Das die Miami Dolphins auf der Safety-Position noch einigen Bedarf an Hilfe hatten, war den Fans und Experten schon länger bekannt. Immerhin ist der Platz neben Elite-Safety Jevon Holland bisher nur durch Veteran Jordan Poyer besetzt gewesen. Die Tiefe auf dieser Position konnten die Fins nun mit einem in der AFC East nicht gerade Unbekannten füllen. Der im Jahr 2017 von den New York Jets an 39. Stelle gedraftete Marcus Maye schließt sich nun also den Dolphins an. Der inzwischen 31-jährige Maye, zuletzt zwei Jahre für die New Orleans Saints aktiv, bringt es auf inzwischen sieben Jahre in der Liga. Er kann sowohl die Position des Free Safety (bei den Jets) als auch des Strong Safety (bei den Saints) bekleiden und passt somit perfekt in das Such-Profil der Secondary von Neu-DC Anthony Weaver. Dies liegt unter anderem in der Tatsache begründet, dass Holland und Poyer beide eigentlich Free Safeties sind und es gerade noch einen Strong Safety brauchte.
Das letzte Jahr bei den Saints hatte für Maye dabei einiges an Auf und Ab zu bieten. Er spielte lediglich in sieben Spielen für die Franchise aus „The big easy“, was zum einen an einer Suspendierung von drei Spielen (Autounfall mit Unfall-Flucht unter Einfluss gewisser Substanzen) und zum anderen an einer Schulter-Verletzung lag, die ihn in Woche 12 auf die IR-Liste bugsierte. Wo wir dann auch bei Marcus Mayes größtem Problem wären: der availability. Seit 2017 in der Liga, verpasste er in den Jahren 2018 (10), 2021 (10), 2022 (6) sowie 2023 (drei Suspendierung, insgesamt sieben wegen der Schulter) eine nicht unerhebliche Anzahl von Spielen. Allerdings muss man ihm zugute halten, dass er bei New Orleans im letzten Jahr in den Spielen, in denen Maye auf dem Turf stand, 100% der snaps aktiv war – was sich durch seine gesamte Karriere zieht. Wenn er fit ist, spielt er auch durch. Eine gewisse Physis kann man dem in Melbourne/Florida geborenen Spieler also nicht absprechen.
Und auch die anderen Stats können sich durchaus sehen lassen. Er ließ im letzten Jahr keinen TD gegen sich zu und kann mit einem opposing passer rating von lediglich 67,9 aufwarten. Insgesamt musste der ehemalige College-Akteur der Florida Gators in lediglich einer seiner Saisons ein Rating von über 100 zulassen. Man kann generell davon sprechen, dass es sich nicht mehr um den Marcus Maye in seiner Prime handelt, dass er in der Secondary der Miami Dolphins neben Holland, CB Kendall Fuller und Elite-CB Jalen Ramsey sicherlich kein sonderlicher Schwachpunkt sein wird. Die Rotation mit Holland und Jordan Poyer ist sicherlich auch alles andere als negativ zu sehen.
Zusammenfassend handelt es sich bei dem signing von Marcus Maye sicherlich um eine sinnvolle Verstärkung des Rosters, die defensiv nur wenig zu meckern übrig lässt. Zwar ist er nicht mehr der herausragende Safety früherer Tage. Wenn fit, kann er aber auf jeden Fall ein rotational player sein, der dafür sorgen wird, dass z.B. ein Jordan Poyer seine Auszeiten nehmen kann.
Lediglich die Position des zweiten DTs neben Zach Sieler wurde bisher durch Quantität und weniger durch Qualität abgedeckt. Auf allen anderen Positionen sind die Dolphins im Vergleich zu 2023 zumindest nicht markant schwächer geworden. Das Marcus Maye gesagt haben soll, dass er nur zu einem SB contender wechseln wolle und sich gegen diverse andere Angebote entschieden habe, lässt sich allerdings durch keine Quelle bestätigen. Warten wir also ab, ob neben einem Ex-Buffalo-Safety auch der ehemalige Jets-Akteur die Secondary zu einer „no fly zone“ machen kann. Aus meiner Sicht fehlt jetzt lediglich noch eine Verpflichtung in der Offensive Line, um von einem kompletten roster zu sprechen. Warten wir ab, ob vor dem Einstieg in die direkte Saison-Vorbereitung dort noch etwas passiert.
Keine Antworten