WEEKLY PREVIEW WOCHE 10 – THURSDAY NIGHT EDITION

Ravens @ Dolphins

Fast Facts

WAS: NFL Saison 2021/22, 10. Spieltag Baltimore Ravens (6-2) @ Miami Dolphins (2-7)

WANN: Freitag, 12.11.2021, 02:20 deutscher Zeit im HRS, Miami Gardens/FL

WO (UND WO ZU SEHEN): Weil es das Thursday Night Game ist, übeträgt neben dem NFL Game Pass und den Streams auch DAZN live. Flo Hauser und SPOX-Experte Adrian Franke kommentieren, nehmen auf Social Media auch Fragen entgegen.

Das Spiel

Sooo, liebe DolFans, nach dem Sieg vom Sonntag und einer kurzen Woche geht es bereits heute Nacht mit Dolphins-Football und einem weiteren Heimspiel weiter. Die Serie, die gegen die Texans auf eine „spezielle“ Art und Weise begonnen wurde, soll gegen das Team von John Harbaugh weiter ausgebaut werden. Allerdings spricht neben der aktuellen Form der Ravens, die das letzte Spiel gegen die Vikings in Overtime für sich entscheiden konnten, sowie der Meriten ihres Trainers auch die Historie dieses Matchups klar für die Herren aus Maryland. Acht der letzten neun Duelle musste Miami in eine Niederlage einwilligen – und das teilweise doch recht deutlich. Lediglich das home game 2015 konnte man mit 14 zu 13 für sich entscheiden. Auffällig in der Historie: NIE konnte Miami mehr als 26 Punkte erzielen (das war 2002), von den Ravens gab es gerade in den letzten Jahren aber häufiger mal Saures. 2017 beim 0:40 wurde ein Burger gegrillt und an das letzte Heimspiel kann sich sicherlich der eine oder die andere von euch noch schmerzhaft erinnern. Im ersten Spiel unter Brian Flores lautete der Endstand 10:59 und bedeutete damit eine der schmerzhaftesten Niederlagen in der Geschichte der franchise. Ein Grund mehr, hier am Freitag Morgen auf eine Reaktion zu hoffen.

Ravens: Zweitbeste Offensive der Liga

Das Problem: Der für das hohe Ergebnis mitverantwortliche Lamar Jackson ist seitdem sicher nicht schlechter geworden und führt seine Offense auf beeindruckende Weise, sowohl auf dem Boden als durch die Luft, durch die Saison. Mit der zweitbesten Gesamt-Offense der Liga, die zudem maßgeblich durch die Füße Jacksons auch die beste rushing offense darstellt, wartet ein echter Gratmesser auf die wieder erstarkte Defense der Dolphins. Gegen die Texans, aber auch schon die Wochen zuvor, sah das schon recht ordentlich aus. Gerade Emanuel Ogbah in seinem contract year, aber auch das junge Safety-Duo Brandon Jones/Jevon Holland wusste zu überzeugen. Allerdings hat man es bei den Ravens mit einem ganz anderen Kaliber zu tun als es die franchise aus Houston darstellte. Lamar Jackson ist ein sehr mobiler QB und konnte mit den eigenen Beinen bereits 600 Yards erreichen – ganz Miami kommt in neun Spielen auf 676 Yards durch den Lauf. Klar ist die rushing offense der Phins verbesserungswürdig und wird sich wohl auch gegen die fünftbeste rushing defense der Liga wieder schwer tun. Das die beste rushing offense im Vergleich zur Nr. 32 aber mehr als doppelt so viele Yards auf den Platz bringt, wird auch die defense des 17. in der Lauf-Verteidigung (bis hierhin sind die Jungs aus 305 immerhin geklettert) vor Probleme stellen. Immer einen Blick auf den mobilen QB zu haben, das hat gegen die in der Kategorie nicht so schlechten Josh Allen (in Spiel 1 35 Yards, in Spiel zwei 55 Yards) oder Tyrod Taylor (letzte Woche 23 Yards rushing) bereits ganz gut funktioniert. Die defense squad um den Ex-Raven Zach Sieler, den wiedererstarkten Raekwon Davis und Frohnatur Christian Wilkins wird aber alle Hände voll zu tun bekommen. Lamar Jackson auf dem Boden zu limitieren wird einer derr Schlüssel sein. Zumal der statistisch gesehen zweitbeste Raven, Latavious Murray, wohl nicht wird spielen können. DeVonta Freeman und Le´veon Bell (ja, der ist jetzt in Baltimore) sind aber nicht minder gefährliche veterans. Sie werden aber sicher nicht so aktiv werden wie Lamar Jackson.

Lamar wirft auch

Galt der in der Vergangenheit eher als werfender RB, muss man dieses Urteil spätestens in dieser Saison wieder relativieren und in die Tasche stecken. Gemeinsam mit Marquise „Hollywood“ Brown, Rashod Bateman und dem nach PFF besten TE der Liga, Mark Andrews, bildet der 24-Jährige eine Top 10 Wurf-Offense. Platz 9 der geworfenen Yards (wobei drei QBs vor ihm ein Spiel mehr in den Büchern haben) lassen aufhorchen. Allerdings: sein QB-rating ist Durchschnitt und er hat auch „erst“ 13 TDs auf der Haben-Seite stehen, was Liga-weit Platz 16 bedeutet.

Hier wird sich die Secodary der Dolphins also einem Gegner stellen, der etwas weniger übermächtig daherkommt. Nimmt man die letzten Spiele als Maßstab, wird es allerdings wieder den ein oder anderen Safety-Blitz geben. Hier muss die Coverage stimmen und Byron Jones/Xavien Howard sollten eng an Brown stehen. Die Bewachung von Mark Andrews wird sicherlich wieder Eric Rowe übernehmen. Im letzten Spiel hat ihn der Browns-TE ziemlich hergespielt. Ein defensive passer rating von 158.3 bei sechs targets und sechs Catches sollte ihm Motivation genug sein, es dieses Mal besser zu machen. Eines der beiden wichtigen matchups, die auf die Dolphins zukommen. Marquise Brown hatte 2019 eins der besten Spiele seiner Karriere in Miami. Zwei Touchdowns, 147 Yards – die werden in der Statistik aber in erster Linie den Ex-Dolphins Walt Aikens und Minkah Fitzpatrick zugerechnet. Xavien Howard und Byron Jones sollten also verhindern können, dass „Hollywood“ erneut eine große Show abliefert. Müssen sie aber auch, wenn man auf die andere Seite des Balls und den injury report blickt.

O-Line, oder Oh, Line

Sicher ausfallen wird Center Greg Mancz. Also darf Austin Reiter starten, Cameron Tom wurde als Backup aus dem Practice squad nach oben gezogen. Zusätzlich dazu hat man unter der Woche mit Evan Boehm einen ehemaligen Spieler für die O-Line (kann Guard und Center spielen) wieder unter Vertrag genommen. Ob das allerdings die wacklige O-Line stabilisieren kann, wage ich zu bezweifeln. Die PK dieser Woche, in der HC und OC transparent gemacht hatten, dass einige der offensiven Spielzüge aufgrund der Schwäche der Line aus dem Playbook geflogen sind, spricht Bände. Das bei den allowed pressures das Team 25% mehr als das 31. beste Team der Liga zulässt und individuell drei Dolphins-Spieler hier mit je 37 pressures führend sind (ihr müsst nicht raten. Eichenberg, Jackson und Davis kämpfen hier um den „Titel“), lässt tief blicken. Das Ziel muss es sein, die defense der Ravens (traditionell eigentlich stark) hier einzudämmen. Von Kontrollieren mag ich gar nicht reden. Allerdings: dieses Jahr schwächelt die Gruppe um Oweh, Bowser, Houston und Patrick Queen etwas. Lediglich 15 Sacks sind unterer Durchschnitt. Man sollte eventuell in der Lage sein, den eigenen QB etwas besser beschützen zu können.

Was können die Dolphins?

Aber: WEN beschützen die fünf Herren (ich bete darum, dass regelmäßig einer der Tight Ends mit blocking ability – Smythe, Shaheen oder Carter – hier als zusätzlicher blocker abgestellt wird und auch die RBs hier eine Rolle übernehmen. Verhindere die Drehtür…) denn überhaupt? Denn man darf davon ausgehen, dass gegen die fünftbeste rushing defense ähnlich wenig gehen wird wie gegen Tampa oder das Schlusslicht in dieser Kategorie, die Texans. 47 Yards (!) waren schon ziemlich übel. Man darf also wieder eine pass heavy offense erwarten, um die statistisch gesehen zweitschlechteste passing defense der Liga unter Druck setzen zu können. Bei denen im Übrigen jetzt auch Safety DeShon Elliott ausfällt. Aber wer soll den Ball werfen? Diese Frage ist auch einen Tag vor dem Spiel weiter offen. Kann Tua dieses Mal den Ball besser fühlen oder wird ihn der gebrochene Finger weiterhin so behindern, dass er als „emergency QB“ hinter Jacoby Brissett ins zweite Glied rückt? Der Status ist zumindest mit „questionable“ angegeben. Realistisch sollte man von Brissett ausgehen, der gegen die Texans einen – sagen wir diplomatisch – durschnittlichen Tag erwischte. 26/43 für 244 Yards, 1 TD und 17 Punkte auf dem Board – übertrieben gesagt war Miami in der Wildcat formation am Gefährlichsten. Zumal gegen die Ravens von den verletzten Receivern nur Preston Williams wieder zurückkommen wird. Parker und Fuller sind beide weiterhin nicht dabei. So wird es wieder an den „altbekannten“ Waffen hängen. Die Herren Waddle (10 targets gegen die Texans), Mike Gesicki (8) und Mack Hollins (6) werden die Hauptlast schultern müssen. Screens und kurze Pässe auf die RBs werden auch möglich sein, lange Würfe wird man wohl wiederum nicht sehen – zu wenig Zeit (s.o.). Ob das allerdings dazu führt, dass man die defense entlasten und einen neuen Offensiv-Rekord gegen die Ravens aufstellen kann, ist fraglich. Noch nie (!) konnte man wie gesagt die 26er-Marke gegen Baltimore knacken. Die wird es aber wohl brauchen, um das Spiel am Ende siegreich zu gestalten. Zu den Chancen eines W´s im TNG ist damit sicherlich schon viel gesagt. Erwartet am Besten nicht zu viel, dann kann es nur ein gutes Spiel werden. Ein trap game ist auch bei den Ravens möglich. Es sollte auf jeden Fall besser laufen als das letzte Heimspiel – da ist noch die ein oder andere (sportliche!) Rechnung offen.

Wie gewinnen wir?

KEYS TO WIN

  • Lamar Jackson kontrollieren – auf dem Boden und durch die Luft
  • ein zweites Highlight-Game von Marquise Brown verhindern
  • Offensiv weniger Fehler machen
  • die Receiving targets variabel einsetzen und deren Stärken ausspielen

KEY MATCHUPS

  • Marquise Brown vs. Xavien Howard
  • Mark Andrews vs. Eric Rowe
  • Lamar Jackson vs. Defense
  • Mike Gesicki vs. Marlon Humphrey
  • Jaylen Waddle vs. Anthony Averett

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