„Habemus Draft class“ oder „Das Ende einer Ära“ – ein arbeitsreicher Tag im Front Office der Miami Dolphins (Releases, Rookie- und UDFA-signings)

Am gestrigen 08.05. wurde die Offseason bei den Miami Dolphins durch einige wichtige personelle Entscheidungen unterbrochen. Um die komplette Draft class – mit Ausnahme von G/T Jonah Savaiinaea, der dies sicherlich auch noch erledigen wird – unter Vertrag zu bringen, dazu zählen im Übrigen auch die undrafted free agents – und das Spieler-Maximum von 90/91 Spielern einzuhalten (OT Bayron Matos zählt aufgrund seines Status innerhalb des International Pathway Programs nicht zu diesen 90 Spielern dazu), haben die Miami Dolphins etwas Platz geschaffen und sich von folgenden Spielern getrennt:

  • CB Ryan Cooper
  • DT Neil Farrell Jr.
  • OL Chasen Hines
  • LS Blake Ferguson

Besonders beim Long Snapper Ferguson, der seit dem Jahr 2020 in insgesamt 72 Spielen für die Dolphins auf dem PLatz stand, kommt die Trennung auf den ersten Blick etwas unerwartet. An 185. Stelle im Draft ausgewählt, istbei Ferguson dieses Schicksal nicht gerade neu. Er wurde bereits im letzten Jahr entlassen, bevor man ihn zwei Tage später wieder mit einem neuen Vertrag (3 Jahre, 3.51 Mios) belohnte. Warum also könnte man davon ausgehen, dass es dieses Mal eine endgültige Trennung sein könnte? Sind es die Cap-Einsparungen in Höhe von 1,17 Millionen Dollar oder kann diese Entlassung auch andere Gründe haben?

Ein erstes Indiz dafür könnte der neue ST Coordinator Craig Aukerman sein, der eventuell neben einem neuen Punter – Ryan Stonehouse sollte sich gegen Jake Bailey durchsetzen können – auch einen „eigenen“ Long Snapper zu den Fins bringen will. Zum Anderen hatte Ferguson im letzten Jahr schon nur fünf Einsätze und der 28-Jährige war gerade im letzten Jahr durch seinen Support der doch ziemlich kontroversen (weil sexistischen und homophoben) Meinung des Kansas City – Kickers Harrison Butker aufgefallen. Als letztes Indiz könnte man die Verpflichtung von Kneeland Hibbett sehen. Der langjährige LS der Alabama Crimson Tide (2021-2025) konnte seine Qualitäten dort in insgesamt 55 Spielen nachweisen. Allerdings konnte er nie den Titel des besten Long Snappers, den „Patrick Mannelly Award“, gewinnen. Das allein ist aber auch kein Gütesiegel, denn von den letzten drei Gewinnern hat es lediglich Chris Stoll (zu den Seahawks nach Seattle) in die NFL geschafft. Nun darf also Kneeland Hibbett sein Glück versuchen und gemeinsam mit den anderen UDFAs den Dolphins das roster verbessern.

EDIT VON 21:20: Nix mit Hibbett – die Dolphins bedienen sich lieber in der FA und verpflichten kurzfristig LS Joe Cardona. Der 33-Jährige, der von der Navy 2015 zu den New England Patriots gegangen war, bringt 160 Spiele Erfahrung aus zehn Jahren in Foxborough mit nach Miami. Ganze vier Spiele hat der junge Mann in seiner Karriere verpasst, konnte 20 Tackles setzen und einen Fumble forcieren. Er gilt als einer der Besseren auf seiner Position. Von 2019 bis 2022 hat er zudem mit Punter Jake Bailey zusammen gespielt, was dem Konkurrenz-Kampf auf dieser Position neue Nahrung geben könnte. Aber Konkurrenzkampf gibt es ebenfalls durch die Undrafted Free Agents, die bei den Dolphins unterschrieben haben.

DIE UDFA CLASS DER DOLPHINS 2025

Zu all den Spielern etwas zu sagen, wäre an dieser Stelle sicherlich zu viel verlangt. Einige interessante Aspekte fallen aber auf den ersten Blick auf. Da keiner im Draft ausgewählt wurde, überrascht es weder, dass man vier WRs unter Vertrag genommen hat, noch die signings von drei zusätzlichen Spielern der Offensive Line. Drei Spieler in der Secondary machen ebenfalls deutlich, dass hierauf ein Augenmerk gelegt werden dürfte und sich diese Rookies in den Trainings-Einheiten beweisen können. Herauszuheben aus der Gruppe sind vor allem der ehemalige Texas Tech-TE Jalin Conyers (Bleacher Report traut ihm von den 16 am Ehesten den Sprung ins Roster zu), WR Andrew Armstrong (bekam von NFL.com ein 6th round grade im Vorfeld des Drafts) sowie LB Eugene Asante. Conyers könnte vom schwachen TE room profitieren und seine blocking skills im Vergleich zu z.B. Julian Hill (89, siehe unten) positiv herausstellen. Zumal er ein weiterer (der fünfte jetzt) Spieler der Jalen/Jaylen/Jaelan/Jaylin – Fraktion und damit ein sicherer roster lock zu sein scheint. Ramsey, Wright, Waddle, Phillips und Conyers mit alle einem ähnlichen Vornamen. Man kann da doch nicht mehr von Zufall sprechen ^^

WR Andrew Armstrong von Arkansas wurde von PFF auf Platz 179 des Big Boards geführt und in den Top 20 der besten UDFAs nach dem Draft geführt. Er bringt den Miami Dolphins eine Komponente, die dem WR room in der Form fehlt – relativ sichere Hände in Verbindung mit einer beeindruckenden Größe. Der 24-Jährige bringt es auf über 190 Zentimeter und könnte es Preston Williams nachtun, der zwischen 2019 und 2022 in immerhin 25 Spielen für die Fins auf dem Platz stand und knapp 800 Yards und 7 Touchdowns erreichen konnte.

Als dritter UDFA hat LB Eugene Asante vom College aus Auburn gewisse Chancen bei den Fins zu überzeugen. Zwar liegen derzeit seine Schwächen noch in der Masse und der Athletik, er gilt eher als klein und schmächtig; seine Agilität und Geschwindigkeit sind aber durchaus erwähnenswert. Analyst Lance Zierlein verpasste ihm sogar ein 5th round grade – eins der höchsten nicht gedrafteten Grades bei NFL.com (wenn man Texas-WR Isaiah Bond mal ausklammert, der ja juristische Probleme hat und beim Draft ein Eisen war, an dem sich keine Franchise die Finger verbrennen wollte – stehen 11 Spieler vor dem variabel innen und außen einsatzbaren Asante).

Tatsächlich das dritthöchste Grade der nicht gedrafteten Spieler (nach Bond und WR Nick Nash) erhielt CB B.J. Adams von UCF. Der hat sich seine Chancen auf einen Draft-Status durch seinen Combine und den Athletic Score (RAS) ordentlich geschrotet. Indiskutable Leistungen beim Broad und Vertical Jump konnten gute Leistungen (aber auch nicht berauschend) in den Disziplinen der Schnelligkeit nicht ausgleichen. Zwar hat er in seiner College-Karriere bei der University of Central Florida nur drei Spiele wegen einer Rückenverletzung verpasst, er hat seine Stärken in der Coverage aber unter Beweis stellen können. Trotzdem benötigt er in den Punkten Technik und Athletik noch deutliche Arbeit, so dass er wohl keine größeren Chancen auf einen Platz im 53er-roster der Miami Dolphins haben dürfte (okay, das habe ich auch über Nik Needham gesagt…).

#Finsup!

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