Die Fins nach der Trade deadline – Stärker werden durch das eigene roster?

Am 31.10. um 21 Uhr deutscher Zeit ist die Möglichkeit von Trades in der NFL abgelaufen und wie wohl nicht anders zu erwarten war, haben sich die Miami Dolphins weder verstärkt noch haben Spieler die franchise aus dem Südosten der USA zwangsweise verlassen müssen. Hätte man nicht aber sollen…?

Dazu von meiner Seite aus ein klares: Nö! Erstens ist ein Trade immer mit immensen Kosten den cap space und Draft-Kapital verbunden. Auf der anderen Seite – und da unterscheiden sich die Fins von einigen anderen Teams, die ebenfalls mit 6-2 in die Saison gestartet sind – wird sich das roster des Teams von HC Mike McDaniel in den nächsten Wochen noch von innen heraus verstärken. Drittens hatte man sich auf WR-Position vier oder fünf ja bereits mit WR Chase Claypool verstärkt, man war also nicht vollkommen untätig.

Was aber wird sich in den nächsten Wochen tun:

DIE RÜCKKEHRER NOCH FÜR DAS DEUTSCHLAND-SPIEL

Vor dem letzten Heimspiel gegen die Patriots am Sonntag waren u.a. CB Xavien Howard und Safety Jevon Holland sowie Center Connor Williams inactive und wurden nicht in den Spieltags-Kader berufen. Diese drei sollten allerdings in Frankfurt wieder spielfähig sein. Bei Holland war die Zeit zum Entlassen aus dem Concussion protocol zu kurz, Williams hätte im Notfall sogar spielen können. Diese drei werden sowohl Offense als auch Defense noch einmal ordentlich verstärken. Howard zusammen mit Ramsey und Holland sind drei Viertel einer Secondary, die in der Liga zum oberen Fünftel zählt. Da Elliott bislang auch überzeugen konnte, Apple solide und Kohou auch zumeist nicht allzu schlecht aussah – gerade dann als CB 5 statt als outside Corner Nummer zwei – darf man sich auf die Fangio-Defense schon sehr freuen.

Aber das sind nicht die einzig guten Nachrichten: Auch LT Terron Armstead ist mit nach Deutschland geflogen. Eventuell kommt sein Einsatz gegen die Chiefs noch etwas zu früh; wenn sich allerdings bereits in Deutschland das 21 Tage-Fenster nach der IR für ihn öffnet, wird man ihn nach der Bye week auf jeden Fall zurückbekommen. Ein rekonvaleszenter Elite-LT, mit Williams ein sehr guter Center, mit Hunt ein solider RG und ein Austin Jackson auf RT in ebenfalls guter Form – da wird man von protection sprechen, zusätzlich noch die ein oder andere Lücke fürs Laufspiel aufmachen können.

Zusätzlich dazu werden nach eben jener Bye week – zwischen dem Spiel gegen die Chiefs am 5.11. und dem nächsten Spiel bei den Las Vegas Raiders liegen dann mal eben wieder 14 Tage Regeneration – auch Super-Rookie-RB Devon Achane (460 Yards, 5 TDs rushing /67 Yards und 2 TDs Receiving) und WR River Cracraft zurück erwartet; WR Erik Ezukanma dürfte mittelfristig auch wieder mit dabei sein. Die ohnehin schon bärenstarke Offense würde nochmal ein Stück in der Breite und in der Spitze gestärkt werden.

Bis auf Isiah Wynn sollten gegen die Raiders Stand heute also alle Leistungs-Träger mit an Bord sein. Jalen Ramsey (49 defensive snaps gegen die Jungs aus Boston) und Nick Needham (4) werden in der Defensive ihr Übriges tun, sie sind ja schon seit Sonntag wieder „back in business“.

Im Umkehrschluss stünde das Roster in der depth dann folgendermaßen dar, so dass man sich bewusst gegen Trades entschieden haben dürfte:

OFFENSE

QB 1 Tua, QB 2 White, QB 3 Thompson

RB 1 Mostert, RB 2 Wilson Jr., RB 3 Achane, RB 4 Ahmed – zusätzlich dazu FB Ingold

TE 1 Smythe TE 2 Julian Hill TE 3 Tyler Kroft

WR 1 Hill, WR 2 Waddle, WR 3 Berrios, WR 4 Claypool, WR 5 Cracraft, WR 6 Ced Wilson

OT Jackson, Armstead, Lamm, OGs Hunt, Jones, Eichenberg, Cotton, C Williams

Sicher hätte der ein oder andere O-Liner gut getan. Da es aber nicht Ezra Cleveland hätte sein müssen, war wohl einfach nicht der passende Spieler zu bekommen. Die anderen Teile der offensive unit sind bockstark besetzt. RB 4 und WR 6 würden bei nem Drittel der franchises der Liga eventuell starten können. Es gibt einige „Cornerstones“, denen nicht viel passieren darf. Geht das aber gut, dann haben wir da eine herausragende Unit hinter dem Ball. Man überlege sich jetzt mal, Williams würde LG spielen und wir hätten einen starken Center – aber wir haben auch ohne Connor nicht miserabel ausgesehen…

DEFENSE – NO FLY ZONE MIT QB HITS

DE/LBs: Bradley Chubb, Jaelan Phillips, Andrew van Ginkel, Emanuel Ogbah, David Long Jr., Cameron Goode, Duke Riley, Channing Tindall, Jerome Baker

DTs: Raekwon Davis, Christian Wilkins, Zach „Sack“ Sieler

CBs: Jalen Ramsey, Xavien Howard, Nick Needham, Kader Kohou, Eli Apple, Justin Bethel, Cam Smith, Kelvin Joseph

Safeties: Jevon Holland, DeShon Elliott, Brandon Jones, Elijah Campbell

Wenn man jetzt meckern wollte, dann würde in der Defense sicher noch etwas Tiefe bei den DEs und LBs optimal sein. Da wir hier aber klare starter und klare „Spezialisten“ fürs Special team haben, wäre hier jeglicher Einsatz von value für einen eventuellen Trade zu viel gewesen. Ansonsten gilt auch hier: Bockstark und mit einer Woche Regeneration und mehr Training in den Beinen sicher nicht schlechter. Wenn jetzt noch Tindall und Cam Smith eingeschlagen hätten – wir wüssten gar nicht mehr, wohin mit der ganzen Power.

Kategorien:

Keine Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert