Kommando zurück, Jerseys mit der Nummer 58 wieder abbestellen und die Planungen in der Defense vor dem Start des Trainings-Camps am Mittwoch noch einmal neu machen. Der DE/LB Veteran Shaquil Barrett wird nicht wie vorgesehen einen Vertrag bei den Miami Dolphins antreten, sondern hat sich nach reichlicher und langer Überlegung dazu entschieden, seine Karriere zu beenden und sich nun in Vollzeit um seine Familie zu kümmern. Aus menschlicher Sicht ist dieses Vorgehen absolut nachzuvollziehen. Auf der einen Seite möchte er sich um sein kürzlich geborenes Baby kümmern, auf der anderen Seite haben seine Frau und er sicher noch unter dem Verlust seiner Tochter zu leiden, die 2023 bei einem Bade-Unfall im hauseigenen Swimming-Pool ertrunken war. Die gesamte Organisation und jeder Fan wird diese Beweggründe des 31-Jährigen nachvollziehen und respektieren können.
Das Sportliche und Finanzielle
Darüber hinaus war Barrett bei den Dolphins fest als „Übergangs- und Veteranen-Lösung“ auf der DE-Position eingeplant gewesen. Dennoch ist der Verlust auf dieser Position noch einigermaßen zu verschmerzen. Miami hat hier Calais Campbell verpflichtet, die beiden Rookies Chop Robinson und Mohamed Kamara gedraftet und gesigned. De Recovery von Jaelan Phillips scheint sehr gut voranzuschreiten, bei Bradley Chubb und Cameron Goode kann man hingegen nicht viel sagen. Natürlich ist das Ganze ein sportlicher Verlust. Sollte aber Phillips rechtzeitig zurückkehren, kann dies dann wieder aufgefangen werden.
Darüber hinaus kann Neu-Defensive Coordinator Anthony Weaver (Foto) sicher bei GM Chris Grier noch nach einem neuen DE/LB fragen. Auf der Liste werden sicher relativ schnell die Namen Yannick Ngakoue (der schon eine gemeinsame Vergangenheit mit Weaver aufweisen kann), Carl Lawson (der bereits Gespräche mit den Fins geführt hatte, bevor dann letzten Endes Barrett kam) oder die beiden Ex-Dolphins Charles Harris und Emmanuel Ogbah auftauchen. Der Cap space für einen solchen Move wäre sicherlich vorhanden, weil der cap hit von Shaquil Barrett nicht so ins Gewicht fällt. Denn der Vertrag bleibt erst einmal so bestehen, wie er ist – er wird nur „eingefroren“, so lange er läuft. Zwar zählen die garantierten Gelder gegen den Cap, fallen aber lediglich mit 2,318 Millionen ins Gewicht. Die garantierten Gelder (z.B. den signing bonus) dürfte Shaquil Barrett wohl behalten. Das ist schade, aber es bleibt noch Spielraum für Ersatz. Es bleibt jetzt abzuwarten, was sich die Dolphins bis zum Start der heißen Phase der Vorbereitung überlegen und wie sie darauf personell reagieren werden.
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