Miami Dolphins Free Agents 2023 Episode II – Die Secondary

Guten Abend, liebe Miami DolFans. In einer losen Reihe unregelmäßiger Artikel möchten wir euch über die Free Agents der Miami Dolphins informieren und eine Einschätzung darüber abgeben, wer zu welchem Preis verlängert werden könnte/sollte und wo eventuell externe Veränderungen anstehen (könnten). Falls ihr es akut nicht mehr parat haben solltet: die negotiation period, der Zeitraum (offiziell) für Verhandlungen mit potentiellen Extension-Kandidaten und anderen Free Agents beginnt am 13. bzw. am 15. März 2023. Also noch eine ziemlich lange Zeit von knapp acht Wochen, die man mit der Identifizierung von needs und potentiellen Kandidaten zum Auffüllen der Löcher verbringen kann.

In einer zweiten Folge werden wir uns nach den Linebackern den Spielern der Secondary zuwenden. Auch dieser neuralgischen Positions-Gruppe der Defense wird in der Off-Season eine gewichtige Rolle zukommen. Unter anderem diese Bilanz hat vor einigen Wochen ja zur Demission von Ex-DC Josh Boyer beigetragen und soll wieder aus der Regression geholt werden. Doch mit welchen Spielern soll dies weiterhin unternommen werden und wer wird nicht mehr zurückkehren (dürfen)?

a) Safeties

• Eric Rowe (30) – 2022er cap hit 5.075 Mios. 14 Spiele, 6 starts. 569 snaps defense (60%), 21 snaps special teams. Konnte zwei Pässe defenden, zwei Fumbles forcieren und ebenfalls zwei sacks und zwei QB hits verbuchen. Hatte vier Tackles für Raumverlust, insgesamt 56 Tackles. Wurde 13 mal in einen Blitz geschickt. Sein großes Problem: das gegnerische rating von knapp 105 ist bescheiden; von 48 targets kamen 37 an – allerdings hat er in seiner Coverage keinen TD zugeschrieben bekommen. Mit 440 Yards hat er aber die viertmeisten Yards des Teams zugelassen. PFF ratet ihn als 76. von 89 Safeties in der NFL. Genau das symbolisiert das Problem, was man mit Eric Rowe haben könnte. Er ist vielseitig einsetzbar, über das Prädikat „solide“ kommt er aber insgesamt nicht hinaus. Hier wird viel von neuem DC und dem Gehalts-Wunsch von Rowe ankommen. Ich gehe davon aus, dass Miami auf Safety zumindest in der zweiten Reihe nachbessern und für einen „teuren“ Eric Rowe kaum mehr Verwendung haben wird. Ich gehe nicht von einem re-signing aus. Gerade auch dann nicht, wenn die Dolphins in der Offseason sich auch um LB mit starker Coverage kümmern sollten. Dann hat die Reise von Rowe an dieser Stelle ein Ende.

• Clayton Fejedelem (29) – 2022er cap hit 2.030 Mios. 13 Spiele, kein start. 36 snaps defense, 274 snaps Special teams. Hat einen Pass defended, 12 Tackles erfolgreich gesetzt. Auch Fej wurde zwei mal blitzen geschickt. War ein reiner Special Teams guy und leader, ist ein solcher und wird nie mehr als ein solcher werden. Zum aktuellen cap hit dürfte man ihn verlängern. Wenn man allerdings in der FA und Draft mehr als einen Safety holt, könnte das eher das Aus für ihn bedeuten. Ich gehe aber davon aus, dass er bleiben wird.

• Elijah Campbell (27) – 2022er cap hit 895.000. 16 Spiele, 1 start. 80 snaps defense, 290 snaps special Teams. Ebenfalls ein defended pass, ein QB hit. Wie Fejedelem 12 Tackles. Durfte acht mal blitzen. Absoluter roster borderliner, der sich wie jedes Jahr dem Kampf im Camp wird stellen müssen. Wenn Miami an einen UDFA kommt, der ebenfalls für das Minimum jünger ist und zumindest die gleiche Leistung anbietet, dürfte Campbell in Miami kaum mehr Zukunft haben. In 2023 wird er aus meiner Sicht das roster ohne weitere Verletzungen nicht erreichen können.

b) Cornerbacks

• Nick Needham (26). Wurde 2022 für 3,986 Mios getendert. 6 Spiele, 5 starts. 297 snaps defense, ohne snaps im special Team. Verteidigte zwei Pässe und machte 21 Tackles. Generell sicher eine der Cinderella stories bei den Dolphins und durchaus mit Zukunft in Miami. Sein PFF-rating von 63.7 und die Wertschätzung bei den Fans zeigen deutlich auf, dass sich Grier und Shore mit Needham in dieser Offseason um eine mehrjährige Verlängerung des Contracts bemühen werden und dies auch in die Tat umgesetzt wird. Ich sehe nicht, dass er die Dolphins verlässt – WENN er nicht ein unmoralisches Angebot erhält. Er ist ein starker slot corner, aber der Value hat Grenzen. Bei 4 Mios/annum sehe ich ihn ehrlich gesagt nicht. 150 Yards und 1 TD in seinen 5 Spielen (und einem bisschen) sind zwar gut; ein opponent passer rating von 96,4 ist aber nicht überragend. Das sollten beide Seiten bei der Verhandlung im Blick behalten und dann wird man sich bestimmt einig werden. Needham ist für die Secondary ein wichtiger stabilisierender Faktor.

• Justin Bethel (32), Cap hit 2022 von 1,120 Mios. 17 Spiele, kein start. 123 snaps defense, 377 snaps special team. Fing eine INT für 11 Yards und konnte drei Pässe verteidigen. Verbuchte 26 Tackles. PFF ratet ihn mit 51,4 – und damit richtig mit Luft nach oben. Auch Bethel hat, wie Fejedelem, seine Rolle in 2022 nicht erfüllen dürfen. Wurde ebenfalls für das ST eingekauft, musste dann aber viele snaps in der D spielen. Dabei gehörte er zu den Unsicherheits-Faktoren. Zwar war er „nur“ für 104 Yards und einen TD verantwortlich. Er sollte aber seine ursprüngliche Rolle nicht mehr übererfüllen müssen. Von daher wird er als Veteran im Special Team zum ursprünglichen Gehalt von 1,120 Mios bleiben dürfen. Dafür wurde er geholt, das darf er weiterhin tun.

FAZIT

Die Secondary war im letzten Jahr einer der Schwachpunkte der Defense. Ich erwarte hier einen massiven Einsatz, sowohl in der Spitze und auch in der zweiten Reihe eine Verbesserung zu erreichen. Dies gilt bedingt für die Eckpfeiler des Special Teams, die hier ihre Spezial-Fähigkeiten einsetzen und auch gehalten werden dürften. Über Nick Needham muss man auch nicht diskutieren. Wenn der fit ist, hat Nick starting-Potential und wird bestimmt ein sehr faires und lukratives Vertrags-Angebot bekommen dürfen. Anders sieht es bei den Personalien Campbell und Eric Rowe aus. In der Preis-Leistung sind sie ersetzbar und werden ihren Status nur schwer beibehalten können. Hier gehe ich davon aus, dass es hier zu Nicht-Verlängungen kommen wird. In Kombination mit Trades/Cuts (Igbinoghene, Byron Jones, Keion Crossen) wird es hier eine deutliche Veränderung geben, die sich auch bei den re-signings bereits zeigen dürfte.