Wie in den letzten Jahren auch und absolut üblich, haben die Miami Dolphins heute den ersten depth chart im Vorfeld der preseason games veröffentlicht. So weit, so unspektakulär. Fehlen doch auf dieser Liste die Spieler, die derzeit noch verletzt und/oder angeschlagen sind und sich auf der PuP-Liste befinden. Das betrifft neben den beiden DEs Bradley Chubb und Jaelan Phillips vor allem auch LG Isaiah Wynn, LB Cameron Goode, WR Odell Beckham Jr., die man sich hier zum Saison-Start wahrscheinlich hinzudenken muss.
Auffällig dabei sind ein paar Dinge. WR Malik Washington, der im Training einige flashes hatte, ist bei den WRs ganz hinten eingereiht; in derselben Positions-Gruppe wird es der 2022er 4th round pick Erik Ezukanma sehr schwer haben, einen Platz im roster zu bekommen. Wenig überraschend nehmen hier Tyreek Hill, Jaylen Waddle, Brexton Berrios (s. Foto unten), River Cracraft oder der erst kürzlich gesignete Willie Snead IV. die vorderen Plätze ein. Denkt man sich wie gesagt noch Odell Beckham Jr. dazu, wird es für die anderen pass Catcher sehr schwer werden, eben diesen sechsten Spot einnehmen zu können. Um den wird es in den drei Vorbereitungs-Spielen wohl ein Hauen und Stechen geben,
Auf einer anderen offensiven Position bemerkenswert: der im Vorfeld hoch gehandelte TE Jody Fortson Jr. ist derzeit nur an vierter Stelle hinter Durham Smythe, Jonnu Smith (das konnte man erwarten) und Julian Hill – das ist doch ein wenig überraschend; wurden dem letztjährigen undrafted Free Agent Hill doch eher geringe Chancen eingeräumt.
Ansonsten ist die Offense so weit wie erwartbar, ABER: man sieht auf den ersten Blick genau die „Problem-Position“, die das roster noch zu bieten hat. Die beiden Guard-Positionen sind – auch wenn man sich Wynn mit dazu denkt – doch eher schwach besetzt. Wir haben in den letzten Jahren alle gesehen, was Robert Jones und Liam Eichenberg können (diesmal wieder als Guard und nicht als BU-Center geranked. Das ist UDFA Andrew Meyer von UTEP) – vor allem aber auch, was sie nicht können. Im Fall von Robert Jones (#65 auf dem unterem Bild) ist das große Thema seine Verletzungs-Anfälligkeit. 32 Spiele in drei Jahren sprechen Bände. Sein Backup wäre Kion Smith. Der hat ganze 70 snaps in der NFL zu bieten und kam doch maximal solide daher. Laut aktueller cap space-Tabelle (nach dem restructurement von WR Tyreek Hill) haben die Fins hier noch knapp 35,8 Millionen Luft (Quelle ist Spotrac). Das alles schreit geradezu nach einer Guard-Verpflichtung. Aber das hat es auch in den letzten Jahren schon getan…
In der Defense scheinen die DTs Benito Jones, Jonathan Harris und Teair Tart die Nase um die Plätze neben outstanding player Zach „Sack“ Sieler vorn zu haben. Neville Gallimore oder Brandon Pili müssen sich lt. depth chart wohl erst einmal hinter den dreien einreihen. Das von denen keiner wird Christian Wilkins ersetzen können, dürfte klar sein. Man darf mit Spannung erwarten, wie der neue DC sein Scheme wird um Sieler herum aufbauen wollen.
Positiv scheint sich in der Defense die Personalie Cam Smith (s. Bild) zu entwickeln. Hinter den klar vor ihm platzierten Kendall Fuller und Jalen Ramsey sowie dem Nickel Kader Kohou (wie zu erwarten vor Nik Needham gerankt) kann sich der letztjährige Rookie an zweiter Stelle des depth chart aufhalten. Ethan Bonner, Storm Duck und Siran Neal (erstaunlich: wird als CB und nicht als Safety aufgeführt) nehmen die weiteren Plätze ein und haben doch eher geringere Chancen auf einen Platz in den 53. Apropos Safety-Position: Holland vor Campbell und Jordan Poyer vor Marcus Maye konnte man so erwarten. Alle vier sollten relativ sicher den kommenden roster cut überstehen und das Safety-Quartett in Miami bilden.
Verbleiben die Linebacker der Dolphins. David Long Jr., Jordyn Brooks vor Anthony Walker Jr. und Duke Riley sind sicher keine Überraschung. Die ist positiv gesehen Quinton Bell, der augenscheinlich den von den Giants gekommenen Cam Brown hinter sich gelassen hat. Nicht nur bei beat writer Omar Kelly gilt er als einer der Gewinner der Vorbereitung. Wenn er nicht sogar DER Gewinner der letzten Wochen ist. Der 28-Jährige mit bisher überschaubaren stats in der Liga (9 Spiele, 3 Tackles in zwei Jahren bei Tampa und Atlanta) scheint viel Eigenwerbung betrieben zu haben, was sich in der depth chart niederschlägt. Leider im Gegensatz zu anderen Spielern auf seiner Position.
Das Schicksal von Rookie Channing Tindall (hinter Riley und Walker) sowie einem Zeke Vandenburgh – von dem aus dem Camp einige positive Nachrichten zu kommen schienen – ist auf der Kippe. Sie drohen das season roster der Miami Dolpins zu verpassen.
Wie nicht anders zu erwarten war (aufgrund fehlender Konkurrenz und eigener Qualität), liefert der Blick auf die special teams mal so gar keine Überraschung. Jason Sanders als Kicker, Blake Ferguson als Long snapper sowie Jake Bailey als Punter und Holder, konnte/durfte/musste man so erwarten. WR Berrios wird weiterhin als primärer Returner von Kicks und Punts aufgelistet, u.a. Devon Achane und River Cracraft sind die erstgenannten Alternativen – ebenfalls keine besondere Erkenntnis.
Es bleibt abzuwarten, ob sich dies in den Spielen gegen Atlanta (am 09.08.), gegen die Commanders (17.8) und in Tampa (23.8.) noch grundlegend ändern wird. Danach wird das roster von derzeit 91 Spielern – OT Byron Matos zählt als zusätzlicher Akteur nicht zu den 90 möglichen roster spots bis zum Cut dazu – auf 53 Spieler reduziert. Welche der Spieler von der PuP bis dahin wieder auf dem depth chart stehen, wird man sehen. Zumindest Chubb, Phillips, Beckham Jr. und Isaiah Wynn sollten aber mit dazu gehören. Ob sich noch ein „externer Spieler“ mit dazu gesellt, wird man mit Spannung und Sorgfalt verfolgen können.
#Go Fins und: in drei Tagen ist die Dolphins Football – freie Zeit vorbei!
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