fester Bestandteil der Ball-Empfänger erarbeitet. Jaylen Waddle ist ebenso deutlich im Offensiv-Konzept gesetzt. Danach wird es aber schon eng. Tyreek Hill hat neben seinen Eskapaden neben dem Platz in 2024 auch eine ziemlich schlechte Saison hinter sich. Das mag als Teilgrund an seiner Verletzung liegen – das hat aber auch Leistungs-Gründe. 123 targets in 17 Spielen sind knapp 50 weniger als die letzten beiden Jahre. So nahm natürlich auch seine individuelle Leistung von zwei mal 1700 auf unter 1000 Yards ab. Genauso seine Catch percentage und seine Succession rate, so dass man mit Fug und Recht von einer durchschnittlichen Leistung sprechen kann.

Das Problem bei der Sache sind sein Wert und sein Gehalt. Wenn man dem Treiben des „Cheetah“ bei den Dolphins ein Ende setzen möchte, wäre das nur durch einen Trade sinnvoll. Sein Vertrag gestaltet sich mittlerweile derart teuer, dass lediglich ein Trade nach dem Juni Miami eine positive Cap-Bilanz ermöglichen würde. Der Cap hit liegt bei 28,7 Millionen Dollar und würde bei einem „regulären“ Cut oder Trade Kosten in Höhe von 56 bzw. 28,3 Millionen betragen. Ein Post June-Trade würde sich lediglich mit 12,73 Millionen niederschlagen – Miami würde im Vergleich also fast 15 Millionen Dollar einsparen. Würde man jetzt Jaylen Waddle zur neuen #1 der Receiver promoten, wäre es viel Geld, um einen Receiver der gehobenen Kategorie zu verpflichten. Eventuell bedient man sich aber auch früh im Draft. Fest steht darüber hinaus auch, dass die Miami Dolphins vor allem die zweite Reihe der WR neu zu bestücken haben. Dies kann natürlich in der FA oder den späten Runden des Drafts passieren – vielleicht auch erst in der Phase der undrafted Free Agents. Die Grppe der Wide Receiver und ihre Zusammenstellung sind eine der zentralen Fragen dieser Offseason. Dabei wird Neu-Positional coach Robert Prince eine wichtige Rolle zukommen

Immerhin hat er in den letzten Jahren bei den Cowboys gearbeitet; Kavontae Turpin hat gezeigt, dass er eine valide Option sein kann und wird Free Agent. Es würde mich nicht wundern, wenn man den in Miami zur neuen Nummer drei oder vier aufbauen möchte. Mit Turpin, Cracraft, dem wiedergenesenen Tahj Washington und einem weiteren Rookie des dritten Tags (wenn Tyreek geht, wahrscheinlich früher) wären die Ergänzungen zu den „Stammspielern“ gegeben. Aber mal sehen, was es letzten Endes für einen Plan in der Praxis geben wird.

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