
Der „Taylor-Effekt“ oder: die (geänderte) Cap-Situation der 2025er Miami Dolphins, auch für Jevon Holland
Nein, der jetzt folgende Artikel hat weder etwas mit Rio de Janeiro, Doppelgängern oder dem wahrscheinlich kultigsten Duo der Film-Geschichte zu tun – auch wenn nach einem der beiden Herren ein Schwimmbad in „DolFans Germany – city“ benannt wurde. Auch mit einer der prägendsten Sängerinnen der Zeitgeschichte hat es eher indirekt zu tun. Dennoch ist gerade für die Miami Dolphins die Auswirkung der Beziehung zwischen Taylor Swift und dem TE der Kansas City Chiefs von Bedeutung. Denn diese neuen Vermarktungs-Möglichkeiten bescheren den 32 NFL-Franchises auch in diesem Jahr eine durchaus beachtliche Erhöhung des zur Verfügung stehenden Gelds, des cap limits. Wie ESPN erfahren haben will, hat Liga den Franchises am heutigen Tag mitgeteilt, dass sich das cap limit der kommenden Saison zwischen 277,5 und 281,5 Millionen US-Dollar bewegen wird. Im letzten Jahr stand diese Summe noch bei 255,4 Millionen – ein also durchaus bemerkenswerter Anstieg. Das Interessante dabei ist aber die Tatsache, dass diese Summe über alle Projektionen der Verantwortlichen und der einschlägigen Internet-Seiten hinausgeht. So hatte www.spotrac.com als Höhe 275 Millionen für seine Berechnungen verwendet und war damit noch um einige Millionen über den Berechnungen von www.overthecap.com gelegen.
WAS BEDEUTET DAS KONKRET?
Was bedeutet das jetzt konkret für die Miami Dolphins? In erster Linie ein kleineres Minus als angenommen und damit mehr Geld zum Ausgeben. Stand vor der Erhöhung lagen die Dolphins unter Einbezug auf die 3 Mios Rollover cap aus der abgelaufenen Saison (Geld, was 2024 nicht ausgegeben wurde) bei knapp 7,7 Millionen über der Grenze. Wenn man jetzt annimmt, dass mit 281 Mios geplant werden kann, müssten bis zum Start der Liga-Saison 2025 Anfang März „nur“ noch 1,7 Millionen eingespart werden. Der nicht gerade unwahrscheinliche Fall (s. der Artikel zu den Special Teams) der releases von Channing Tindall (würde knapp 1,4 Mios einsparen) und Julian Hill (spart knapp 1 Million) würde die Dolphins also bereits unter die magische Grenze katapultieren. Man hätte dabei die Verträge von QB Tua Tagovailoa (eigentlich kann man hier von einer Restrukturierung des Vertrags ausgehen) und einen Trade von WR Tyreek Hill mit Effekt zum 1. Juni noch nicht mal angedacht. Die Zukunft von Bradley Chubb und Terron Armstead ist ja auch noch mit Fragezeichen verbunden und böte die Möglichkeit, ohne größere Schwierigkeiten um die 60 Millionen an Cap zu schaffen – wenn man das denn wollte, um das Geld entweder zu reinvestieren oder ins nächste Jahr zu verschieben:
- Restrukturierung Contract Tua: 19,3 Millionen (konsequent als Franchise-QB)
- Restrukturierung Bradley Chubb: 13,7 Millionen (angenommen, er wäre wieder fit)
- Post June Trade Tyreek Hill: 15,0 Millionen (kannst du dem locker room nicht mehr antun)
- Post June-release Armstead: 15,0 Millionen (wenn er denn retiren wollte)

Wenn man bedenkt, dass Miami derzeit bei 46 Spielern unter Vertrag und noch 10 Draft picks – davon fünf in den ersten vier Runden – für dieses Jahr steht (evtl. verändert sich diese Zahl durch Trades ja auch noch nach oben oder unten), lässt sich mit dieser Summe in der Free Agency doch einiges anstellen und der ein oder andere namhafte Spieler (wie in der letzten Saison Calais Campbell oder Jonnu Smith) hinzu holen sowie die eigenen FAs, die man behalten möchte, re-signen (Campbell, Kohou, Wynn, Dodson, Hand, Cracraft oder Benito Jones als Beispiele).

Die Causa Jevon Holland
Berichten zufolge wird man bei Jevon Holland keinen franchise tag setzen, so dass der die Free Agency aktiv „testen“ kann – und ob man dem 25-jährigen Safety einen Vertrag in der range von 17 Millionen/Jahr (das wäre Top 5 money seiner Position) anbieten sollte, ist nach den Leistungen der letzten Saison eher fraglich. Ohne Frage wird ihm eine der 31 anderen Franchises einen solchen Contract vorlegen. Die Las Vegas Raiders z.B. mit knapp 95 Millionen cap space oder (wegen Kyle Dugger und Jabrill Peppers unwahrscheinlich) die Patriots mit über 120 Millionen Freiraum und einem Rookie auf der QB-Position haben dieses Geld locker. Die Commanders (knapp 80 Mios zur Verfügung und ein latentes need auf Safety) sollte man auch zu den Kandidaten zählen. Auf seiner Position ist der „Snowman“ zudem das top target – neben dem etwas älteren Ex-KC-Spieler Justin Reid. Spotrac setzt zwar bei Reid pro Jahr 17,1 und bei Holland 15,1 Mios im Durchschnitt an – ob es dort aber einen Unterschied gibt, ist durchaus in Frage zu stellen.
Eine Antwort
Inzwischen wurde das Cap für die kommende Saison auf 279,2 Millionen Dollar festgesetzt. Miami ist Stand 01.03. also bereits unter der zu erreichenden Grenze