PREVIEW WEEK 8: Miami Dolphins @ Detroit Lions (wichtig: 18.00 Uhr Kickoff!)

WAS: NFL WEEK 8: MIAMI DOLPHINS (4-3) BEI DEN DETROIT LIONS (1-5)

WANN: Sonntag, 30.10.2022 – WICHTIG!!! KICKOFF UM 18 UHR DEUTSCHER ZEIT

WO UND WIE ZU SEHEN: Ford Field, Detroit/MI. In Deutschland überträgt DAZN (deutsche ENDZN und RED ZONE) sowie der NFL Game Pass.

Die Detroit Lions – eine Ausgangs-Lage

Guten Abend, liebe Freundinnen und Freunde der Miami Dolphins sowie alle anderen, die diese Preview interessiert. Am Sonntag ab 18 Uhr deutscher Zeit (Zeitumstellung) versuchen die Spieler der franchise aus dem Süden Floridas, den am letzten Sonntag gegen die Pittsburgh Steelers zurück eroberten positiven record weiter auszubauen. Sie treffen hierbei auf die Detroit Lions, dem Schlusslicht der NFC North. Wurde die franchise aus „Motown“ besonders in den 80er und 90er Jahren durch Pullover von Comedian Tim Allen wahrgenommen („home improvement“ oder „Hör mal, wer da hämmert“), hat sich dies in der letzten Zeit ein wenig verschoben. Sportliche Gründe hatte dies aber eher selten. Das letzte Jahr, in dem sie NICHT Vierter der NFC North wurden, war 2017. In den letzten drei Saisons haben sie zehn Siege aufzuweisen – in drei Jahren!

Derzeit befinden sie sich mal wieder im Aufbau und der ehemalige Dolphins Tight End Dan Campbell ist 2021 als Head Coach angetreten, um aus den handzahmen Schmusekätzchen wieder einen stolzen Löwen und ein Contender-Team zu formen. Das dies in Detroit noch etwas dauern könnte, zeigt diese Saison eindrucksvoll. Der Wechsel von Langzeit-QB Matt Stafford hin zu Jared Goff hat sich bisher nur bedingt ausgezahlt, es wechseln sich sehr gute Spiele (wie gegen Seattle und die Commanders, dem einzigen Lions-Sieg) sowie sehr schlechte Spiele (gegen Dallas und die Patriots konnten die Lions zusammen zwei Field Goals auf das Scoreboard schreiben, also NULL passing TDs des ehemaligen Rams) ab. Konstanz ist ein großes Fremdwort und so ist die Tages-Form auch immer eine Wundertüte.

Die Lions-Offense – alles Deutschland oder was?

Wenn man der deutschen Berichterstattung des (noch) übertragenden Senders folgen möchte, besteht die Offense der Detroit Lions nur aus Amon-Ra St. Brown. Das die Lions aber mit knapp 395 Yards im Schnitt die viertbeste Offense auf den Rasen schicken, wird bei dem record und bei dem mit einer deutschen Mutter „gesegneten“ WR oftmals ausgeblendet. Neben dem Absolventen von USC, der dort bei den Trojans auf sich aufmerksam machte, sind es aber vor allem Josh Reynolds und Tight End T.J. Hockensohn, die Bälle von Goff empfangen. Insgesamt kommen die drei Spieler schon auf acht receiving TDs und knapp über 900 Yards; 250 Yards passing pro Spiel sind eine Top 10-Leistung in der Liga. 24.3 Punkte im Schnitt sind das ebenfalls. Jared Goff liegt mit 11 geworfenen TDs sogar auf einem geteilten sechsten Platz der NFL. Die Konstanz-Probleme wurden aber bereits angesprochen.

Dennoch liegt das Problem der Detroit Lions weit weniger in der Offense. Die O-Line ist mit den Tackles Taylor Decker und Penei Sewell, dem Center Frank Ragnow auf einigen Positionen sehr gut besetzt und hat in den bisherigen Spielen bislang nur 12 Sacks zugelassen. Justin Field steht mit einem Spiel mehr bei 27. Die verrichten ihre Arbeit gut und unterstützen das zweite offensive Standbein – das running game.

Detroit musste hier lange Zeit auf D´Andre Swift verzichten, der lt. injury report gegen die Dolphins aber wieder spielen wird. Er und der ihn zwischenzeitlich sehr gut vertretende Jamaal Williams (431 Yards, 6 TDs!) bilden eine höchst gefährliche Doppel-Spitze, die den Lauf als veritables offensives Mittel der Offense von Ben Johnson (nicht der zwischenzeitliche 100m-Olympiasieger von 1988, der ist Kanadier – und nicht mehr Olympiasieger) ausweisen. Knapp 25 Caries und 145 Yards/Spiel, insgesamt 7 rushing TDs – auf die Defensive der Fins wartet jede Menge Arbeit. Da aber in der Vergangenheit Spieler wie DT Raekwon Davis, LB Elandon Roberts, Zach Sieler oder Christian Wilkins das gegnerische Laufspiel recht gut zu stoppen in der Lage waren, sollte die siebtbeste rushing Defense der NFL für dieses Matchup gerüstet und gut aufgestellt sein.

Groß-Lazarett Secondary

Wie sich die Secondary der Miami Dolphins in den nächsten Wochen aufstellt, ist hingegen eine ganz andere Frage. Brandon Jones und Nick Needham out for season, die Rückkehr von Byron Jones ungewiss, Kohou/Howard/Crossen angeschlagen (aber zumindest mit Chancen für Sonntag) – es wird viel auf die zweite und dritte Reihe ankommen. Justin Bethel, Clay Fejedelem und Noah Igbinoghene werden vermehrt snaps bekommen und Möglichkeiten haben sich zu zeigen. OB Josh Boyer allerdings das defensive Schema des vermehrten Blitzings der Safeties beibehalten kann und wird, ist fraglich. Viel wird hier von Jevon Hollands altem Kumpel Verone McKinley III abhängen, Die beiden ehemaligen Oregon Ducks sollten in der Harmonie auf dem Feld keine Probleme haben. McKinley wird die Rolle von Brandon Jones auch nicht 1:1 ersetzen können. Ob er aber sein ohne Zweifel vorhandenes Potential auf den Rasen bekommt, wird sich zeigen müssen. Erste positive Ansätze waren am letzten Sonntag zu erkennen. Ob dies alles ausreicht, um die offensiven Waffen der Lions zu stoppen, wird für alle Beteiligten eine Wundertüte und somit ein zentraler key to win werden.

Der weitere wesentliche key to win wird der pass rush der Fins werden. Emanuel Ogbah (wieder ins Training eingestiegen) und Melvin Ingram werden ihre Leistungen steigern müssen, um den seit Wochen in bestechender Form spielenden Jaelan Phillips und den (endlich?) mit mehr Spielzeit ausgestatteten Andrew van Ginkel unterstützen zu können. Gegen die starke O-Line der Jungs aus Motown wird es das Ziel sein, Jared Goff unter Druck zu setzen und ihn zu Würfen zu zwingen, die Miamis Secondary leichter verteidigen und ggf. abfangen kann. Wozu die Secondary in der Lage ist, hat das Spiel gegen Kenny „Pick it“ Pickett gezeigt. Goff zu zwingen, dass er das Spiel mit seinem Arm bestimmt, ist sicherlich Hauptaugenmerk – wenn es aus meiner Sicht auch nicht das zentrale Ziel ist. MIami wird das Spiel nicht in der Defense, sondern vermehrt in der Offense zu gewinnen haben.

Mit voller Firepower – schlagen wir die Lions mit der Offense?

Zwar hat gegen die Dallas Cowboys CB Jeff Okudah fast den ganzen Platz abgedeckt. Aidan Hutchinson und Ex-Dolphin Charles Harris können viel Druck auf die O-Line machen. Aber auch hier ist das Zauberwort „Konstanz“, denn mit gerade einmal 9 sacks und 2 Interceptions zeigen sich die von DC Aaron Glenn gecoachten Spieler nicht gerade sehr gefährlich, was Turnovers betrifft. Der durch einen spielfähigen Terron Armstead, konstant gute Spiele von C Connor Williams und G Robert Hunt sowie einen langsam den Rost abschüttelnden RT Brandon Shell in den letzten Spielen nicht schlechte „Sicherungs-Schirm“ für Miamis Quarterbacks sollte in der Lage sein, Tua zu protecten. Nicht wenige Experten rechnen im Spiel am Sonntag damit, dass der Hawaiianer den Rost seiner Pause abgeschüttelt haben dürfte. Ihm kommt neben dem defensiven Konzept von vermehrt man coverage und der Anfälligkeit der Detroiter gegen RPO plays sicherlich die Schwäche der Lions gegen den Lauf entgegen. Mit Raheem Mostert hat sich ein RB als workorse herausgestellt. So steht die run offense zwar „nur“ auf Platz 29. Gerade der Ex-49er hat aber in den letzten Spielen (69, 49,79 und 113 rushing Yards) durchaus amtlich abgeliefert. Es ist nun an Chase Edmonds und Myles Gaskin, ihre Schwäche-Phase abzustellen und den Lauf zu etablieren. Da die Dolphins auf WR weiterhin mit viel Speed und zwei Top-5-WRs der NFL agieren, könnte der Weg sein, viele Punkte aufs Board zu bringen und die matchups am Sonntag für sich zu entscheiden. Zwar laboriert der „Pinguin“ Waddle immer noch an seinen Schulter-Problemen. Dies wird ihn aber nicht abhalten, zumindest einen „dual threat“ zu bieten. Wenn dann TE Mike Gesicki seine ausgebaute Rolle weiter bestätigt und Cedrick Wilson die durch HC McDaniel angekündigte größere Bedeutung für die Offense annehmen kann, wird Tagovailoa seine targets auch am Sonntag sicher und gewinnbringend nutzen können. Es steht also damit zu rechnen, dass nicht nur die gescripteten plays (die liefen gegen die Steelers astrein ab) funktionieren, sondern auch im Verlauf des Spiels Räume geschaffen und genutzt werden können. Es ist mal wieder ein „Show it“ – game von Tua zu erhoffen, um die eine Serie zu beenden (letzter Sieg gegen Detroit entstammt dem Jahr 2006 – passender Weise ein Auswärts-Spiel) und die zweite Serie weiter auszubauen. Zumindest stehen die Vorzeichen für ein offensives Spektakel gut, dass die Miami Dolphins mit den vorhandenen Schlüsseln durchaus siegreich gestalten können. Es bleibt weiterhin zu hoffen, dass Tua seine runs nicht wieder mit dem Kopf voran durchführt und ein weiteres Spiel bis zu einer victory formation durchspielen wird können. Auf ein gutes Spiel, denkt noch einmal an den Kickoff um 18 Uhr deutscher Zeit und #FinsUp!!! Tobi

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