Preview week 5; Giants at Dolphins
In Woche 3 ganz oben und den Broncos einen historischen 70 Burger verpasst; in Woche 4 ganz unten und eine bittere Klatsche in Buffalo kassiert.
Geht es jetzt in Woche 5 wieder nach oben? Könnten die 1 und 3 stehenden „Giganten“ eine Art Aufbaugegner sein?
Fast Facts:
WAS: NFL-Spieltag Woche 5 – Miami Dolphins (3-1) vs New York Giants (1-3)
WANN UND WO: 08.10.2023, 19 Uhr deutscher Zeit im Hardrock Stadium, Miami
WIE ZU SEHEN: Im deutschen TV zu sehen bei RTL (mit Jan Stecker und Sebastian Vollmer) oder bei DAZN in der NFL ENDZN bzw, redzone, sowie über den Game Pass
Dolphins Offense gegen Giants Defense
Nach vier Wochen stellen die Dolphins immer noch die Nr. 1 Offense nach EPA/Play und treten gegen die Nr. 28 (EPA/Play) Defensive der Giants aus New York an.
Natürlich profitiert die Statistik der Fins von dem Spiel gegen Denver, aber auch gegen Buffalo war offensiv nicht alles schwarz. Wenn man in Buffalo 3 TDs (eigentlich 4, wenn Eichenberg nicht illegal downfield gewesen wäre) scoren kann, dann ist das keine Katastrophe. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass Tua bei über 40% seiner snaps massiv unter Druck stand, weil die Bills D-Line unsere Front nach Belieben herum geschubst hat.
Top Offensive
Insgesamt liefert die Miami Offense bisher sagenhafte 511 ttl yds und 25,5 first downs pro Spiel ab, beides natürlich Platz 1, genause wie die 37,5 Punkte pro Spiel und die 8yds/play. Dazu führt Tua führt die NFL mit 1306 Pass Yards an. Klar, da kommt da einiges an production aus dem Denver Game, aber selbst wenn man das Denverspiel rausrechnet, bleibt diese Offense top. Die trifft nun auf die auf Platz 19 liegenden Giants die 352yds/game und 5,6yds/Play zulassen.
Damit ist die Defensive eindeutig noch der bessere Teil der Mannschaft aus New York.
Die lässt gegen den run 133,8 yds/game (Nr.25) und gegen den Pass 207,8/game (Nr.15) zu.
Dabei produziert sie nur 1 Sack/game – vorletzter, und dass, obwohl sie versuchen Druck zu machen. Die Giants haben die dritthöchste Blitzrate aller Teams (40.8%) und sind doch Letzter in den hurries die sie dabei produzieren (1.6%). Dabei spielen in ihrer klassischen 4-3 Front innen mit Leonard Williams und vor allem Dexter Lawrence talentierte Spieler. Sollte Liam Eichenberg wieder spielen, kommt einiges an Arbeit auf ihn zu. Nachdem er in Buffalo ein unterirdisches, einstelliges Pass protection Grade von 4,2 bekommen hat, hoffen wir auf Connor Williams. Immerhin ist er wieder im Training dabei.
Mehr zum Stand der Verletzten gibt es Dank Tobi hier: https://dolfansgermany.miami/die-miami-dolphins-entschlacken-das-lazarett/?fbclid=IwAR06Nvtk19Oz6cAH9TtGoPWRDVHxoTEGMcRio8rMUSZvm-ubR6h5JyacwR4_aem_AVsfU3oZRVM8Pi7be7uDc05nCpYbw3Hh32npPUqgojtiCiU1-Fo5xcV86aQhFoySph8
Wie stark ist die Front – D der Giants?
Trotzdem sollten wir die Front der Giants nicht unterschätzen, denn sie hatten immerhin die Niners und die Cowboys, mit ihren massiven O-Lines, in ihrer Schedule. Es ist also nicht automatisch gesagt, dass unsere iOL damit klar kommt. Auch spielt Edge Kayvon Thibodeaux nach einer recht guten letztjährigen Rookie Saison dieses Jahr noch nicht so, wie man es sich in New York von dem jungen Erstrundenpick erhofft hat. Da kann aber jederzeit noch eine Steigerung erfolgen, zumal er im letzten Spiel mit zwei Sacks gegen Seattle wieder etwas frischer wirkte.
Auf der anderen Seite haben Tua und McDaniel aber durchgehend bewiesen, dass die Dolphins den Ball schnell los werden können, und zwar nicht nur kurz, sondern auch tief.
Die Giants Corner mit Banks, Flott und Jackson sehen nicht besonders gut aus. Daher sollte Separation in kurzer Zeit für Hill, Waddle, Berrios und Chosen problemlos möglich sein.
Mit Isiah Simmons kann das Team aus New York noch einen guten LB und mit McKinney einen ordentlichen Safety aufbieten. Das alleine sollte aber nicht ausreichen, um das Feld so zu covern, dass der Speed der Dolphins-Playmaker nicht zum Zuge käme.
Achane historisch unterwegs
Apropos Speed. Außer Tyreek Hill und Raheem Mostert hat sich auch De‘von Achane in die Liste der schnellsten Spieler eingetragen. Der Drittrundenpick des diesjährigen Drafts überzeugte bislang mit production. 27 rushing attempts für 309 Yards bedeuten einen sagenhaften Schnitt von 11,44yds/Laufversuch. Dazu gesellen sich noch 8 gefangene Bälle für 53 yds. Seine 6TDs in den ersten drei Spielen seiner Karriere sind ein phantastischer Wert. In der Geschichte der NFL gelang das bisher nur vier Spielern überhaupt, zuletzt Kareem Hunt 2017.
Mostert hatte zwar einen schwarzen Tag mit zwei Fumbles (1 lost) in Buffalo, konnte aber in den vorherigen Spielen überzeugen. Wieviel die beiden Backs auf dem Boden beitragen müssen, werden wir sehen. Es erscheint durchaus möglich, die Giants mit quick release und überlegenen Receivern fast komplett durch die Luft zu schlagen und damit der eventuell erstarkenden D-Line aus dem Weg zu gehen. Auf der anderen Seite bietet sich die bisher schwache Laufverteidigung gerade dazu an, das in den letzten drei Spielen bei den Fins gut etablierte Spiel am Boden auszureizen. Welchen Weg MDaniel wählt wird wohl auch davon abhängen, wie gut oder schlecht wir an der Line of Scrimmage aussehen.
Giants Offense gegen Dolphins Defense
Hier trifft nach EPA/Play die Nr. 32 Offense der Giants auf die Nr. 27 Defense der Dolphins. In Buffalo wurden die Delfine in der Defensive doch recht deutlich am Nasenring durch die Manege geführt. Defensiv ist das Team aus Miami im Keller der Liga einzuordnen. Man rangiert auf Platz 26 in total yards allowed (374.5), und Platz 28 in points allowed (29.8) per game. Nur drei Teams (Chargers, Broncos, Cardinals) haben in den ersten vier Wochen mehr First Downs zugelassen (und bei zwei davon hat unsere eigene Offense dafür gesorgt😂). Da kommen die Giants, die im Schnitt bis jetzt nur 252yds/game schafften vielleicht gerade zur rechten Zeit?!
Giganten oder doch Zwerge?
Unter Brian Daboll, der in Buffalo in seiner Zeit als OC dort für offensives Feuerwerk sorgte, läuft es diese Saison noch nicht rund. Die Offensive überzeugt weder im Pass- noch im Laufspiel, schafft nur 11.5 Punkte pro Spiel und hat zudem mit 39% die siebthöchste „3 and out“ Rate.
Daniel Jones, vor der Saison noch mit einem großen Vertrag ausgestattet, bleibt den Beweis, dass er seine 160Mio/4Jahre wert ist, bislang schuldig.
Obwohl er überdurchschnittliche 2,78 s bis zum Wurf Zeit hat, kommt er nur auf 765 yds, 2 TD und 6 INT. Dabei geht er auch nicht sonderlich tief, sondern nimmt gerne die Checkdowns und kurzen Routen wie seine Intended Air Yards (nur 6,2 yds) und seine Completed Air Yards von 4,3, drittletzter Wert in der Liga, belegen. Anmerkung: Completed Air Yards sind quasi completions minus die Yards after catch. Also nur die Distanz, die durch die Luft überbrückt wurde.
Wackelige O-Line für AvG
Dazu kassiert Jones im Schnitt 5,8 Sacks/Spiel, die zweitmeisten in der Liga. Alleine im letzten Spiel gegen die Seahawks ging er 10 x zu Boden. Sicher auch ein Verdienst der nicht ganz sattelfesten O-Line. Unter anderem kämpft Rookie Center John Micheal Schmitz nicht nur gegen seine Schulterverletzung, sondern auch noch ein bisschen mit den Anforderungen in der NFL (PFF grade von 49). Seine vier Nebenmänner kommen ebenfalls nicht über einen 50er Grade hinaus und schlagen sich auch mit Blessuren herum (G Lemieux, Leiste; OTs Thomas und Neal mit Oberschenkelrückseite und Hand). Lemieux, Schmitz und Thomas sind laut injury report von Freitag Nacht „out“ für das Spiel. Stabiler wird die Line dadurch eher nicht werden.
Hier sollte für AvG und Co was zu ernten sein und ein Schlüssel zum Sieg liegen. Überspitzt gesagt: Bring Druck auf Daniel Jones und er wirft kurz, INT, oder geht zu Boden 😉
Vielleicht kann Jalen Phillips dabei bereits wieder mithelfen; zumindest hat er diese Woche wieder trainiert.
Bei den skill positions steht den Giants wir mit Hyatt, Robinson und Slayton ein maximal durchschnittliches WR Corps zur Verfügung. Eine gute Gelegenheit für Darth Kader sein Diggs Trauma abzuschütteln und vielleicht eine Gelegenheit für X seine Ballhawk Fähigkeiten mal wieder auszuspielen.
Wer soll die Plays machen?
Allerdings steht mit Darren Waller auf TE ein Guter. Mit 153 yds ist er bisher ihr Top Receiver. Dazu gesellt sich Saquon Barkley (RB) als playmaker. Bei letzterem stellt sich die Frage, wie fit er sein wird. Sollte er nicht spielen können, wird mit Matt Breida ein schneller Back, den wir noch aus Miami kennen, die Hauptlast der Carries tragen. Die 94 rushing yards der Giants sind nicht wirklich furchteinflößend und nur unteres Ligadrittel. Aber Achtung: Miami hat im Schnitt 123,5yds/Spiel auf dem Boden abgegeben. Hier liegt ein weiterer Schlüssel zum Sieg und es gilt für Wilkins und Co von Anfang die Tür zu zumachen und die Giants in ihr bislang so schwaches Passspiel zu zwingen. Denn deren 158yds/Game durch die Luft ist das drittschlechteste, was die Liga zu „bieten“ hat.
Positiv aus Fins Sicht: DeShon Elliot ist wieder im Training, Brandon Jones sah leider als Vertreter nicht gut aus gegen die Bills.
Nik Needham hat nach Achillessehnenriss letzte Saison das Training wieder aufgenommen. Mal sehen, wann er wieder spielbereit ist. We need ham! Und Fangio auch. Leider werden wir noch ein bisschen warten müssen, denn Needham wurde für das Spiel im injury report als „out“ geführt.
Fazit:
Die Giants kommen nach ihrer Monday Night Niederlage gegen die Seahawks aus einer kurzen Woche in die Hitze Südfloridas und treffen dort auf ein Fins-Team, dass sicherlich ein Statement setzen möchte.
Offensiv sollten die Dolphins den Ball bewegen können und defensiv trifft man auf die derzeit schwächste Offensive der Liga.
Alles andere als ein klarer Sieg wäre eine Enttäuschung.
Was kann schief gehen?
Key to lose, offensiv: Die Giants dominieren unsere O-Line, vor allem wenn Lawrence und Williams gegen Eichenberg antreten dürfen. Sie nehmen uns dadurch den Run weg, und tiefe shots werden schwerer weil deren Edge wieder lebt. NY lässt uns nur kurz passen.
Ein Gegenmittel könnte hier sein, von Anfang an auch mitteltief zu gehen, denn Tua liest Defenses sehr gut „pre-snap“. Dadurch konnte er in über 70% der Fälle auf seinen ersten Read werfen. Das sollte auch hier klappen, weil die Giants nicht mit ihren Coverage looks spielen und sie variieren, sondern vor allem viel blitzen. Das spielt Tuas Fähigkeit defensive looks vor dem play zu erkennen in die Karten. Tua mit first read – das geht in deutlich unter 2,5 s und dann stechen die Receiver gegen die reduzierten LB und secondary; auch mitteltief über die Mitte.
Key to lose, defensiv: Die Giants bewegen konstant und besser als erwartet den Ball, weil sie sowieso auf KPG setzen und Fangio zuviel „bend don’t break“ spielt und damit die kurzen Raumgewinne zulässt.
Hier wäre es schön zu sehen, wenn wir gegen New York aggressiver die kurzen Zonen verteidigen, da die Giants normalerweise weder vom Receiver Corps, noch von der Stabilität der O-Line, noch vom Qb her über die Mittel verfügen, die Dolphins regelmäßig tief zu schlagen.
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