Fast Facts
Wann: Sonntag 21.November, 19Uhr
Wo: MetLife Stadium
Übertragung: Game Pass, Konferenzen auf NFL Network und DAZN
Die Rivalität
Seit die Dolphins 1966 in den Spielbetrieb eingestiegen sind besteht eine Rivalität mit den Jets. Speiste sie sich zu Beginn daraus, dass nach acht Niederlagen in den ersten Spielen, die Fins zu Beginn der 70er die „Joe Namath Jets“ vom Thron stiessen, wurde sie in der Folge vor allem in den Achtziger Jahren weiter befeuert.
1980 verpassten die Dolphins die Playoffs, weil sie ausgerechnet gegen die Jets ihre beiden Spiele verloren haben (und die Jets haben in dieser Saison insgesamt nur 4 Spiele gewinnen können!). Von 81 – 86 haben die Fins dann insgesamt 5 Mal die Division gewonnen; viermal kamen die Jets, als härteste Rivalen, noch über eine Wildcard in die Playoffs. Legendäre Duelle wie das 82er AFC Championchip game, der sogenannte Mud Bowl, der 85er last Minute Sieg mit einem 50 yard Pass auf Mark Duper, oder der 86er shootout zwischen Ken o´Brien und Dan Marino mit einem OT Loss der Fins trugen weiter dazu bei. Das Spiel war damals übrigens mit 10 TDs und über 900 passing yards ein Rekordspiel. Die Bilanz der beiden Teams aus den letzten 55 Jahren ist mit 55:55:1 (inkl ein Playoff win der Dolphins) völlig ausgeglichen.
Das Spiel
Am Sonntag steht das 112. Duell der beiden Mannschaften im 900. Spiel der Dolphins an. Die Jets treten mit einem 2:7 und zwei Niederlagen in Folge an. Die Dolphins stehen bei 3:7 und haben die letzten beiden Spiele gewonnen; zuletzt überraschend im Thursday Night Game mit 22:10 gegen die Baltimore Ravens. Der im dritten Quarter eingewechselte Tua spielte gut, zeigte auch zwei lange Bälle und lief den entscheidenden TD selbst über die Goalline. Vielleicht beflügelt das die Offense etwas, die schon die ganze Saison über nicht richtig ins Rollen kommt. Mit den Jets trifft man auf den Gegner, der dieses Jahr die meisten Yards pro Spiel (417,2) abgegeben hat. Die rushing Defense liegt auf Platz 29 (133,9 abgegebene yards), die passing Defence auf Platz 31 (283,2 yds).
Offensiv liegen die Jets auf Platz 22 mit 333 yds/Spiel. Bei Passspiel sieht es besser aus (11th mit 256,7 yds) als beim run. Da schaffen die Flugzeuge nur 76,3 yds/ Spiel (Rang 30). Unterboten werden sie hier allerdings mit nur 73,6yds/Spiel ausgerechnet von den Fins (Platz 32 in der NFL).
Für die Jets wird wohl Joe Flacco als Qb an den Start gehen, auf Dolphins Seite rechnen wir fest mit Tua Tagovailoa.
Die Jets
Die Verteidigung hat Löcher
Defensiv feht den Jets Marcus Maye, ihr wichtiger Safety. Die Secondary gilt als recht anfällig und wird im Nickelset wohl vier Spieler aufweisen, die noch Rookie oder erst in ihrer zweiten Saison sind. Die D-Line hat nur mit Franklin-Myers (LDE) einen Spieler mit einem PFF grade über 70, Fatukasi liegt als DLT noch bei 68, die rechte Seite mit Quinnen Williams und Shaq Lawson lungert knapp unter 60 herum. Nach EPA steht diese Verteidigung einsam in der linken unteren Ecke des Tierings, ein Zeichen dafür, dass weder gegen den Pass, noch gegen den Lauf gut verteidigt wurde. Dazu kommen erst 7 Takeaways in der gesamten Saison.
Licht und viel Schatten in der O
Offensiv haben die Jets versucht im draft ihren Rebuild voran zu treiben. Nach den Erstrundenpicks Zach Wilson (Qb) und Alijah Vera-Tucker (LG) wurden mit den folgenden picks Elijah Moore (WR) und Michael Carter (Rb) gedraftet. Ein sehr konsequentes Vorgehen.
Allerdings: die Jets haben ein Quarterback Problem. Bei Zach Wilson stellen sich, trotz der geringen sample size, jetzt schon bei manchem Jets Fan die ersten Fragezeichen ein. Mike White spielte zwar ein Rekord Debüt und wurde zum ersten Spieler der NFL Geschichte mit >300yds und >75% completion rate (405 yds; 82,2%), die NFL holte ihn danach aber auf den Boden der Tatsachen zurück. Gegen die Fins wird wohl Routinier Joe Flacco starten, sicher keine Lösung die die Gang Green glücklich macht. Vielleicht aber ein guter move, da Flacco über viel Routine verfügt, schon viel gesehen hat und eventuell bei den Blitz-packages der Dolphins nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen ist, wie die unerfahreneren Alternativen.
Im Laufspiel sind die eher schwachen 3,6 yds/carry von Michael Carter (sechst-schlechtester Wert) wohl auch Resultat einer nicht besonders starken O-Line. Ein Problem, dass man in Miami kennt, liegt doch Miles Gaskin mit 3,4 yds/ carry noch dahinter. Elijah Moore ist ein Lichtblick und gilt wahrscheinlich hinter Chase, Waddle und Smith als einer der Receiver, die für die top 5 Rookie-WR in Frage kommen. In den letzten drei Spielen kam er im Schnitt auf gut 5 Receptions mit 65yds pro Spiel. Seine beiden Kollegen Jamison Crowder und Corey Davis gehören zu den guten, wenn auch nicht Top-Receivern in der NFL.
Trotzdem liegen die Jets offensiv sowohl bei Pässen, als auch bei rushes im negativen EPA Bereich. Zwar bewegen sie phasenweise den Ball recht gut, allerdings verteilen sie am häufigsten von allen NFL Teams Ballgeschenke. Schon 22 Mal gaben sie den Ball in dieser Saison an den Gegner ab.
Achtung: Die Jets-Special Teams
Vielleicht nur eine Anekdote, aber hier ist Obacht geboten. Die Jets tragen punt returns mit durchschnittlich 12,8yds am drittweitesten zurück und sind bei Kickoff returns mit 24,9 yards auf Platz 5. Ausserdem liegen sie bei Kickoff returns allowed auf Platz 8. Mack Hollins und Co müssen also hellwach sein.
Die Fins
Es wird spanned sein zu sehen, ob unsere Defence, nachdem sie am Anfang der Saison doch arg löchrig wirkte, das Niveau der letzten Spiele halten kann. Da sah alles wieder wacher und aggressiver aus. Die Ravens wussten bis zum Schluss des Spiels kein Mittel gegen die wiederholten Blitz-Attacken. Dazu könnte man das takeaway Konto ausbauen, da wie bereits erwähnt die Jets den Ball zu oft verlieren.
Am Wichtigsten wird es aber sein, dass wir offensiv den Ball bewegen und auch Drives abschließen. Zuletzt gab es hier zu oft nur ein FG, wo auch ein TD drin gewesen wäre. Wenn nicht gegen die Nr. 32 Defense der Liga, wo dann soll man sich Selbstbewusstsein holen?
Mit Fuller (Wer ist das?) und Parker auf IR werden wohl wieder die drei „W“ Wilson, Waddle und Williams starten. Wilson sah im letzten Spiel stark verbessert aus und hat eine tragende Rolle gespielt. Stabilisiert er sich und zeigt auch am Sonntag was er noch (wieder) kann? Waddle ist zum echten „go to guy“ geworden; es wäre schön ihn öfter auf den langen Routen zu sehen. Gegen die Ravens hat man zum ersten Mal in dieser Saison erleben können, wie das aussehen kann. Gesicki darf gerne wieder richtig mitspielen, wir werden ihn brauchen. Seine Null-Fantasy-Punkte-Performance von letzter Woche darf er sich nicht wieder erlauben.
Hält unsere O-Line mal mehr als 2,5 Sekunden im Average? Tua gehört immer noch zu den Qbs, die laut Next Gen Stats am schnellsten werfen müssen. Wenn man die eher schwache secondary der Jets angreifen möchte, dann wäre das schon sehr nützlich 🙂
Wie wir gewinnen können
Die Jets werden versuchen Tua die kurzen Pässe, bei denen er sich wohl fühlt und laut Next Gen Stats überdurchschnittlich abliefert, wegzunehmen. Möglicherweise durch harte Press Coverage und nur seltene Blitz-Packages, damit genug Spieler die kurzen Zonen zu machen können und damit Tua nur enge Fenster geben werden. Daher erster Key: Die O-Line muss so lange gegen den 4 Mann Rush halten, dass unsere WR separation in den mittleren Distanzen schaffen können.
Das Laufspiel der Jets könnte sich über aussen aufbauen. Interior sind die Fins stark. Aussen ist mehr Platz, zumal unsere Spieler dort auch tendenziell bessere Pass Rusher als Laufverteidiger sind. Dazu kommen weitere Wege für die Linebacker. Schlüssel Nummer Zwei: AvG, Jaelan Phillips, aber auch Ogbah müssen ordentlich den outside contain spielen.
Flacco ist zwar erfahren, aber hat noch keine Abstimmung mit dem Team. Schlüssel Nummer Drei: Mit variablen looks „Verzweiflungspässe“ auslösen. Wenn der Druck kommt gibt es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass er nicht weiß, wohin mit dem Ball. Gebt den Ballhawks bei uns eine Chance und endlich auch mal Byron Jones eine INT 🙂
Fazt: Tua Time. Die D-Line der Jets ist nicht erste Sahne, die DBs gelten ebenfalls als wackelig. Da sollte was für Tua gehen. Dazu hoffe ich auf Takeaways durch unsere Defence. Für beides gilt: gegen wen, wenn nicht gegen die Jets.
Daher mein Tipp ein 30:17 für unsere Fins, dazu:
mindestens 300yds passing für Tua.
mindestens 2 Takeaways durch die D
Waddle über 100 yds
(Für Fins 30 Punkte oder mehr, Jets 17 Punkte oder weniger, 300 Tua yards, 2 Takeaways, 100 Waddle yards, spende ich 10,- an DCC)
Ach ja…und nicht vergessen: J-E-T-S sucks, sucks, sucks
FinsUp, viel Spaß beim Spiel und achtet darauf, ob ihr beim MetLife Takeover unsere DolFans Fahne im Stadion seht. Mindestens eine ist vor Ort.
Keine Antworten