Verträge in der NFL erklärt – einen Vertrag restructuren

Bradley Chubb Converted $18.32M of 2023 salary into signing bonus, clearing $14.656M of cap with Miami (MIA)

www.spotrac.com/nfl/miami-dolphins/cap

Wie die Miami Dolphins in einer Presse-Mitteilung bekanntgaben bzw. noch bekanntgeben werden, wurde der Vertrag von DE Bradley Chubb restructured. Brandon Shore, bei den Fins für diese Verträge mit verantwortlich, konnte den Spieler davon überzeugen, den Vertrag zu konvertieren. Mit diesem bilanztechnischen Move spart Miami, so die News weiter, insgesamt 14.656 Millionen Dollar an Cap ein. Doch wie funktioniert das Ganze eigentlich, was sind die Vor- und Nachteile der ganzen Geschichte? Dies soll anhand eines Beispiels kurz erläutert werden (ich beziehe mich bei den Zahlen auf die beiden US-Seiten www.spotrac.com und www.overthecap.com).

Als Basis eines NFL-Vertrags dient das Gehalt, welches jeder Spieler in der NFL mindestens verdienen muss. Am Beispiel des DB Elijah Campbell lässt sich dies ganz gut festmachen. Der verdient aktuell in 2023 dieses Minimum; es sind 1,080 Millionen Dollar. Alles über diese Summe hinausgehende Grundgehalt (im Englischen base salary genannt) ist in der Praxis restructure-fähig. Verdiente Bradley Chubb vorher also 19,4 Millionen Dollar Grundgehalt, sind davon 18,32 Millionen für eine contract restructure verfügbar. Genau dies hat Bradley Chubb gemacht. Er verzichtet in 2023 auf 18,32 Millionen Grundgehalt. Aber verzichtet er wirklich darauf?

Nein, das tut er natürlich nicht! Das Geld bekommt er weiterhin – es wird ihm nur als zusätzlicher signing bonus ausgezahlt. Hier kommen wir dann zu einer Besonderheit des sog. „signing bonus“. Dieser wird zwar bei Vertrags-Unterzeichnung ausgeschüttet, aber über die Dauer des Vertrags gleichmäßig verteilt und „abgeschrieben“. Bei Bradley Chubb waren das im letzten Jahr 13.487.445 $. Diese wurden auf die insgesamt fünf zusätzlichen und das 2022er Spieljahr aufgeteilt, so dass der signing bonus pro Jahr demnach 2,697,489 $ bis 2027 beträgt. Das heute restrukturierte Gehalt wird nun also umgewandelt, so dass Bradley Chubb die 18,32 Millionen auf die verbleibenen vier Vertrags-Jahre angerechnet werden (können/müssen). Das bedeutet im Umkehrschluss nichts Anderes, als dass sich die Rechnung von diesem Jahr in die folgenden Jahre verschiebt. Jedes Jahr kommen im jeweiligen cap hit nun 3,664 Millionen Dollar hinzu. Die Franchise commited sich nach hinten heraus und es wird in den folgenden Jahren teurer, Chubb unter Vertag zu haben.

Das ist genau die Kritik an diesem Prinzip. Kurzfristig mag es Platz für andere Spieler und Moves bedeuten. Aber irgendwann muss ja die Rechnung bezahlt werden. Klar kann man einen Vertrag, der für 5 Jahre 150 Millionen beinhaltet, so lange so umstrukturieren, dass man jeweils in den ersten Jahren nur das Minimum zahlt. Umso teurer wird dann aber gegen Ende des Vertrags die Rechnung – und es wird ungleich teurer, einen nicht funktionierenden Spieler zu entlassen. Wie man es dreht und wendet: wenn Chubb NICHT liefern kann, ist der aktuell gewonnene cap space auch nicht mehr viel wert. Konkret für Chubb bedeutet das:

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