Die deadline um 22 Uhr deutscher Zeit ist verstrichen – meet the final 53er-roster der Miami Dolphins, Ladies und Gentlemen! Dieser kurze Beitrag soll eine erste Analyse darstellen, wie die Kader-Struktur aufgebaut ist, welche Überraschungen es gab und wo an der ein oder anderen Stelle noch Veränderungen zu erwarten sind. Denn auch, wenn der Kader erst einmal steht – das bedeutet noch lange nicht, dass er auch so bleibt.
1. Grier tut seinen Job – moves am deadline day
Schon einmal vorab: Jonathan Taylor, RB der Indianapolis Colts, wird nicht für die Miami Dolphins spielen. Das Angebot war zu niedrig, die Forderung zu hoch. Der ehemalige Pro Bowl-RB wird den Verein vorerst nicht wechseln. Das bedeutet aber nicht, dass der General Manager untätig gewesen wäre.
Nachdem gestern schon G/C Dan Feeney nach Chicago getradet wurde, verließ heute der ehemalige 1st round Pick Noah Igbinoghene die Dolphins und schloss sich den Dallas Cowboys an. Im Gegenzug wurde der 23-jährige CB Kelvin Joseph (s. Foto) bei den Dolphins unter Vertrag genommen. Ein Trade also CB für CB. Beide Spieler 23 Jahre alt. Der eine (Igbinoghene) 2020 an 30. Stelle gepickt. Der andere, Kelvin Joseph, 2021 an 44. Stelle. Durch den Trade erhalten beide DBs einen Neustart und die Option, ihre Karrieren neu in Schwung zu bringen. Darüber hinaus spart Miami durch den Trade noch knapp 800k an salary cap ein, da Kelvin Joseph weniger verdient als Igbinoghene. Smarter Move des Front Office.
Mindestens genauso smart ist die Einigung mit WR Cedric Wilson Jr. (der Herr links im Bild). Der Spieler war latent in Trade-Gerüchte involviert und sein Vertrag deutlich zu hoch dotiert – das wussten alle Beteiligten. Der Pass-Empfänger, im letzten Jahr deutlich unter den Erwartungen geblieben, konnte sich mit der franchise auf eine Veränderung des bestehenden Vertrags einigen. Im Endeffekt spart Miami durch diesen Move auch hier cap space ein. 3 Millionen seines Grundgehalts wurden in einen signing bonus und 2 Millionen in incentives umgewandelt, so dass insgesamt 3,5 Millionen nicht mehr gegen den Cap zählen. 2024 erhält der Spieler zusätzlich ein virtuelles „void year“ und verbleibt so günstiger als Teil der Franchise.
2. Das Trimmen des rosters – die roster moves am 29.08.
Folgende Spieler gehören nicht mehr dem 53er-Kader der Miami Dolphins an:
- CBs Justin Bethel, Parry Nickerson wurden released. CBs Ethan Bonner, Jamal Perry, Bryce Thompson und Trill Williams wurden gewaived. Keion Crossen befindet sich auf der IR-Liste (quasi Saison-Aus), Nick Needham für zumindest die nächsten vier Wochen auf der PuP (physically unable to perform)- Liste. Hier kann er aber, wenn er wieder fit geworden sein sollte, wieder in das reguläre roster aufgenommen werden.
- RB Myles Gaskin wurde released, fiel dem roster cut zum Opfer
- WR Robbie Chosen (release), Braylon Sanders und Deadwood Davis (waived) gehören dem Kader der Fins nicht mehr an
- TEs Tyler Kroft (release), Elijah Higgins, Tanner Conner (waived) und Eric Saubert (auf die IR-Liste) sind ebenfalls betroffen
- Hinzu kommen DT Da´Shawn Hand, OTs Cedric Ogbuehi, Ryan Hayes und Center Alama Uluave, die LBs Malik Reed (nun auch offiziell bestätigt) und Cameron Goode.
3. Eine kurze Kader-Analyse zum jetzigen Zeitpunkt
Zunächst einmal: Das der DB Elijah Campbell, RB Chris Brooks, G Lester Cotton, Tackle Kion Smith und TE Julian Hill Teil der ausgewählten 53 sein würden, das überrascht dann schon. Zumal keinem von denen eine besondere Rolle in diesem roster zugedacht sein dürfte. Wie lange sie nun aber Teil der „Auserwählten 53“ sein werden, steht noch infrage. Von daher gehe ich davon aus, dass man sich im Zuge der Bearbeitung des Rosters noch von diesen fünf Spielern trennen und neue Akteure verpflichten wird.
Generell wird deutlich, dass dem roster zwar drei QBs (Tua, White, Thompson), aber auch nur zwei Tight Ends angehören (Smythe, Hill). Ein nomineller Backup-Center hinter Connor Williams fehlt – ebenso stehen bei Miami derzeit noch sechs WRs im roster. Dafür sind es aber auch stattliche vier OTs sowie insgesamt neun oder zehn Spieler der Offensive Line.
Da ich weder G Lester Cotton noch OT Kion Smith (siehe Bild) den Sprung in die Saison zutraue und G Robert Jones derzeit noch verletzt ist, muss eigentlich auch hier Ersatz aquiriert werden. Tigt End, zwei Offensive Line-Spieler (von denen einer C/G sein sollte) – alleine diese drei Spieler kann der 53er-Kader der Fins auf jeden Fall vertragen. Durch die Tatsache, dass auch die anderen 31 Franchises ihre Roster reduzieren mussten, dürfte der ein oder andere Name auf einer dieser Positionen zumindest Interesse bei Chris Grier und Co. hervorrufen. Mal sehen, an welcher Stelle (und mit wem) Miami dann einig wird. Der Saison-Auftakt rückt zumindest unaufhaltsam näher.
#Finsup!
TK
Eine Antwort
Danke für den ausführlichen Artikel 👍