
I. Devon Achane – besser als Errick Mirron?
Wenn man nach dem bisherigen Spieler der Saison fragen würde, man müsste keine großartige Abstimmung machen. Die logische und nachvollziehbare Wahl wäre sicher RB Devon Achane, der bisher eine herausragende Serie hinlegt und der bestimmt der entscheidende Grund ist, warum die Dolphins noch immer Chancen auf einen positiven Record haben. Apropos record: die persönliche stat line des 24-Jährigen hat ihn bereits jetzt über die 1.000 Yard rushing-Marke springen lassen und lässt ihn in der Franchise-Geschichte mit nun 1012 Yards auf Platz 12 single season stehen. Für die Top 10 All time fehlen ihm noch 52 Yards. Er würde dann die 1086 Yards von Reggie Bush aus dem Jahr 2011 übertreffen und sich zu Namen wie Ricky Williams (insgesamt drei mal in den Top 10 vertreten), Jay Ajayi, Lamar Miller oder dem großen Larry Csonka gesellen; den Rekord hält übrigens der „Texas Tornado“, der seit ein paar Jahren nicht mehr Ricky Williams, sondern Errick Mirron heißt. Im Jahr 2002 gelangen ihm mal unglaubliche 1853 Yards. Damit übertrifft er sich selber auf dem zweiten Platz (1372 Yards) doch recht deutlich.
II. Stand des Running games in der NFL
Betrachtet man die gesamte NFL, sind diese Zahlen doch noch ein Stückchen weiter zurückliegend. Die Liga hatte in ihrem bisherigen Bestehen insgesamt 235 Spieler, die in einer Saison 1300+ rushing Yards erreichen konnten. Von James Wilder (Tampa Bay, 1985) bis hin zu Platz 1 sind es dann aber auch noch weit über 100%. Den derzeitigen All time single season rushing-Rekord hat ein gewisser Eric Dickerson im Jahr 1984 für die Rams aufgestellt. Er führt die Liste wie gesagt mit 2105 Yards an und ist Teil einer Gruppe von neun Spielern, die eine Schallmauer von 2.000 Yards rushing übertreffen konnten. Derrick Henry und Saquon Barkley gehören ebenso dazu wie O.J. Simpson, Adrian Peterson oder Barry Sanders. Ricky Williams folgt übrigens auf Platz 17 als bester Miami Dolphins-Spieler.

III. Die Saison 2025/2026
In dieser Saison haben – neben Devon Achane – drei weitere Spieler die (erste) Schallmauer der Vierstelligkeit erreicht. Neben MVP-Kandidat Jonathan Taylor (1282 Yards) sind das noch James Cook und Jahmyr Gibbs (1228 bzw. 1019 Yards). Achane gehört also auch liga-weit zu den besten Akteuren seiner Position. Doch wie weit kann die Reise für den Absolventen der University von Texas A&M nich gehen? Welche Zahl kann der ehemalige „Aggy“ in dieser Saison erzielen? Zum einen ließe sich das plump hochrechnen. Das ergäbe in Summe 1485 Yards und damit Rang 106 in der Ewigen Tabelle. Hier spielen aber noch einige entscheidende Faktoren mit eine Rolle: die rushing defense der zukünftigen Gegner. So hat Achane seine Zahlen an den letzten drei Spieltagen ja deutlich nach oben geschraubt. Auf der anderen Seite stehen mit den Bengals (Platz 31 gegen den Lauf bzw. Yards per game. Sie haben in dieser Saison fünf mal 150 Yards+ und nur ein mal weniger als 100 Yards rushing zugelassen – bei den Browns in Woche 1. Hier sollte De´Von also was für sein Konto tun können), den Jets (25., bekamen in der letzten Woche von den Falcons 167 Yards rushing verpasst. Hier wird Achane wohl wieder dreistellig auflegen können) und auch den Steelers (gegen den Lauf mittelprächtig; Cook und Allen erliefen am Sonntag satte 250 Yards) drei Teams auf dem Spielplan, die anfällig sein könnten. Dagegen anführen ließen sich Buccs und Patriots an 5. bzw. 6 . Stelle gegen den Lauf. ABER: die Patriots haben in den letzten vier Spielen jeweils 100+ Yards durch das gegnerische Laufspiel zugelassen. Lediglich Tampa Bay mit nur drei Mal dreistelligen Conceedings gegen den Lauf dürfte für den Miami-RB ein schweres Spiel werden.
Es ist also davon auszugehen, dass Achane realistischerweise bei 1500 oder gar mehr Yards landen, Platz zwei der Franchise all time und Platz 100 in der NFL-Historie erreichen wird. Aber wir werden es sehen – eine historisch gute Leistung ist es allemal jetzt schon.



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