THURSDAY NIGHT CLASH – MEHR ALS BURROW VS. TUA?

WAS: NFL Week 4 – Miami Dolphins (3-0) bei den Cincinnati Bengals (1-2)

WANN: 30. September, 02:15 Uhr deutscher Zeit (Nacht vom Donnerstag auf Freitag)

WO UND WIE ÜBERTRAGEN: Paycor Stadium, Cincinnati/Ohio. Da es sich um das Thursday Night Game handelt, übertragen in Deutschland nur DAZN und der NFL Game Pass.

Liebe Miami DolFans, ich hoffe, ihr habt den Sieges-Taumel des Spiels gegen die Bills verdaut. Denn es wird eine kurze Woche. Schon am Donnerstag Abend sind die Miami Dolphins wieder gefordert und treten im vierten Spiel der Saison beim letztjährigen Super Bowl-Teilnehmer an. Daher nur eine kurze Preview diesmal. Das Team rund um Joe Burrow kam sehr schwer in die Saison und konnte nach Niederlagen gegen die Steelers und Dallas Cowboys in die Erfolgs-Spur zurückkehren und die New York Jets mit 27:12 bezwinen. Ob dies aber eher Stärke der Mannschaft von Zac Taylor oder Schwäche der „Flugzeuge“ war, ist eher fraglich. Dennoch sind sie gegen die franchise aus Florida für die Buchmacher der Favorit – was nicht an der Tatsache liegt, dass die Fins in Baltimore seit 10 Jahren sieglos sind. Schließlich wurden die letzten Aufeinandertreffen in Miami allesamt gewonnen und die Dolphins sind noch ungeschlagen.

Super Bowl runner up in der Krise oder Findungs-Phase?

Dabei sind gegen die Bengals wohl alle Spieler des rosters einsatz-fähig und es kommt zum Duell zwischen Cincys Super-Star Joe Burrow und einem erstarkten Tua Tagovailoa. Der Alabama-Alumnus ist in diversen Statistiken der NFL in der Führungs-Gruppe mit dabei und in Verbindung mit einem Top-WR-Duo auch in den diversen power rankings vorne mit dabei. Doch ist dieses Spiel mehr als nur Burrow vs. Tua, sondern das eines Teams, welches sich offensichtlich bereits gefunden hat, zu Gast bei einer franchise, die noch die Form des letzten Jahres sucht und sich im „Super Bowl-Blues“ befindet. Dies gilt besonders für die Bengals-Offense.

Offensive keys to win @ Cincy

Mit 338 Yards total offense und „lediglich“ 241 Yards Passing pro Spiel befindet sich die offensive Seite des ehemaligen LSU-Spielführers Burrow lediglich im Mittelfeld der Liga. Lediglich sechs passing TDs stehen bereits 4 INTs gegenüber. Aber das ist noch nicht mal die „schlimmste“ Bilanz. Die neue O-Line wackelt gewaltig und ob Neuzugang La´El Collins (OT) spielen kann, war bis zu diesem Zeitpunkt nicht klar. Ex-Dolphin Ted Karras, Ex-Buccaneer Alex Cappa, Ex 1st round Pick Jonah Williams und Co. haben bereits 15 (!) sacks zugelassen. Die Offense hat mit den eigentlich so starken Waffen Chase, Higgins und Boyd zwar bereits 5 TDs kassiert, die drei Receiver mehr als je 150 Yards erzielt. ABER: das running game funktioniert ähnlich „gut“ wie das der Jungs aus Miami. Star-RB Joe Mixon kommt nicht richtig in Tritt und Ex Miami-Akteur Samaje Perine spielt kaum eine Rolle. Kein rushing TD, lediglich 291 Yards rushing sprechen eine deutliche Sprache, dass es sich bei Cincinnati um eine pass heavy offense handelt. Die sah gegen die Jets auch schon besser aus als zu Saison-Beginn. Gefestigt wirkte sie aber auch da noch nicht. In erster Linie muss die Miami Defense wieder so einen Einsatz zeigen, wie sie dies bereits gegen Buffalo so eindrucksvoll getan hat. Da die O-Line auf der anderen Seite noch nicht gefestigt scheint, liegt es an Ogbah (1 sack), Melvin Ingram (2), Jaelan Phillips (noch ohne QB sack in 2022) sowie den Linebackern, den jungen QB unter Druck zu setzen, zu stressen und zu Fehlern zu zwingen. Der hat zwar im Big Apple eindrucksvoll agiert, dies aber auch gegen eine dankbare Secondary der Jets getan. Im letzten Spiel vor der Rückkehr von CB Byron Jones (wahrscheinlich) sollte es nicht noch einmal vorkommen, dass der Offense auf der anderen Seite 400 pass yards erlaubt werden. Wenn hier also die Coverage stimmt, die turnover worthy plays (gegen Josh Allen mindestens vier oder fünf) dann auch wirklich zu Ballgewinnen führen und das angesprochene Trio im Zaum gehalten wird, kann dieses Spiel eine gute Wendung nehmen.

Offensive keys to win: lass den Affen den Apfel vernaschen (?)

Die Offensive der Mannschaft aus Miami wurde durch ihren Star-WR Tyreek Hill bereits wortreich auf das Duell im Bundesstaat Ohio vorbereitet. Medial schickte er eine (nicht ganz ernst gemeinte) Kampfansage an CB Eli Apple über die Sender. Aber nicht nur Apple, auch Vonn Bell, der zweite CB Chidobe Awuzie und Safety Jessie Bates werden ihre Hände voll zu tun haben, in erster Linie Hill und Waddle zu verteidigen und von den „YACs“ (Yards after catch) abzuhalten. Tua Tagovailoa, der offiziell für das Spiel als fraglich gelistet wurde (aber wohl spielen kann) kommt bereits auf 925 Yards und 8 TDs – fünf davon sowie knapp 660 Yards gehen auf WR 1 und 2. Gelingt es Head Coach Mike McDaniel, die beiden Pass-Empfänger z.T. auch auf lange Routen frei zu bekommen, kann die Offense wieder produzieren.

Produziert (und zwar Punkte) hat dabei im Spiel am Sonntag auch das running game um Chase Edmonds und Raheem Mostert. Allgemein gelang es aber noch nicht, das Laufspiel zu einer Waffe zu machen. Mit unter 200 Yards in drei Spielen (allerdings auch gegen starke defenses) bildet man das Ende der rushing-Tabelle der Liga. Kein runner der Phins hat nach drei Spielen die achzig Yards geknackt. Gegen eine starke run defense aus Cincinnati (derzeit Top 10 der Liga) wird dies aber auch nicht die primäre Wahl der offensiven Mittel sein – oder gerade deswegen? Nach einem breakout-Spiel der Defense (New England), der passing Offense (Baltimore) und einer special Teams-Achterbahn wäre der Logik nach ein breakout der rushing offense zu erwarten. Dies wäre ein erster Schritt, die Welle des Erfolgs weiter zu reiten und die Bilanz nach dem TNG vielleicht sogar auf 4-0 zu stellen. Warten wir es ab und für alle, die sich die Nacht um die Ohren schlagen: Dolphins-Spiele lohnen sich, aber lasst die Nachbarn schlafen! #FinsUp und auf ein victory weekend und ein schönes Spiel.

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